Den diesjährigen Qualifikationskurs zur Sterbebegleitung der Ökumenischen Hospizhilfe Pfalz/Saarpfalz und der Katholischen Erwachsenenbildung Saarpfalz e.V. haben rund zehn Absolventinnen erfolgreich abgeschlossen. Sie erhielten ihre Zertifikate im Rahmen einer feierlichen Abschlussfeier in der Begegnungsstätte der Caritas-Zentrums Saarpfalz in der St. Ingberter Innenstadt.
„Mit Ritualen vergewissern wir uns unserer gemeinsamen Werte“, sagte der Einrichtungsleiter des Caritas-Zentrums Saarpfalz, Andreas Heinz, zur Eröffnung der Feier. „Hospizbegleiterin oder Hospizbegleiter zu sein ist ein solcher gemeinsamer Wert.“ Er war in dem Qualifikationskurs zur „Betreuung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen in der häuslichen Umgebung“ traditionell selbst an einem Abend als Referent tätig; in diesem Jahr zum Thema „Rituale“.
Karl-Ludwig Hundemer, Domkapitular und zugleich Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Speyer, knüpfte nahtlos an, indem er den Wert der Hospizhilfe für das soziale Miteinander herausstellte – gerade in Zeiten von Corona: „Sie wissen mit am besten, welche gravierenden Folgen die Lockdowns in den vergangenen beiden Jahren und die Corona-Einschränkungen etwa in Altenheimen hatten. Die schwerstkranken und sterbenden Menschen brauchen Menschen, die für sie da sind, ihnen Mut machen und Stärke geben. Sie sind bereit, diesen menschlichen Dienst zu leisten.“
Ähnlich formulierte es Gertrud Fickinger, Leiterin der Katholischen Erwachsenenbildung Saarpfalz e.V.: „Ich fand es unerträglich, als in der Corona-Pandemie als neuer Wert zu hören war, man müsse sich voneinander abschotten. Sicher war es notwendig, wegen der Übertragungsgefahr auf Distanz zu gehen. Aber menschliche Nähe ist und bleibt ein essentieller Ausdruck von Leben.“ Im Kurs hatte sie über „spirituelle und religiöse Aspekte“ referiert.
Meta Lermann, die neue Vorsitzende des Hospizverein Saarpfalz e.V., wandte sich in sehr persönlichen Worten an die Absolventinnen des diesjährigen Kurses: „Ich kann ihnen versichern, dass ihre Arbeit ein großer Gewinn sein wird – für die Menschen, die Sie betreuen, aber auch für Sie selbst! Ich wünsche Ihnen viel Kraft in der Arbeit und ganz viele gute Begegnungen.“
Schließlich sprach Gabriele John-Neumann, die Leiterin des Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst Saarpfalz, zu ihre Absolventinnen. Sie dankte dabei zunächst ihrem gesamten Team und auch dem Hospizverein, der die Arbeit des Dienstes seit vielen Jahren inklusive des Qualifikationslehrgangs stark unterstützt. Der Kurs von Januar bis Juli umfasste 100 Unterrichtsstunden.
Neben den bereits genannten Themen Rituale und Spiritualität ging es unter anderem um grundlegende Aspekte des Pflegeverständnisses, um Krankheitsbilder, Trauerbegleitung und gesetzliche Bestimmungen. Hinzu kam ein Pflegepraktikum mit 20 Stunden. „Neben allen Gedanken für und um andere, neben aller Reflexion und Perspektivwechseln“, erklärte Gabriele John-Neumann, „vergessen Sie nicht den Spaß an der Freude am Leben.“
Anschließend erhielten die Teilnehmerinnen ihre Zertifikate. Dazu zählte auch Annika Maske, mit 28 Jahren die Jüngste. „Sich menschlich zu verhalten, hat nichts mit dem Alter zu tun, und man macht ja auch was Schönes“, sagte die Physiotherapeutin mit Zusatzstudium über ihre Motivation. „Von schwerster Krankheit sind auch junge Menschen betroffen. Wichtig ist, dass man füreinander da ist in schwierigen Situationen, auch für die Angehörigen.“
Die weiteren Absolventinnen sind Andrea Dehn-Marx, Kerstin Ernst, Uta Gläser, Anni Meister, Annette Mohseni-Tehrani, Monika Rempel, Anne Ziegler und Tina Zwiebelberg.
Auch für Januar 2023 ist wieder ein neuer Kurs zur Hospizbegleitung vorgesehen. Nähere Informationen beim Ökumenischen Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst Saarpfalz, E-Mail: ahpb-saarpfalz@caritas-speyer.de oder unter der Telefonnummer 06841-97 286 13.