Bild: Stephan Bonaventura
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Da wurde in Homburg bestimmt richtig gejubelt. Denn – vom Bund kommt ein Geldsegen in nicht kleiner Menge und der soll dazu genutzt werden, die Stadt nachhaltig zu verbessern.

Die Kommunen waren nämlich im Sommer aufgerufen, Projektvorschläge für innovative Konzepte und Handlungsstrategien einzureichen (wir berichteten). Daran hat sich auch die Stadt Homburg unter Federführung der Wirtschaftsförderung beteiligt – mit Erfolg.

Das Programm soll den Innenstädten den Neustart aus der Corona-Pandemie erleichtern. Dabei will der der Bund die Gemeinden und Städte unterstützen, lebendige und attraktive Ortskerne und Stadtzentren zu entwickeln oder zu erhalten. “Es bedarf zum Teil erheblicher funktionaler, städtebaulicher und immobilienwirtschaftlicher Anpassungen in den Innenstädten, Stadt- und Ortsteilzentren, um die generelle Funktion dieser Handlungsräume für die Gesamtstadt langfristig zu sichern.”, heißt es in der Projektbeschreibung. Insgesamt satte 250 Millionen Euro fließen so nun mit Hilfe des Förderprogramms “Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren” in 238 Vorhaben, einiges davon bleibt im Saarland.

Profitieren wird auch die Kreis- und Universitätsstadt Homburg, welche 605.000 Euro erhält. Außerem mit an Bord sind die Mittelstadt St. Ingbert, mit 234.000 Euro und die Stadt Völklingen, mit 462.000 Euro Förderanteil.

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Aber was genau wird nun mit dem Geld gemacht? Die Beschreibung lautet:

“Unter dem Projekttitel „InnenstadtLabor – Zukunftsperspektive durch ein integriertes Transformationsmanagement in einer Automotivestadt eingebettet in einem Biosphärenreservat“, soll in der Innenstadt von Homburg ein dialogorientiertes Transformationsmanagement etabliert werden, das durch Öffentlichkeitsarbeit und die bauliche Umsetzung von Sofort- und Impulsmaßnahmen begleitet wird. Daneben ist die Anmietung einer Immobilie als “digitale Markthalle” sowie die fachliche und moderierte Begleitung eines Business Improvement District (BID) geplant. Mit dem Projekt „Innenstadt.Labor“ möchte sich die Stadt Homburg den innenstädtischen und strukturellen Wandlungsprozessen stellen und sich an die neuen Anforderungen an die Innenstadt anpassen. Die Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass in der Homburger Innenstadt künftig ein innovatives Einzelhandels- und Dienstleistungsangebot gemeinsam mit einem qualitativen öffentlichen Verweilraum wachsen kann.”

Das ließt sich ziemlich sperrig und aktuell ist man auch erst in der Anfangsphase. Nach einem positiven Bescheid aus Bonn vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), folgt jetzt das formale Zuwendungsverfahren, informiert die Stadtverwaltung. Die bisherige Skizze wird dann weiter ausgearbeitet werden müssen. Nun gilt es, die eigene Interessensbekundung weiter zu entwickeln. Außerdem geht aus dem Schreiben des Projektteams „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ hervor, dass das BMI und BBSR in Kürze mit den Antragsunterlagen, Angaben zur Einreichungsfrist sowie weiteren Informationen für die Antragsphase auf Homburg zukommen werden.

Freude über die Finanzspritze kommt auch von den Homburger Bundestagsabgeordneten Esra Limbacher (SPD) und Markus Uhl (CDU). “Mit der Zusage des Bundes für Städte Homburg erhalten wir die Möglichkeit, den Einzelhandel zu stärken, die Vielfalt der Innenstädte zu fördern und damit unser Zentrum für Verbraucherinnen und Verbraucher attraktiv zu gestalten. Das Programm soll auch dabei helfen, die Aufenthaltsqualität der Innenstädte zu verbessern und die Menschen zum Verweilen einzuladen. Es ist ein klares Signal: wir stehen zu unseren Innenstädten”, so Limbacher. Und Uhl dazu: “In der letzten Legislaturperiode hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages zunächst 25 Millionen Euro bewilligt und diesen Titel dann verzehnfacht. Wir erleben immer deutlicher, dass unsere Innenstädte von tiefgreifenden Veränderungen betroffen sind. Mit den Mitteln konnte das BBSR im Auftrag des BMI Städte und Gemeinden im Transformationsprozess unterstützen. Das Ziel der Unterstützung ist, Städte und Gemeinden bei der Bewältigung akuter und auch struktureller Problemlagen in den Innenstädten, Stadt- und Ortsteilzentren zu unterstützen, indem diese als Identifikationsorte der Kommune zu multifunktionalen, resilienten und kooperativen Orten (weiter)entwickelt werden.”

Wie erwähnt, wird nicht nur Homburg in der Region profitieren. Für die St. Ingberter Innenstadt wird ein Kulturkonzept erarbeitet und darauf aufbauend eine Machbarkeitsstudie zur Umsetzung der Maßnahmen durchgeführt. Zudem sind der Aufbau eines Verfügungsfonds und baulich investive Maßnahmen an Plätzen und Veranstaltungsorten geplant. Die Stadt Völklingen will ein Citymanagement 4.0 für die Belebung der Innenstadt installieren. Dadurch sollen Kooperationen aufgebaut, Impulse für die Innenstadt gesetzt und die Digitalisierung vorangetrieben werden.

Auch wenn die Fördersumme im ersten Moment hoch kingt, wird sich zeigen müssen, wie effizient mit den Geld umgegangen wird, wie die Ausarbeitung des Projekts in der Realität aussehen wird und wie nachhaltig die Umsetzung am Ende wirklich die anvisierten Ziele erreicht. Wer die Homburger Innenstadt kennt, weiß, hier gibt es viel zu tun und viele Baustellen.

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