Foto: Bill Titze

Im Saarland waren noch 2019 viele Familien besonders durch hohe Kita-Elternbeiträge belastet. Bis zum 1. August 2019 lagen die Beiträge bei bis zu 25 Prozent der Personalkosten. Deshalb hat die Regierungskoalition vereinbart, die Kita-Elternbeiträge bis 2022 zu halbieren.

Ab dem 1. August 2021 sind die Beiträge nun auf 13 Prozent der Personalkosten begrenzt. Damit ist das Ziel der Halbierung der Kita-Elternbeiträge bereits weitestgehend erreicht, bevor zum 1. August 2022 dann die vorerst letzte Absenkung auf 12,5 Prozent der Personalkosten folgt. Bildungs- und Kulturministerin Christine Streichert-Clivot betont, dass ihr Ziel die vollständige Beitragsfreiheit ist.

„Die Corona-Krise hat uns an vielen Stellen deutlich vor Augen geführt, dass hohe Investitionen in die Zukunftsperspektiven unsere Kinder und Jugendlichen nötig sind und dass es gute Bildung eben nicht kostenlos gibt. Für mich ist aber klar, dass gute Bildung immer auch möglichst beitragsfreie Bildung heißt und für alle zugänglich sein muss. Deshalb ist mein Ziel die vollständige Beitragsfreiheit von frühkindlicher Bildung und Betreuung. Die Halbierung der Kita-Elternbeiträge, die wir jetzt fast vollständig geschafft haben, ist ein sehr großer Schritt auf diesem Weg und eine enorme finanzielle Entlastung von Familien. Eltern von Kita-Kindern haben dadurch deutlich mehr Geld in der Tasche“, so Ministerin Streichert-Clivot.

Je nach Familienkonstellation kann die finanzielle Entlastung die Halbierung sogar übersteigen. Grund hierfür ist die Geschwister-Ermäßigung. Denn bei der Höhe des Kita-Beitrages werden seit 2019 alle kindergeldberechtigten Kinder der Familie einbezogen. Das bedeutet zum Beispiel: Bei drei kindergeldberechtigten Kindern, die eine Kita besuchen oder sich in Ausbildung befinden, zahlen Eltern für das erste Kind den vollen Betrag, für das zweite Kind nur noch 75 Prozent und für das dritte Kind 50 Prozent des Beitrags. Jedes weitere Kind, das kindergeldberechtigt ist, führt zu einer weiteren Ersparnis von 25 Prozent.

Rechenbeispiel: Eine Familie mit drei Kindern im Alter von einem Jahr (Krippenkind), drei Jahren und fünf Jahren (beide Kindergartenkinder) hat bis Juli 2019 für alle Kinder zusammen im Schnitt rund 700 Euro Kita-Elternbeiträge pro Monat gezahlt. Eine Familie mit drei Kindern in der gleichen Alterskonstellation zahlt ab dem 1. August im Schnitt rund 330 Euro pro Monat. Eine Familie mit drei Kindern in dieser Konstellation zahlt also im Jahr 2021 pro Monat rund 370 Euro weniger als im Jahr 2019.

Insgesamt investiert das Land 93 Millionen Euro in die Reduzierung der Kita-Elternbeiträge. Davon sind rund 47,5 Millionen Euro Bundesmittel und 45,5 Millionen Euro Landesmittel.

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