Mit einem 1:1 (0:0) bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz stoppte der FC 08 Homburg am Samstag im letzten Spiel der Saison der Regionalliga Südwest zwar seine jüngste Negativserie von drei Niederlagen in Folge, doch mit Platz acht und 47 Punkten kann man ohne Zweifel festhalten, dass es die schlechteste Spielzeit seit acht Jahren war. Nur die Saison 2016/17 war mit Rang 15 noch schlechter, als die Grün-Weißen sogar die Regionalliga als Absteiger verlassen mussten und nach einem Jahr in der Oberliga Rheinland-Pfalz im Juni 2018 wieder zurück in die Regionalliga Südwest zurückkehrten.
In Fulda bot der FC Homburg eine schwache erste Halbzeit und hatte Glück, dass man nicht zum Seitenwechsel deutlich hinten lag. Allein Torhüter Tom Kretzschmar war es in der ersten Minuten zu verdanken, dass Patrick Schaaf (4.) und Marius Köhl (5.) ihre guten Torchancen nicht zur frühen Führung für die SG Barockstadt nutzen konnten. Moritz Reinhard (14.) hatte die nächste Möglichkeit für den Gastgeber. Danach passierte lange Zeit nichts mehr. Wegen Adduktorenprobleme musste FCH-Trainer Seitz Außenspieler Phlipp Steinhardt durch Grischa Walzer (34.) ersetzen. Während dem FC Homburg weiter in der Offensive nichts gelang, musste Innenverteidiger Manuel Kober (34.) gegen Clint Essers schon fast auf der Torlinie klären.
Die einzige Torgefahr (36.) für den FCH vor der Pause hatte es aber in sich: Nach einem Freistoß von Niclas Anspach köpfte Innenverteidiger Benjamin Kirchhoff den Ball an die Latte. Auf der Gegenseite hatte Moritz Reinhard die Pausenführung für Fulda auf dem Fuß. Sein Schuss verfehlte das Tor aus zehn Metern nur knapp. Kurz vor der Pause hatte auch der FCH noch durch Minos Gouras seine nächste erwähnenswerte Möglichkeit. Seitz erkannt: „In der ersten Halbzeit hatten wir mehrfach Glück, nicht in Rückstand geraten zu sein. Fulda hatte ein klares Chancenplus.”
Zur zweiten Halbzeit brachte er für Tom Kretzschmar, der über muskuläre Probleme klagte, mit Lukas Hoffmann einen neuen Keeper. Und Hoffmann musste sich gleich unglücklich geschlagen geben. Kevin Hillmann (48.) zog aus 18 Metern ab und der Ball kullerte von Dominic Schmidt abgefälscht zur 1:0-Führung für Fulda ins Tor. Erst dann war der FC Homburg so richtig aufgewacht und spielte eine nach Ansicht von Seitz gute zweite Spielhälfte. Nicolas Jörg schoss aus acht Metern (55.) den Ball an die Latte. Homburg bestimmte die Partie, aber echte Torchancen gab es keine zu notieren. In der 79. Minute bekam Fulda nach einem Freistoß den Ball nicht aus dem Strafraum. Benjamin Kirchhoff in seinem vorletzten Spiel für den FCH – er wird den Verein mit noch unbekannten Ziel verlassen – nutzt seine Chance zum 1:1-Ausgleich.
In der Schlussphase war der FC Homburg durch Dominic Schmidt (82.) und Lukas Quirin (88.) dem 2:1 sogar nahe gewesen. Das Fazit des Homburger Torschützen Kirchhoff: „Die erste Halbzeit war noch ausbaufähig. Die zweite Halbzeit war dann ganz gut. Mit mehr Konsequenz schon in der ersten Halbzeit wäre sicherlich ein Sieg möglich gewesen.” Nun gelte es die mäßige Saison mit dem Saarland-Pokalsieg gegen den FC Palatia Limbach am kommenden Samstag zu beenden.
Die Saison 2024/25 verlief mit Platz acht als Endplatzierung also mehr als unbefriedigend, daran dürfte auch ein eventueller Sieg im Saarlandpokal nichts ändern. Trainer Danny Schwarz hatte in seinem zweiten Jahr beim FC Homburg nicht weniger als 16 neue Spieler geholt. Im Oktober hofften die Fans nach vier Siegen in Folge und Platz vier, dass die Grün-Weißen ihr Ziel „Mitspielen um die Meisterschaft” möglichst bis Saisonende einhalten können. Doch es folgten neun Spiele mit nur zwei Unentschieden und einem 1:0-Sieg gegen den späteren souveränen Meister TSG Hoffenheim II. Der FC Homburg fiel auf Platz elf zurück.
Für Trainer Danny Schwarz war im Dezember vorzeitig Schluss. Der damalige sportliche Leiter Dieter Gerstung – inzwischen ebenfalls entlassen – wollte einen neuen Trainer, den er mit Roland Seitz seit Januar auch bekam. Doch auch durch den sechzigjährigen neuen Coach auf der Bank änderte sich punktemäßig nicht viel. Spielerisch konnte man neue Akzente setzen, zeigte durchaus eine andere Mentalität auf dem Platz – auch wenn es an den Ergebnissen nicht viel änderte. Während Schwarz in 19 Spielen auf 25 Punkte mit einem Schnitt von 1,315 Zählern kam, sieht die Bilanz bei Seitz nicht viel besser aus. 14 Spiele, 19 Punkte und ein Schnitt von 1,35 Punkte stehen hier in der Statistik, nachdem das letzte Spiel vor der Winterpause (FCH- Mainz 05 II 4:0) unter der Leitung der beiden Co-Trainer Benjamin Schwarz und Sven Sökler stattgefunden hatte.
Fakt ist, dass sich der FC Homburg von vielen Spielern des aktuellen Kaders getrennt hat (bisher 8) und noch einige Spieler folgen werden, ja müssen. Ein gewaltiger neuer Umbruch für die kommende Saison 2025/26 mit mindestens zehn bis zwölf Neuzugängen ist also angesagt. Erneut. Zum wiederholten Male…
FC Homburg: Kretzschmar (46. Hoffmann) – Steinhart (34. Walzer), Kober, Kirchhoff, Steinmetz – Ristl (75. Quirin), Schmidt – Gouras (84. Ontuzans), Anspach, Jörg – Hummel (46. Kalajdzic)
Tore: 1:0 Hillmann (48.), 1:1 Kirchhoff (79.)
Zuschauer: 1150
Schiedsrichter: Jason Lieser