Für den FC 08 Homburg reicht es im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim II nur zu einem torlosen Remis. Damit dürften sich die Träume in Richtung Tabellenspitze vorerst erübrigen.
Im Stadion war der Unmut über Schiedsrichter Christoffer Reimund groß. Und vor Ort hatte man auch das Gefühl, dass der Unparteiische einen rabenschwarzen Tag erwischt hat. Insbesondere die Hausherren haderten mit einer ihnen gegenüber strengen Regelauslegung, während zwei, drei Situationen auf Seiten der Gäste aus dem Kraichgau ohne den gelben Karton auskamen. So sorgten gerade auch die Platzverweise gegen Nico Theisinger und Fanol Perdedaj jeweils nach Schwalben für großen Unmut auf den Rängen. Mit Blick auf die Fernsehbilder muss man aber festhalten, dass der Referee mit seinen Entscheidungen richtig lag. Gerade die Schwalbe von Perdedaj war zu offensichtlich. Bei Theisinger hingegen hätte man sich mit der grün-weißen Brille sicherlich das gern zitierte Fingerspitzengefühl gewünscht, da die Homburger Nummer 24 nach seinem Sturz ohne Aufhebens oder Forderungen aufgestanden ist. Vertretbar wäre auch diese Entscheidung gewesen. Unter dem Strich hatte die Mannschaft von Wenzel aber sogar noch Glück, dass ein rot-würdiges Foulspiel von Markus Mendler keinen weiteren Platzverweis nach sich zog.
Die Platzverweise gaben aber dem FCH die Möglichkeit eines der kämpferisch besten Spiele der letzten Jahre zu zeigen. Was die Wenzel-Elf gerade in den 60 Minuten der Unterzahl auf dem Feld zeigte, zog auch die Zuschauer in ihren Bann, die selbst Einwürfe für ihr Team feierten. Es muss schon eine besondere Konstellation sein, wenn ein Großteil der Zuschauer nach einem torlosen Remis zufrieden den Heimweg antritt. Zur Geschichte des Spiels gehört aber auch, dass Hoffenheim sich absolut ratlos zeigte, den vorhandenen Raum mit spielerischen Mitteln zu nutzen. So flogen zwar zahlreiche Bälle auf den Kasten von David Salfeld, aber keiner der Schüsse brachte den Homburger Schlussmann in echte Bedrängnis. Und viele gefährliche Situationen wurden schon vorher durch die Homburger Defensive bereinigt. Fast wäre dem FCH nach einem Geniestreich von Fabian Eisele sogar noch ein Tor gelungen, aber sein gefühlvoller Heber aus rund 40 Metern segelte knapp am Gäste-Tor vorbei.
Allein die Punkteteilung bringt den FC 08 Homburg nicht weiter: mit nunmehr acht Punkten Rückstand werden wohl nur die größten Optimisten noch eine Chance für den FCH sehen, den aktuellen Spitzenreiter aus Ulm abzufangen. Zwar dürfte die Mannschaft von Trainer Timo Wenzel mit der am Samstag gezeigten Einstellung und Moral noch viele Punkte in den restlichen Spielen sammeln, aber das die Spatzen noch so oft patzen scheint mit Blick auf die bisher gezeigte Konstanz doch eher unwahrscheinlich. Und so kann der FCH wohl schon langsam die Planungen für die neue Runde angehen. Baustellen gibt es sicherlich genug, auch wenn die Moral sicherlich nicht dazu gehört…