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HOMBURG1: Der stationäre Einzelhandel in seiner auch ohne Corona schon schweren Lage, muss versuchen neue Wege zu gehen. Wird es Zeit, dass das Thema „online informieren und kaufen“ mehr ins Blickfeld der Geschäfte rückt?

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Dagmar Pfeiffer: Es ist wirklich toll, wie schnell und flexibel sich viele in unserer Einkaufsstadt auf die neue Situation eingestellt haben. Innerhalb kürzester Zeit haben einige kleine Geschäfte kreative Ideen entwickelt, ihre Waren auf den verschiedensten Wegen für die Kunden bildlich zugänglich zu machen und so eine Auswahl auch bei geschlossenem Geschäft zu ermöglichen. Hier haben auch viele Facebook für sich als Werbemedium entdeckt oder auf die Schnelle einen kleinen Online-Shop kreiert. In den letzten Jahren war das Bewusstsein, sich neben dem Verkauf vor Ort auch zusätzlich online zu präsentieren, bei vielen noch nicht da. Ich hoffe, dies ist ein guter Anfang, diese Möglichkeiten nicht nur in der Corona-Zeit zu nutzen, sondern auch darüber hinaus noch in der Online-Welt weiter präsent zu sein. Auch unser gemeinsamer Online-Marktplatz www.wir-in-homburg.de ist eine geeignete und günstige Plattform, um sich im Internet zu präsentieren. Ich würde mir wünschen, dass viele diese Option in Zukunft nutzen, um dem Kunden auch den Einkauf vor Ort auch von zu Hause aus zu ermöglichen. Aber und ich hoffe, in den Wochen, in denen die Geschäfte geschlossen waren, haben die Menschen gemerkt, welche Qualität ein Kauf vor Ort, ein Bummeln durch die Läden und shoppen in Städten hat. Ich wünsche mir, dass die Kunden nicht im Internet „hängen bleiben“, sondern jetzt besonders die vielen Läden und sobald es geht, auch die Gastronomie wieder unterstützen, für die es wichtig ist, dass die Menschen auch wieder in den Städten einkaufen. Wir können leider nur immer wieder darauf hinweisen. Geschäfte und Gastronomie gehören zu einer funktionierenden Stadt dazu und die Käufer haben es in der Hand.

HOMBURG1: Die Bundes- und Landesregierung hat Lockerungen beschlossen, die dazu führen, dass seit dieser Woche wieder viele Geschäfte unter Auflagen öffnen dürfen? Woran sollten sich Betreiber und Kunden jetzt halten um das Einkaufen so sicher wie möglich zu machen?

Dagmar Pfeiffer: Ganz wichtig ist es nun natürlich, alle Hygienevorschriften, die von der Landesregierung aufgestellt wurden, auch strikt einzuhalten. Die Gewerbetreibenden haben in den allermeisten Fällen ihre Verkaufsräume entsprechend ausgestattet und sind hier gut aufgestellt. Aber auch die Kunden sollten sich an die Regeln halten und den Anweisungen des Personals Folge leisten. Das Tragen eines Mundschutzes beim Einkauf wurde zwar bisher nur empfohlen, wird aber ab dem 27. April im ÖPNV und beim Einkaufen Pflicht. Ich halte dies für eine sinnvolle Maßnahme, wenn dadurch wieder ein Stückchen Normalität einkehrt.

HOMBURG1: Eine Ihrer Aufgaben wird sicher auch sein, die schlechte Stimmung abzufedern und den Unternehmern Mut zu machen und weiterhin mit den nötigen Mitteln zu unterstützen. Wie können Sie hier gezielt und nachhaltig helfen?

Dagmar Pfeiffer: Ohne Zweifel, die Corona-Lage stellt die Homburger Unternehmer, Dienstleister und Gastronomen vor große Herausforderungen. Das Amt für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing unterstützt die Homburger Unternehmen bei der Bewältigung dieser mit ganzer Kraft. Als ersten Schritt haben wir –wie bereits gesagt, auf unserer Internetseite (https://www.homburg.de/index.php/wirtschaft/wirtschaft/stadtmarketing/6445-hilfen-fuer-die-saarlaendische-wirtschaft) eine Übersicht mit wichtigen Informationen und Links zu staatlichen Hilfen für Homburger Unternehmen zusammen getragen. In den letzten Wochen habe ich mit vielen Unternehmern telefoniert und mit diesen über aktuell anstehende Schritte gesprochen. Die Stimmung ist unter den Unternehmern nicht generell schlecht. Viele sind kreativ geworden und haben in kurzer Zeit ihre Geschäftsmodelle an die Corona-Lage angepasst. Beispielsweise haben Einzelhändler Lieferservice organisiert. Gastronomen, die wie auch die Dienstleister besonders stark von den Einschränkungen betroffen sind, haben ihre Abläufe angepasst. So können z.B. Kunden ihre Speisen verpackt abholen oder die Pakete können geliefert werden, die zuhause in wenigen Schritten zubereitet werden können.

Darüberhinausgehend bieten viele den Kauf von Gutscheinen an. Über diese neuen Leistungen haben wir auf unseren Internetseiten ebenfalls eine Übersicht für Kunden geschaffen.

Ich sehe, die Homburger Unternehmer sind nicht untätig und die Homburger Kunden vertrauen und unterstützen diese in der Corona-Lage. Auch die Wirtschaftsförderung wird nach wie vor als verlässlicher Partner für die Homburger Unternehmen da sein und Mut machen. Beispielsweise werden gemeinsam vom Amt für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, der Wirtschaftsförderung Homburg GmbH und dem Förderkreis Stadtmarketing Homburg e.V. Ideen entwickelt, um die Gewerbetreibenden zu unterstützen. Anzeigen und Banner, die Kunden auf besondere Angebote hinweisen, werden geschaltet, auf Facebook unterstützen wir und das Homburger Stadträtsel wurde initiiert. Das Bewusstsein der Homburger Bürgerinnen und Bürger vor Ort einzukaufen – ob on- oder offline – soll mit einer Vielzahl von Maßnahmen gestärkt werden. Darüber hinaus werden wir nach der Ausgangsbeschränkung den persönlichen Kontakt zu unseren Geschäftsleuten verstärkt suchen, damit wir uns gemeinsam auf die nächsten Monate bzw. Jahre auch strategisch einstellen.

HOMBURG1: Homburg im Herbst 2020, wird unsere Innenstadt noch leerer oder kann es evtl einen noch ungeahnten Vorwärtstrend geben?

Dagmar Pfeiffer: Ich denke, eine Einhaltung von strengen Hygienemaßnahmen wird auch im Herbst 2020 ein wichtiger Bestandteil bleiben. Dies wird auch das Treiben in der Innenstadt beeinflussen. Es wird anders als in den Jahren zuvor sein. Kreative Ideen der Unternehmen sind noch gefragter. Sind diese umgesetzt, kann die Wirtschaft durchaus profitieren. Und ganz wichtig für mich: ein einheitliches gemeinsames Auftreten macht uns stark. Vielleicht auf dem Weg zu einem wir-Gefühl.

HOMBURG1: Zusammen mit dem Förderkreis Stadtmarketing Homburg e.V. haben sie jetzt „Das Homburger Stadträtsel“ geboren. Was hat es damit auf sich, wie funktioniert es?

Dagmar Pfeiffer: Ziel des Homburger Stadträtsels ist es, die Homburger Unternehmen zu unterstützen und den Kunden der Einkaufstadt Homburg einen Anreiz zu bieten, sich mit den in Homburg ansässigen verschiedensten Wirtschaftszweigen zu beschäftigen. Durch die Recherche für die jeweilige Frage des Tages wird den Teilnehmern des Stadträtsels unsere Geschäfts- und Unternehmenswelt ein bisschen bewusster und man entdeckt vielleicht auch neue Einkaufsmöglichkeiten. Gleichzeitig wird durch die namentliche Nennung der Unternehmen vor allem auch in Facebook auch ein wenig Werbung für die Unternehmen gemacht. Zur Teilnahme am Homburger Stadträtsel ist es nur nötig, die „Frage des Tages“ auf der Facebook-Seite der Wirtschaftsförderung mit der Antwort zu kommentieren oder die Antwort zur „Frage des Tages“ per E-Mail an stadtmarketing@homburg.de zu senden. Alle Infos und die Teilnahmebedingungen stehen unter (https://www.homburg.de/index.php/wirtschaft/wirtschaft/stadtmarketing/6506-homburger-stadtraetsel-frage-des-tages) Das Stadträtsel endet mit der letzten Frage des Tages am 01. Mai 2020.

HOMBURG1:Was raten sie Verbrauchern, die jetzt trotz Öffnungen weiterhin Angst haben in die Stadt zu gehen?

Dagmar Pfeiffer: Vielleicht ist es möglich, einen individuellen Termin zu vereinbaren, bei dem man alleine im Geschäft sein kann. Oder man kann die Waren vorbestellen und muss sie nur noch abholen oder kann sie liefern lassen. Die meisten Händler bieten flexible und kreative Einkaufsmöglichkeiten für ihre Kunden an, so dass in der Regel für jeden eine Lösung gefunden werden kann. Ich bin mir aber auch sicher, dass unsere Händler alles dafür tun, dass sich die Kunden auch in Corona-Zeiten in ihrem Geschäft wohl und gut aufgehoben fühlen.

HOMBURG1: Danke für Ihre Zeit und bleiben Sie gesund.

Das Interview führte Stephan Bonaventura.

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