Die Leiterin der Homburger Ortspolizeibehörde, Simone Müller-Orschekowski. - Bild: Rosemarie Kappler
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Keine Frage: Das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen Charaktereigenschaften, Wünschen, Bedürfnissen, Denkweisen und Gefühlen funktioniert dann am Besten, wenn sich alle an bestimmte Regeln halten. Das gilt vor allem dann, wenn Gefahr im Verzuge ist, was zurzeit der Fall ist.

Die Gefahr geht von Covid-19 aus und bedroht das Gesundheitssystem mit seinen begrenzten medizinischen Kapazitäten. Im Klartext: Es geht um Leben und Tod und letztlich auch um die Frage, wer darüber entscheidet. Dass es soweit kommt, will keiner und deshalb gibt es im Saarland seit 1. April eine Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, inklusive Bußgeldkatalog. Seither sind die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) der Kreisstadt Homburg noch mehr im Einsatz, um an Hotspots wie Schlossberg und Jägersburger Weiher zu beobachten und gegebenenfalls zu ahnden. Wir sprachen mit der Leiterin der Homburger Ortspolizeibehörde, Simone Müller-Orschekowski.

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HOMBURG1: Wieviele Mitarbeiter hat der Ordnungsdienst regulär zur Verfügung und wird aktuell mehr Personal aus der Verwaltung rekrutiert?

Müller-Orschekowski: Wir haben üblicherweise elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz. Weitere Personen der Ortspolizeibehörde – Innen- sowie Außendienst – können bei besonderen Lagen mit Aufgaben des KOD betraut werden .

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HOMBURG1: Wo und was wird alles kontrolliert?

Müller-Orschekowski: Die Kontrollen finden anlassbezogen statt. Sicher, es gibt auch Örtlichkeiten, welche im täglichen Betrieb regelmäßig kontrolliert werden. Oftmals sind die Situationen dynamisch, so dass sich jederzeit Veränderungen ergeben auf welche dann reagiert wird.

HOMBURG1: Wie reagieren die Menschen, wenn sie angesprochen werden?

Müller-Orschekowski: Bis dato konnten die Situationen – auch durch das angepasste und professionelle Vorgehen – unseres kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) friedlich gelöst werden, oftmals wird sogar Verständnis entgegengebracht.

HOMBURG1: Ist eine Zunahme an Aggressivität zu verspüren oder sind die Homburger doch eher selbstbeherrscht und diszipliniert?

Müller-Orschekowski: Wie zuvor genannt, sind hier durch eine entsprechende Herangehensweise aktuell noch keine Situationen außer Kontrolle geraten. Aber auch hierauf sind wir eingestellt.

HOMBURG1: Gibt es viele Verstöße?

Beim Einschreiten der Kontrollkräfte, beispielsweise bei Ansammlungen, lösen diese sich größtenteils bei Präsenz durch den KOD auf. Ist dies nicht der Fall werden entsprechenden Feststellungen getroffen, Ermittlung persönlicher Daten damit eine Ahndung durch die Bußgeldstelle erfolgen kann. Es können empfindliche Bußgelder verhängt werden.

HOMBURG1: Was waren die bislang kritischsten Situationen?

Müller-Orschekowski: Das Auflösen größerer Gruppen. Dies erfolgte unter Hinzuziehung der Vollzugspolizei.

HOMBURG1: Gibt es auch Lustiges zu berichten?

Müller-Orschekowski: Im Stadtpark hatten wir zwei Golfspieler feststellen können. Keine Minigolfer, sondern richtige Golfspieler mit voller Ausrüstung, die sie hinter sich herzogen.

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