Jan Phlipp Valda war mit zwölf Treffern beim 50:22-Heimsieg gegen den HB Mühlheim-Urmitz wieder einmal bester Torschütze des TV Homburg. Foto: Markus Hagen
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„Das war mit Sicherheit ein Schock für alle, als wir am Donnerstag erfuhren, dass der TV Homburg aus finanziellen Gründen keine Drittliga-Lizenz beantragt hat”, erklärte Homburgs Trainer Pedro Vieira am Samstagabend nach der Regionalliga-Partie seiner Mannschaft gegen den Tabellenzehnten HB Mühlheim-Urmitz. „Wir arbeiten seit einigen Monaten hart im Training, geben in den Spielen alles, um Platz eins und die Meisterschaft zu holen. Daran wird sich bis zum Saisonende nichts ändern, auch wenn wir dann nicht zur Belohnung aufsteigen können.” 

Vieira freute sich riesig, dass sich seine Spieler beim Heimspiel gegen die HB Mühlheim-Urmitz nicht hängen ließen, sondern volle Pulle über die gesamte Spielzeit bewiesen, dass die Meisterschaft nur über den TV Homburg gehen kann. Sage und schreibe 50 Treffer warfen unter anderem Jan Philip Valda, mit 12 Toren bester Torschütze der Partie, Elvado Almeida, Robin Egelhof und Ante Grbavac (jeweils acht Tore) beim 50:22 (24:13)-Heimsieg vor rund 150 Zuschauern in der Sport- und Spielhalle der Robert-Bosch-Schule. 50 Tore in 60 Minuten, das ist im Handballsport eine mehr als seltene Wurfausbeute. Um so größer war daher der Beifall für Jan Ole Schimmel, der sechs Sekunden vor dem Abpfiff mit seinem Treffer diese magische Grenze markiert hatte.   

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„Meine Jungs und wir vom Trainerteam haben uns am Donnerstagabend eingeschworen, nicht nachzulassen und alles zu geben, um Platz eins in der Tabelle bis zum letzten Spiel zu halten”, so der Homburger Cheftrainer, dessen TV Homburg weiter zwei Punkten Vorsprung auf den einzigen Verfolger HV Vallendar hat. Der Tabellenzweite aus Vallendar war übrigens nicht im Einsatz, bekam die beiden Punkte geschenkt, weil am Samstag Heimgegner HG Saarlouis II aus Personalmangel in Vallendar nicht angetreten war.

Vollkommen überfordert war der Tabellenzehnte HB Mühlheim-Urmitz beim TV Homburg, der sich wie aus einem Guss seinen Fans präsentierte. Die Gäste schauten nur hinterher. Beide Torhüter hielten im gesamten Spiel nur drei Bälle (!), weil ihre Vorderleute dem schnellen Tempospiel des TV Homburg nichts entgegen zu setzen hatten. Viele Angriffe des Tabellenführers aus Homburg waren nach nicht einmal zehn Sekunden mit dem Torerfolg abgeschlossen. Valda und Co zauberten bisweilen mit einigen Kempa-Trick-Toren in einem trotz sehr einseitigen Spielverlaufs für die Homburger Handball-Fans unterhaltsamen Spiels.

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Kaum vier Minuten waren gespielt, da führte der TV Homburg bereits mit 4:0. Mühlheims Trainer nahm eine erste Auszeit, aber am Spielverlaufs änderte sich nichts. Seine Spieler verwarfen viele Bälle, scheiterten an Homburgs Torhüter Patrick Schulz oder leisteten sich einige technische Fehler zu viel. Jan Ole Schimmel traf zum 9:3 (12.) Später stand es 12:6 und 18:9 für den Spitzenreiter aus dem Saarland, der sich schließlich bis zur Pausensirene mit 24:13 mit einem zweistelligen Vorsprung uneinholbar abgesetzt hatte. Vieira lobte sein Team auch für die Einstellung. Statt diesen klaren Vorsprung mehr oder weniger in der zweiten Spielhälfte zu verwalten, war man sowohl in der Abwehr, als auch in der Offensive konzentriert.

Der Vorsprung wuchs von Spielminute zu Spielminute. Ante Grabavac erhöhte auf 34:16 in der 41. Minute, nachdem der TVH in der Startphase zur zweiten Spielhälfte nicht weniger als vier Angriffe in Folge mit Pfosten- und Lattentreffern nicht erfolgreich abschließen konnte. Aber die Torflut, die sich dem Team der HG Mühlheim-Urmitz weiter stellen musste, nahm kein Ende. Schnell merkte der Homburgs Fananhang, dass an diesem Abend etwas Historisches passieren könnte. 50 Tore in einem Spiel war einer ersten Mannschaft noch nicht gelungen. 

Dementsprechend folgten die Anfeuerungsrufe von den Rängen. Knapp elf Minuten vor dem Spielende hatte Jan Phlipp Valda zum 42:18 eingeworfen. Nur noch acht Treffer bis zur magischen 50 fehlten. Jose Baptista erhöhte zwei Minuten und zwölf Sekunden vor dem Ende auf 49:21 und dann der letzte Angriff des Spiels für den TV Homburg. Jan Ole Schimmel nahm sich ein Herz warf vom Rückraum Mitte zum 50:22-Endstand ein. Ein Treffer, der besonders gefeiert wurde. „Wir haben all das gezeigt, was wir uns vorgenommen hatte. Mühlheim hat dann immer mehr nachgelassen, während wir so richtig torhungrig waren”, stellte Schimmel fest. „Es hat einfach Spaß gemacht und ganz klar: Wir wollen Meister werden.” 

Noch vier Spiele stehen auf dem Terminkalender der Regionalliga Südwest der Saison 2024/25. Und schon am kommenden Wochenende freut man sich beim TV Homburg auf das nächste Spiel, wenn es am kommenden Samstag ab 18 Uhr in der Westpfalzhalle zum Lokalderby zur SG Zweibrücken geht.

 

TV Homburg: Patrick Schulz, Henning Huber – Jan Phlipp Valda 12, Evaldo Almeida 8/4, Robin Egelhof 8, Ante Grbavac 8, Jose Resende 5/3, Jose Baptista 3, Patrick Bach 3, Jan Ole Schimmel 3, Andreas Schneider.

Zeitstrafen: 2:1

Siebenmeter: 7:4

Zuschauer: 150

Schiedsrichter: Freiherr von Wolf / Müller

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