Foto: Margaretha Zboch

Das gerontopsychiatrische Netzwerk mit Schwerpunkt Demenz im Saarpfalz-Kreis hatte zum wiederholten Male zu einem Informationstag rund um das Thema „Demenz“ auf den Christian-Weber-Platz in Homburg eingeladen. Auch Landrat Dr. Theophil Gallo war dieser Einladung gefolgt, nicht zuletzt um die Bedeutung der Netzwerk-Arbeit zu unterstreichen.

„Demenz ist eine sehr tückische und mit gravierenden Folgen verbundene Krankheit, der wir medizinisch leider noch nicht viel entgegenzusetzen haben. Es ist aber von unschätzbarem Wert, wenn erkrankte Menschen und auch ihre Angehörigen bestmögliche Unterstützung erfahren können. Das Angebot hierzu ist vielfältig und muss kommuniziert werden. Ich möchte an dieser Stelle neben den Netzwerkpartnern auch den Ehrenamtlichen danken, die beispielsweise Zeit für die Betreuung von Demenzkranken schenken“, sagte er bei seinem Besuch vor Ort.

Das gerontopsychiatrische Netzwerk wurde im Juni 2019 gegründet unter der Federführung der Psychosozialen Projekte (Vorsitz Horst Schneider, Geschäftsführer der Psychosozialen Projekte gGmbH) – in Zusammenarbeit mit dem Saarpfalz-Kreis, der Stadt Homburg und der Landesfachstelle Demenz. Dieser neue Verbund löste die bestehende lokale Allianz für Menschen mit Demenz ab und machte eine Förderung über die Pflegekassen möglich. Im selben Jahr gab es viele Aktionen des Netzwerkes anlässlich des „Jahres der Demenz“.

Zu Beginn dieses Jahres konnte die Wanderausstellung „Demenz, was dann?“ in den Räumlichkeiten der Kreisverwaltung realisiert werden. Leider musste danach bereits coronabedingt die geplante Kinoveranstaltung mit Diskussionsrunde im Kino Eden ausfallen, genau wie die die Vergiss-mein-nicht Pflanzaktion des Ministeriums. Umso mehr freuten sich die Netzwerkpartner, den Demenz-Infotag nach Vorgaben eines Hygienekonzeptes durchführen zu können.

Die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung informierten sich an diesem Tag über die praktische Betreuungsarbeit mit Demenzpatienten und individuelle Hilfsangebote. Natürlich erhielten sie auch Antworten auf allgemeine Fragen rund um das Thema. Dafür standen sieben Ausstellende des Netzwerkes gerne zur Verfügung: die Landesfachstelle Demenz aus Saarlouis, das Universitätsklinikum des Saarlandes mit Forschungsstudien in Sachen Demenz, die AWO St.Ingbert mit ihrem Quartiersprojekt, der Pro Mensch Betreuungsverein, der Pflegestützpunkt Saarpfalz-Kreis, die Firma Resama aus Saarbücken, die Hilfsmittel rund um das Essen für demenzkranke Menschen anbietet, und die Psychosozialen Projekte mit ihrem Tagespflegeangebot „Villa Kaiser“.

Horst Schneider freute sich über die positive Resonanz aus der Bevölkerung: „Gerade in dieser unwägbaren Corona-Zeit ist es für das Netzwerk äußerst wichtig, trotz der Einschränkungen wieder wahrgenommen zu werden. Offensichtlich ist dies auch den betroffenen Menschen wichtig, für die wir Anlaufstelle sind.“ Er nutzte die Gelegenheit, bei Landrat Dr. Gallo die Sorgen der Tagespflege anzusprechen, die in der aktuellen Gesundheitslage nur 50 Prozent des bestehenden Bedarfes abdecken könne. Es wäre wichtig, mit politischer Unterstützung und gemeinsam mit den Pflegekassen hier weitere Möglichkeiten zu schaffen für die betroffenen Familien Tagespflegeangebote auch unter den besonderen Schutzmaßnahmen oder in besonderer Form z.B. auch als aufsuchendes Angebot zu deren Entlastung zu schaffen. Für die betroffenen Familien sei eine schnellstmögliche Entlastung wichtig. Deshalb wäre es notwendig, mit politischer Unterstützung und gemeinsam mit den Pflegekassen über weitere Möglichkeiten von Angeboten wie z. B. häusliche Tagespflege nachzudenken, führte Horst Schneider aus.

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