In diesen Tagen bestimmt ein Thema vorrangig die Medien: Hochwasser und Überflutungen in zahlreichen Städten und Gemeinden im Bundesgebiet. Passend dazu will die Stadt Homburg vorsorgen.
„Wir werden Starkregen- und Hochwasserereignisse nicht verhindern können, aber wir können vorbeugen, damit wir in Zukunft gerüstet sind und so wenige Schäden wie möglich entstehen“, lauteten die einleitenden Worte von Bürgermeister Michael Forster bei der Auftaktveranstaltung zum Thema Vorsorgekonzept gegen Starkregen und Hochwasser. Diese fand bereits kurz vor Weihnachten im Saalbau statt, die Bürger waren eingeladen und sollen sich auch bei den weiteren Schritten einbringen, so der Wunsch und die Bitte aller Verantwortlichen.
An diesem Abend waren vermehrt Menschen aus bereits betroffenen Homburger Bereichen gekommen, wie aus Einöd, Wörschweiler oder auch Schwarzenbach/Schwarzenacker. Unterstützung gab es für die Verwaltung vom Büro Weber-Ingenieure aus Freiburg, von Isabell Zech aus dem Umweltministerium und Christof Kinsinger vom internationalen Betreuungszentrum für Hochwasserpartnerschaften. Dieser machte auch gleich deutlich, dass Starkregenereignisse im Prinzip jeden treffen können, unabhängig, ob ein Gewässer in der Nähe ist oder nicht.
Genaue Prognosen seien meist nicht möglich. Klar sei jedoch, „dass es in den vergangenen Jahren verstärkt, auch im Saarland und in Homburg selbst, zu massiven Ereignissen gekommen ist“, so Kinsinger. Dabei sei oft nicht das Wasser selbst das größte Problem, sondern Geröll und Schlamm, die gefährlich für Infrastruktur und Menschen werden. Auch privat sei eine Vorsorge daher sinnvoll, wenn es um das eigene Zuhause und die Gesundheit gehe. Technische Schutzmaßnahmen, Einsatzpläne, wenn nötig auch Evakuierungspläne für die Rettungskräfte, Versicherungen, Verhaltensregeln – all diese Dinge spielen eine Rolle, um den Schaden so gering wie möglich zu halten.
Hierfür hatte das beauftragte Ingenieurbüro eine erste Präsentation dabei, die die Gefährdungsgebiete und eine Risikoanalyse für Homburg aufzeigte. Wo läuft das Wasser hin, wenn es lange und stark regnet oder ein Gewässer überläuft? Simon Müller erklärte alles ganz genau, die Berechnung erfolgte aus Erfahrungen und einer Analyse vergangener Ereignisse im Stadtgebiet. Die Ergebnisse der Analyse für jeden Stadtteil konnten sich die Anwesenden auch im Foyer des Saalbaus anschauen, dort waren mehrere Plakate mit den Gefährdungsbereichen aufgehängt.
Nach der Präsentation standen die Experten für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Was nun folgt, wird wohl einer der wichtigsten Schritte im Verfahren zum Aufbau des Konzepts. „Wir gehen in die Stadtteile und bieten Workshops an, bei denen sich die Ortsvorsteher, Ortsvertrauensleute und vor allem auch die Bürger beteiligen sollen“, so Müller und erklärte auch gleich die Wichtigkeit dahinter: „Denn die Menschen, die hier wohnen, können mit ihren Erfahrungen und Fragen sowie Anmerkungen zu bestimmten Gebieten dazu beitragen, ein bestmögliches Gesamtkonzept zu entwickeln“, richtete sich der Experte direkt an die anwesende Bevölkerung und bat diese auch, „in der Nachbarschaft dafür zu werben mitzukommen und zu helfen“.
Die genauen Termine der einzelnen Begehungen und Workshops in den Stadtteilen werden rechtzeitig über die Medien sowie auf der Homepage der Stadt Homburg bekannt gegeben.
Im Saarland werden Maßnahmen zur Vorsorge zu 90 Prozent sowie bauliche Maßnahmen zu 70 Prozent gefördert.