So voll wie gestern Abend war der Homburger Saalbau wahrscheinlich noch nie: auf der Empore setzten sich Menschen auf die Treppe, am Geländer lauschten Interessierte den Worten der Redner und im Saal selbst standen die Leute an den Seiten. Kurz um: wer zu spät kam, hatte Schwierigkeiten noch ein Plätzchen zu ergattern. Aber es war keine bekannte Band oder ein berühmter Künstler, der in der Kreisstadt für solch eine Aufregung sorgte. Grund für den Andrang war niemand geringeres als SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz.
Schon weit vor der Veranstaltung war eine gewisse Anspannung zu spüren: Sicherheitsbeamte durchleuchteten die Taschen der Presse, Polizisten achteten mit wachem Auge über die Räumlichkeiten und Gäste die in den Homburger Saalbau strömen. Mit knapp einer halben Stunde Verspätung betritt dann auch Stefan Paulhun, Fraktionsvorsitzender der SPD im Saarländischen Landtag, die Bühne und begrüßt die Menge. Sein böser Traum vor einem halbleeren Saalbau die Begrüßung halten zu müssen, hat sich nicht bewahrheitet.
Vor der Bundestagswahl wird am 26.März der saarländische Landtag gewählt. Und so ergriff auch Anke Rehlinger, Spitzenkandidaten der Sozialdemokraten auf das Amt der Ministerpräsidentin, das Mikrofon. Kämpferisch versuchte sie das Publikum mit Argumenten zu überzeugen. Doch ein Zwischenrufer machte deutlich, warum der Homburger Saalbau an diesem Abend aus allen Nähten platzt: „Wir wollen Martin sehen!“. Als dieser dann an das Rednerpult tritt, brandet auch sogleich regelrechter Jubel auf. Nicht nur die aktuellen Umfrageergebnisse zeigen: der „Schulz-Effekt“ greift auch im Saarland.
Für alle, die den Auftritt von Anke Rehlinger und Martin Schulz verpasst haben oder keinen Platz mehr im Homburger Saalbau ergattern konnten, haben wir die Reden als Video am Ende des Artikels.
Mehr Bilder der Veranstaltung:
Die kompletten Reden als Mitschnitt: