Wenn am Sonntag, 29. Juni, die Tore des Wasserwerks in der Brunnenstraße weit geöffnet werden, geht es nicht nur um Technik und Geschichte. Die Stadtwerke Homburg laden an diesem Tag alle Interessierten zu einem besonderen Blick hinter die Kulissen der Wasserversorgung ein – und das aus gutem Grund: Die Anlage feiert ihr 70-jähriges Bestehen. 1955 in Betrieb genommen, sorgt sie bis heute dafür, dass aus den Brunnen der Region sauberes und einwandfreies Trinkwasser in die Haushalte gelangt. Parallel dazu verwandelt sich der angrenzende Homburger Stadtpark in eine bunte Festmeile für die ganze Familie, denn auch das große Kinder- und Familienfest der Stadt Homburg läuft an diesem Tag gleich nebenan.
Die Anfänge des Wasserwerks reichen bis 1955 zurück, als die Anlage in der Brunnenstraße ihren Betrieb aufnahm. Damals standen die Verantwortlichen vor der Aufgabe, die wachsende Bevölkerung und die ansässige Industrie der Nachkriegszeit zuverlässig mit sauberem Wasser zu versorgen. Die Pläne dafür entstanden bereits vor dem Zweiten Weltkrieg: Schon 1928 war der Bau eines neuen Hochbehälters auf dem Schlossberg angedacht worden, der die veraltete und zu kleine Anlage aus dem Jahr 1897 ersetzen sollte. Zehn Jahre später lag das Projekt baureif vor, der Krieg machte die Realisierung jedoch vorerst unmöglich.
Erst in den 50er-Jahren konnte der neue Hochbehälter gebaut und das Wasserwerk in Betrieb genommen werden. Eine der zentralen Aufgaben der Anlage war es, dem frisch aus den Brunnen geförderten Rohwasser die aggressive Kohlensäure zu entziehen, da diese die Rohrleitungen und Hochbehälter angreifen würde. Der erste neue Hochbehälter hatte ein Fassungsvermögen von 3.000 Kubikmetern, der zweite folgte in den 60er-Jahren mit einer Kapazität von 5.000 Kubikmetern. Beide Speicher sind bis heute unverzichtbar für die Versorgung der Bevölkerung.
Damit die Trinkwasserversorgung auch in Zukunft zuverlässig und hygienisch einwandfrei ist, investieren die Stadtwerke kontinuierlich in die Technik. Eine besonders umfangreiche Modernisierung erfolgte 2015 mit einem Investitionsvolumen von drei Millionen Euro. Dabei wurden sowohl der Neubau zur Seite Sanddorf errichtet als auch die bestehenden Gebäude saniert. Die Technik zur Wasseraufbereitung wurde mit einer Aktivkohle-Anlage und einer UV-Desinfektion ausgestattet, die bis zu 110 Kubikmeter Wasser pro Stunde filtrieren kann. Pro Jahr liefern die Stadtwerke Homburg durchschnittlich rund drei Millionen Kubikmeter Trinkwasser an ihre Kunden.
Darüber hinaus betreiben die SWH am Standort ein Blockheizkraftwerk, das die Pumpen der Anlage mit Strom versorgt und die überschüssige Wärme in das städtische Fernwärmenetz einspeist. „Mit diesen Investitionen sichern wir die Qualität der Trinkwasserversorgung und steigern die Energieeffizienz“, betont der Teamleiter des Wasserwerks, Stephan Wendling.
Ein Jubiläumsfest mit Aktionen und Mitmach-Angeboten
Die Feierlichkeiten am Sonntag, 29. Juni, dauern von 11 bis 18 Uhr. Auf die Besucherinnen und Besucher wartet ein abwechslungsreiches Programm: Kinder können sich in der Hüpfburg austoben, auf der Inlineskater-Strecke mit Betreuung durch Skate-Network Saar e.V. fahren oder in riesigen Wasserbällen über ein Wasserbecken laufen. Zudem gibt es ein XXL-Dart und viele weitere Mitmachstationen, die die Stadtwerke zusammen mit der Kreissparkasse Saarpfalz präsentieren.
Wer alle Stationen der Stempelkarte erfolgreich absolviert, darf sich am Ende über ein Geschenk freuen. Für Erfrischung ist ebenfalls bestens gesorgt: Die Trinkwasserbar der SWH schenkt kostenlos Homburger Wasser aus, der VfB Waldmohr e.V. serviert kühle Getränke, und verschiedene Stände bieten Eis, Crêpes, Würstchen und frisch gebackene Pizza an.
Parallel dazu: Kinder- und Familienfest der Stadt Homburg
Direkt nebenan im Homburger Stadtpark läuft das große Kinder- und Familienfest der Stadt Homburg. Dort erwartet die kleinen und großen Gäste ebenfalls ein vielfältiges Angebot mit Sport-, Musik- und Kreativaktionen. Die Nähe der beiden Veranstaltungsorte ermöglicht es, problemlos zwischen dem Wasserwerksgelände und dem Stadtpark zu wechseln und so gleich zwei Feste an einem Tag zu genießen.