Bei der Verleihung des DIALOG-Preises an Prof. Dr. Anna Wolff-Powęska (Mitte): Christian Schröter, Dr. Theophil Gallo, Prof. Rita Süßmuth, Christine Streichert-Clivot, Adam Krzemiński und Piotr Piłch (v. l.). - Foto: Sandra Brettar
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Wie pflegen die Polen und die Deutschen heutzutage ihre Beziehungen zueinander? Wie beeinflussen die jeweiligen politischen Situationen das Verhältnis der beiden Nachbarländer? Über diese Fragen und über mögliche neue Kooperationen mit dem Nachbarland Polen haben die Mitglieder des Bundesverbandes Deutsch-Polnische Gesellschaft auf ihrer Jahrestagung Ende Oktober diskutiert. Der Bundeskongress fand unter anderem aus Anlass der 10-jährigen Partnerschaft zwischen dem Saarland und der Woiwodschaft Podkarpackie in Homburg statt. Ministerpräsident Tobias Hans hatte die Schirmherrschaft übernommen.

Ein Höhepunkt der viertägigen Veranstaltung war die Verleihung des DIALOG-Preises 2019 an die polnische Historikerin und Politologin Prof. Dr. Anna Wolff-Powęska. Diesem Ereignis kam durch die Ansprachen zur deutsch-polnischen Freundschaft von Bundesaußenminister Heiko Maas und von Prof. Dr. Rita Süßmuth, der Kuratoriumsvorsitzenden des DPG Bundesverbandes und Bundestagspräsidentin a. D., eine besondere Bedeutung zu. Landrat Dr. Theophil Gallo, Vorsitzender der Deutsch-polnischen Gesellschaft Saar, begrüßte weitere Ehrengäste im Homburger Forum: Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot in Vertretung des Ministerpräsidenten, Piotr Piłch, Vize-Marschall der Woiwodschaft Vorkarpatenland, Dietmar Nietan (MdB), Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bundesverband, Christian Schröter, Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin e. V., Adam Krzemiński, Publizist und DIALOG-Preisträger 2013, Jakub Wawrzyniak, Generalkonsul der Republik Polen in Köln, sowie weitere Mitglieder der insgesamt 50 regionalen Gesellschaften.
„Dialog kann nicht erzwungen werden. Er muss von unten initiiert sein“, brachte es die Preisträgerin auf den Punkt und nannte das Engagement der deutsch-polnischen Gesellschaften in diesem Sinne beispielhaft. Prof. Dr. Anna Wolff-Powęska gilt als eine entschiedene Verfechterin der Demokratie in Polen und steht seit Jahrzehnten für die deutsch-polnische Verständigung ein. Sehr bescheiden nahm sie die Würdigung durch die Vorredner sowie den DIALOG-Preis an.

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Die Jahrestagung wurde am folgenden Tag im Schlossberg Hotel fortgesetzt mit Podiumsdiskussionen, die unter Mitwirkung des Publikums sehr kurzweilig verliefen. Unter dem Titel „Rechtsruck in Europa – wie stabil ist die Demokratie in Deutschland und Polen?“ beteiligten sich auch Prof. Dr. Anna Wolff-Powęska sowie Albrecht von Lucke, Publizist, Jurist und Politologe. Basil Kerski, Leiter des Europäischen Solidarność-Zentrums in Danzig und Chefredakteur des deutsch-polnischen Magazins DIALOG moderierte die Debatten.

Bei den internationalen Gesprächen an der deutsch-französischen Grenze durfte das Thema Frankreich nicht fehlen. Hierzu wurde die Tagung von dem ehemaligen Europaminister und Präsidenten des saarländischen Landtages, Stefan Toscani, der Vorsitzenden der Französisch-Polnischen Vereinen in Paris, Barbara Miechówka, dem Vorsitzenden der Regionalunion Grand Ést Franco-Allemand, Gérard Calais, sowie dem Vorsitzenden des Weimarer Dreiecks e. V., Dieter Hackmann, begleitet. Alle waren sich einig, dass man die Themen deutsch-polnische Freundschaft und Weimarer Dreieck im Sinne des Europäischen Gedanken fortentwickeln sollte.

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