„Der Arbeitsalltag der Pflegekräfte in Krankenhäusern ist dadurch gekennzeichnet, dass sie neben ihrer Belastung im Schichtdienst häufig noch mehr belastet werden und außerhalb ihres im Dienstplan geplanten Dienstes zur Vertretung von Kollegen aus dem Dienstfrei gerufen werden und zusätzlichen ungeplanten Dienst verrichten müssen. Diese zusätzlichen Belastungen können durch die Einführung eines flexiblen Mitarbeiterpools abgefedert werden“, so Gesundheitsstaatssekretär Stephan Kolling bei einer Pressekonferenz am gestrigen Montag (4. Dezember) in der Universitätsklinik in Homburg.

Die saarländische Landesregierung gewährt der UKS eine Anschubfinanzierung in Höhe von 300.000 Euro: „Mit dieser Anschubfinanzierung wollen wir dieses Modellprojekt fördern und einen Beitrag leisten, dass die Pflegekräfte auf den Stationen entlastet werden“, erklärt Kolling. „Ich bedanke mich für die Unterstützung der Landesregierung. Dadurch war es nun möglich, einen Stellenpool für den Pflegedienst außerhalb unseres Stellenplans zu realisieren“, erläutert der Pflegedirektor des UKS Wolfgang Klein die Bedeutung der Anschubfinanzierung.

Die Einführung von flexiblen Mitarbeiterpools dient dem Ziel, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verbessern und zugleich die Arbeitsorganisation zu optimieren. Indem die Arbeitseinteilung durch die Beschäftigten mitgestaltet wird, kann ihren individuellen Interessen und Bedürfnissen stärker entsprochen werden.  Stephan Kolling: „Zudem kann durch die kurzfristige Zuweisung des konkreten Arbeitsplatzes die Personaleinsatzsteuerung bedarfsgerechter und schneller erfolgen. Die Individualisierung der Arbeitszeit soll darüber hinaus dazu beitragen, die Motivation der Beschäftigten zu stärken.“

Im Universitätsklinikum des Saarlandes beabsichtigt man in Kürze im Rahmen eines Modellprojektes in den Kliniken der Chirurgie einen solchen Mitarbeiterpool zu bilden und bei Personalausfall  im pflegerischen Bereich einzusetzen. Sollte das Modellprojekt erfolgreich sein, wird voraussichtlich ein solcher Pool auch für die anderen Kliniken eingeführt. Mit der Einführung eines zusätzlichen flexiblen Mitarbeiterpools sollen kurzfristige Personalausfälle im Bereich des Pflege- und Funktionsdienstes kompensiert werden.

Im Modellprojekt müssen Pflegekräfte nicht mehr aus dem Dienstfrei geholt werden, um einzuspringen. Stattdessen haben die Schwestern und Pfleger, im Pool werden vorerst 6 Stellen zur Verfügung stehen, festgelegte Arbeitszeiten und erhalten zusätzlich eine finanzielle Prämie. Der Einsatzort Innerhalb der Chirurgie ist hingegen flexibel und richtet sich nach der jeweiligen Notwendigkeiten und dem Personalbedarf auf den einzelnen Stationen. Da eine Tätigkeit im Pool ein breites Einsatzspektrum bietet, so wird es auch Nachtdienste geben, sollen sich vor allem erfahrene und engagierte Leute melden

Ulrich Kerle, der Kaufmännische Direktor des UKS: „Universitätskliniken sind Krankenhäuser der Spitzenmedizin und wir behandeln oft Patienten mit besonders schweren Erkrankungen. Diese aufwändigen, komplexen Behandlungen werden zum Teil über die bestehenden Finanzierungssysteme nicht ausreichend finanziert. Deshalb freuen wir uns besonders über diese Initiative der Landesregierung zur Entlastung unserer Mitarbeiter im Pflegedienst.“

 

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