Symbolbild

Die Beschäftigten im Saarpfalz-Kreis waren im Jahr 2020 öfter krankgeschrieben als im Landesdurchschnitt. Das geht aus repräsentativen Daten der BARMER hervor.

Für ihre Analysen hat die Krankenkasse die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der bei ihr versicherten Erwerbspersonen aus dem Saarland anonymisiert ausgewertet. Der Krankenstand in dem Landkreis lag bei 6,1 Prozent (Land: 5,8 Prozent, Bund: 4,9 Prozent). „Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1.000 Beschäftigten 61 arbeitsunfähig gemeldet waren“, erläutert Hansjörg Lambrix, Regionalgeschäftsführer der BARMER in Homburg.

Auf jeden Beschäftigten mit Wohnsitz im Saarpfalz-Kreis entfielen rechnerisch 22,4 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Land: 21,3 Tage, Bund: 18,0 Tage). Jeder Beschäftigte in dem Landkreis meldete sich im Durchschnitt 1,1 (Land und Bund: 1,1) Mal arbeitsunfähig. Lambrix sagt: „Hauptursache für die Krankschreibungen im Saarpfalz-Kreis waren psychische Erkrankungen. In keinem der sechs saarländischen Landkreise wurden mehr Arbeitsunfähigkeitstage wegen Atemwegserkrankungen gezählt.“ Im Vergleich der 403 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland nimmt der Saarpfalz-Kreis Platz acht bei den psychischen Leiden ein.

Psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen verursachten bei jedem Beschäftigten aus dem Saarpfalz-Kreis 5,0 Tage von Arbeitsunfähigkeit. Es folgen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems wie etwa Rückenschmerzen (4,8 Tage), Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel akute Infektionen der Atemwege, Bronchitis oder Erkältungsschnupfen (3,1 Tage) und Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen (2,4 Tage). Probleme mit dem Muskel-Skelett-System, psychische Leiden, Atemwegserkrankungen und Verletzungen waren die vier häufigsten Ursachen für Krankmeldungen im Saarpfalz-Kreis.

„Der Corona-Alltag hat viele Beschäftigte körperlich und seelisch an ihre Grenzen gebracht. Arbeitgeber sollten auch in Zeiten von Corona auf betriebliches Gesundheitsmanagement setzen und damit besonders Krankheiten bei ihren Mitarbeitern vorbeugen, die durch die Pandemielage begünstigt werden“, sagt Lambrix. In der Corona-Pandemie sei das Training im Verein oder Fitnessstudio kaum möglich gewesen. Bewegungsmangel fördere Rückenschmerzen und könne zu den Fehlzeiten wegen Problemen am Muskel-Skelett-System beigetragen haben.

In Zeiten von Kontaktsperren seien Fahrrad fahren, Lauftraining, Spaziergänge und aktive Pausen mit Übungen für die Rückenfitness gute Möglichkeiten, um sitzende Tätigkeiten auszugleichen. „Corona hat zudem viele Beschäftigte durch Kurzarbeit und Homeoffice isoliert und psychisch belastet. Besonders in Branchen mit körperlicher Belastung dürften Kurzarbeit und Lockdown wiederum zu weniger Verletzungen geführt haben“, sagt Lambrix.

 

 

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