Am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg gibt es ab sofort eine Post-Covid-19-Sprechstunde. Das Angebot richtet sich an Menschen, die eine akute und nachgewiesene Covid-19-Erkrankung überstanden haben, danach aber unter Folgebeschwerden leiden.
Beim neuartigen Corona-Virus steht bislang vor allem im Fokus, wie eine Infektion verhindert werden und wie eine akute Erkrankung behandelt werden kann. Diese Fragen sind weiterhin hochaktuell und auch am Universitätsklinikum des Saarlandes werden weiterhin Betroffene behandelt und es wird hierzu geforscht. Zwischenzeitlich ist eine weitere Gruppe von Patientinnen und Patienten dazugekommen: Menschen, die nach einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 unter Folgebeschwerden leiden.
„Wir möchten diesen Patientinnen und Patienten bestmöglich helfen. Es gibt bislang wenige Erkenntnisse zu dieser Gruppe. Daher ist es umso wichtiger, dass wir diese Menschen nun nachhaltig betreuen“, erklärt Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. Dr. Robert Bals. „Als Universitätsklinikum initiieren wir Studien und sind im ständigen Austausch mit Fachkolleginnen und Fachkollegen. Betroffene profitieren davon, dass wir neue Erkenntnisse schnell umsetzen.“ Zudem können Patientinnen und Patienten auch selbst an Nachbeobachtungsstudien wie beispielsweise CorSAAR teilnehmen.
Ein Infektionsnachweis ist notwendig, die Infektion muss ausgeheilt sein. Um eine Überweisung wird gebeten.
Voraussetzung für einen Termin in der Sprechstunde ist, dass eine Infektion nachgewiesen wurde und diese ausgeheilt ist. „Das trifft beispielsweise bei denjenigen zu, die im Krankenhaus wegen ihrer Covid-19-Erkrankung stationär behandelt wurden, aber auch Menschen, die mit milderem Verlauf zu Hause in Quarantäne waren und ambulant behandelt worden sind“, so Oberarzt Dr. Christian Lensch, der in der Homburger Klinik die ambulanten Behandlungen koordiniert. Haben diese Menschen die Infektion überstanden und leiden weiterhin unter Folgebeschwerden wie beispielsweise Lungenbeschwerden, einem konstanten Krankheits- oder Müdigkeitsgefühl, ist die Sprechstunde am UKS der richtige Anlaufpunkt. „Unser Ziel ist die bestmögliche Nachsorge. Je nach Beschwerden kommen dabei verschiedene Therapieoptionen in Betracht, die wir in der Lungenheilkunde bzw. allgemein in der Inneren Medizin nutzen. Das Beschwerdebild ist allerdings vielfältig, daher ist es wichtig, die Betroffenen individuell zu beraten und zu begleiten.“
Um einen bestmöglichen Ablauf zu ermöglichen, ist es wichtig, vorab einen Termin zu vereinbaren. Dazu können sich Betroffene entweder über die Telefonnummer der regulären Klinikambulanz 0 68 41 / 16 – 2 36 33 oder über die E-Mail-Adresse corsaar@uks.eu melden. Die Klinik bittet darum, dass sich Betroffene nach Möglichkeit mit einer Überweisung von Haus- oder Facharzt/ärztin an die Sprechstunde wenden. Die Sprechstunde richtet sich nicht an noch infektiöse Patientinnen und Patienten. Menschen mit starken Krankheitsbeschwerden und einer akut nachgewiesenen Infektion bzw. dem Verdacht auf eine Infektion müssen sich weiterhin unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen über den separaten Zugang an die Zentrale Notaufnahme des UKS wenden.