Symbolbild

Keine Branche prägt das Saarland so stark wie die Automobilindustrie. Doch die Branche befindet sich aktuell im Umbruch, die Auswirkungen sind auch in der Saarwirtschaft zu spüren. Damit von der saarländischen Automobilindustrie auch in Zukunft starke Impulse für Innovation und Wachstum ausgehen können, wurde nun das Transformationsnetzwerk Saarland (TraSaar) ins Leben gerufen.

Das Projekt hat eine Laufzeit von dreieinhalb Jahren und wird mit 7,1 Mio. Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Angesiedelt ist es bei der Gesellschaft für Transformationsmanagement Saar. Weitere Partner sind Autoregion e.V., Industrie- und Handelskammer, ZeMA gGmbH, Arbeitskammer sowie die Transformationswerkstatt der IG Metall. Jeder Partner deckt einen der sechs Teilprojekte ab:

  • Mitbestimmung und Beschäftigung
  • Qualifizierung
  • Automatisierung und Digitalisierung
  • Wasserstoff und Brennstoffzelle
  • Batterieherstellung und –recycling
  • Infrastruktur und Standortattraktivität

Durch die enge Verzahnung der Teilprojekte miteinander sollen ganzheitliche Lösungen und Konzepte für die Branche auf den Weg gebracht werden. „Die Branche steht derzeit unter einem großen Veränderungsdruck mit enormen Auswirkungen auf die Unternehmen und deren Beschäftigte“, so Wirtschaftsminister Minister Jürgen Barke. „Der saarländische Fahrzeugbau und seine Zulieferer sind im hohen Maße abhängig vom Verbrennungsmotor. Bei TraSaar arbeiten Unternehmen, Kammern, Forschungseinrichtungen und Gewerkschaften eng zusammen, um das Saarland zu einem hochqualifizierten Technologielieferanten für die Zukunft des Automotive-Sektors zu machen.“

Harry Laufer, Geschäftsführer der Gesellschaft für Transformationsmanagement Saar: „Das Saarland hat in der Vergangenheit bereits viel Erfahrung mit Transformationsprozessen gesammelt, unter anderem beim Beschäftigungstransfer im Bergbau. Aber dieses Mal ist die Dynamik und die Komplexität der Veränderung besonders hoch. Umso wichtiger ist es, die Beschäftigten und die Unternehmer zu begleiten, ohne sie finanziell zusätzlich zu belasten.“

Dr. Rainer Müller, Leiter Lehrstuhl Montagesysteme Universität des Saarlandes & Forschungsbereich ZeMA: „Ich begrüße es sehr, dass die Landesregierung die Initiative ergriffen hat und mit der Gründung der Gets die Plattform geschaffen hat, ein Projekt wie TraSaar umsetzen zu können. Die Themensetzungen der Mitarbeiterqualifikation sowie die Adressierung der Digitalisierung in Produktionen und weiteren Unternehmen treffen die heutigen Problemstellungen im Saarland und darüber hinaus. Insbesondere spielt aber auch der Transformationsprozess im Bereich der Mobilität eine entscheidende Rolle für das Saarland, weshalb natürlich ein besonderer Schwerpunkt in Richtung der E-Mobilität und der Übergang zu Wasserstofftechnologien angegangen werden soll. Ein prima Projekt, das hoffentlich die Basis für noch weitere Aktivitäten bildet, um die Zukunft des Produktionsstandortes Saarland zu sichern.“

„Strukturwandel darf nicht verwaltet, sondern muss aktiv gestaltet werden“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé. „Im Projekt TraSaar bündeln starke Partner im Land ihre Kräfte, um gemeinsam Zukunftschancen zu identifizieren und konkrete Maßnahmen zu realisieren. So kann es gelingen, die Transformation unserer saarländischen Kernbranche Automotive wirksam zu unterstützen.“

Timo Ahr, Leiter Transformationswerkstatt bei der IG Metall lobt inbesonders die Einbeziehung der Beschäftigten und Gewerkschaften, die sich durch das Projekt eröffnen: „Die Transformation in den Betrieben, aber auch in der Gesellschaft, muss auf Augenhöhe mit den Beschäftigten und der Mitbestimmung diskutiert und organisiert werden. Mit TraSaar gibt es nun eine Plattform, bei der sich alle einbringen können. Unsere Betriebsräte können somit mitsprechen, wenn es um die Zukunft der Produktion, der Standorte und somit auch der Arbeit von morgen geht.“

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