Foto: Stephan Bonaventura
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Gestern Abend um kurz nach 19:00 Uhr zog beißender Geruch durch die Innenstadt, eine dichte Rauchwolke prägte den Blick über die Altstadt. Schnell machten erste Gerüchte in den sozialen Medien die Runde über einen Großbrand. Und es sollte sich bewahrheiten: In der Kirchenstraße stand ein Dachstuhl komplett in Flammen.

Die größte Sorge galt zunächst den Anwohnern, da zu Beginn nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich noch Menschen im Haus befinden. Durch zügige Evakuierungsmaßnahmen der umliegenden Gebäude wurden aber alle in Sicherheit gebracht, dabei mussten 50 – 60 Anwohner evakuiert werden. Wer nicht bei Verwandten oder Freunden unterkam, konnte über einen kurzfristig bereitgestellten Linienbus auf dem Christian-Weber-Platz versorgt werden. Am Abend konnten die Bewohner noch nicht in ihr Zuhause zurück, wo sie die Nacht verbrachten, war gestern Abend noch nicht klar. 

Foto: Stephan Bonaventura

Doch was war eigentlich passiert? Das Gebäude diente bisher als Fahrradlager und beinhaltet im Obergeschoss zusätzlich ein Atelier. Zwei Personen, die in dem Atelier gearbeitet hatten, gaben an, dass vermutlich durch einen technischen Defekt einer Mehrfachsteckdose der Brand verursacht wurde. Schnell breitete sich das Feuer in dem alten Dachstuhl aus, bis schlussendlich das komplette Dachgebälk in Flammen stand. Eine Herausforderung für die eingesetzten Wehrleute, wie auch der Pressesprecher der Feuerwehr Homburg, Marcel Schmitt, auf Nachfrage von HOMBURG1 bestätigte: „Ein Brand dieser Art, in den verwinkelten Gassen der Altstadt, hatten wir schon lange nicht mehr. Die Gebäudeweise und Bauweise stellt sich hier so kompliziert dar, dass man das in den Übungen kaum trainieren kann.“

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Doch die Feuerwehr zeigte sich sehr routiniert und hatte das lodernde Feuer augenscheinlich schnell im Griff, was aber auch nötig war, wie Marcel Schmitt erklärte: „Auf Grund der alten Bauweise mit Holz und einfachen Baumitteln von früher hat man schon bei der raschen Brandausbreitung und dem Übergreifen auf Nachbargebäude schnell gemerkt, dass es hier auch um Schnelligkeit geht. Das ist uns gelungen und Nachbargebäude konnten geschützt werden.“

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Der Pressesprecher der Feuerwehr Homburg, Marcel Schmitt – Foto: Stephan Bonaventura

Nicht auszudenken, wenn die lodernden Flammen sich noch weiter ausgebreitet hätten. Den Dank muss man hier sicherlich an das schnelle Eingreifen der Rettungskräfte richten. Nach dem Brand der Bäckerei Schäfer (Oktober 2018), einem Großbrand im Industriegebiet Mainzer Straße (März 2019) und der Explosion eines Silos bei der Karlsberg Brauerei (April 2019) war es der vierte öffentlichkeitswirksame Einsatz innerhalb weniger Jahre für die ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen der Homburger Wehr im Stadtgebiet.

Aufgrund der Vielzahl der Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und Rettungsdienste wurde der komplette Innenstadtbereich ab der Talstraße in Richtung Schlossberg auch für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Zusätzlich mussten Absperrungen gebildet werden, um die rund 100 umstehenden Schaulustigen vom Brandgeschehen fernzuhalten. „Die Feuerwehr Homburg war mit zahlreichen Kräften im Einsatz, darunter auch die Feuerwehr Bexbach und die Werksfeuerwehr Michelin. Die Nachlöscharbeiten werden sich sicherlich über mehrere Stunden ziehen.“

Gegen 23:00 Uhr waren die Löscharbeiten dann auch fast komplett abgeschlossen. Das Dach des Brandanwesens wurde durch das Feuer komplett zerstört, vermutlich ist das ganze Haus einsturzgefährdet. Ein dahinter angebautes Haus wurde ebenfalls durch den Brand beschädigt. Die Schadenhöhe kann zurzeit mit ca. 200.000 Euro nur geschätzt werden. Die beste Nachricht: Durch den Brand wurden weder Anwohner noch die eingesetzten Rettungskräfte verletzt, lediglich zwei Personen wurden medizinisch beobachtet.

An dem Einsatz waren die Freiwilligen Feuerwehren Homburg, Blieskastel, Bexbach, St. Ingbert, Kirkel und der Werksfeuerwehr Michelin im Einsatz. Für die Verkehrssperrungen und zur Unterstützung der Evakuierungsmaßnahmen waren zeitweise 7 Kommandos der Polizei vor Ort. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte durch Einheiten der Malteser, durch mehrere RTW, einen Notarzt, die Schnelleinsatzgruppe des DRK Homburg, dem THW und dem Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt Homburg.

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Mehr Impressionen:

Dachstuhlbrand in Homburger Altstadt – Einsatzkräfte im Großeinsatz

 

 

 

 

 

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