Näherinnen arbeiten mit Fairtrade-Baumwolle in Indien - Foto: Anand Parmar, Transfair e. V.
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Am 24. April 2013 stürzte die Fabrik Rana Plaza in Bangladesch ein. 1.135 Menschen starben, 2.438 Menschen wurden schwer verletzt. Dieser Unfall ist nur ein Beispiel für die grausamen Arbeits- und Lebenssituationen vieler Menschen, die in der Textilindustrie arbeiten. Darauf macht die Fashion Revolution Week jedes Jahr im April weltweit mit Aktionen und Veranstaltungen aufmerksam.

Mit zwei Online-Veranstaltungen am 15. und 28. April sowie einer Schaufenster-Plakat-Aktion im St. Ingberter Weltladen nehmen die Fairtrade Initiative Saarland, die Fairtrade-Stadt Homburg und der Fairtrade Saarpfalz-Kreis mit ihren Kooperationspartnern Textilproduktion und Kleiderkonsum in den Fokus und diskutieren regionale Alternativen. Bezugsquellen für faire Kleidung und fair gehandelten Stoff, Sozialkaufhäuser, Kleiderkammern, Nähinitiativen in der Region, nützliche App-Hinweise und Hintergrundinfos zu Umwelt- und Sozialsiegel bei Textilien werden gesammelt.

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Melanie Streibelt, Bildungsreferentin und Puppenspielerin, moderiert mit Peter Weichardt, Fachpromotor für Fairen Handel von der Fairtrade Initiative Saarland die Zoom-Meetings, die von 17 bis 18.30 Uhr stattfinden. Die Puppe „Päckchen“ ist auch dabei. „Laut einer Umfrage des Modeverbands Deutschland e. V. haben Nachhaltigkeit, Fairness und Umweltverträglichkeit bei der Kaufentscheidung von Textilien für KonsumentInnen zwischen 18 und 29 Jahren die geringste Bedeutung. Hinzu kommt, dass seit COVID-19 diese Aspekte die Kaufentscheidung generell weniger beeinflussen. Im Lebensmittelbereich sind die KonsumentInnen auf fairen und regionalen Bezug sensibilisiert, jedoch noch selten bei Textilien. Deshalb bin ich dankbar für die Impulse, die mit den beiden Veranstaltungen gesetzt werden“, bekräftigt Landrat Dr. Theophil Gallo die Initiative.

„Die Näherinnen sind meist unter katastrophalen Bedingungen beschäftigt. Sie erleben oft Gewalt. Dies thematisierte ein von der kfd Trier organisierter Online-Studientag „Starke Frauen. Faire Arbeit in Bangladesch“. Ich freue mich, dass auch die Initiative „kfd für Menschenrechte in der Modeindustrie“ in der Online-Veranstaltung am 15. April zu den ImpulsgeberInnen gehört“, erklärt Christine Becker, Beigeordnete der Fairtrade-Stadt Homburg.

„In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich unser Kleiderkonsum vervierfacht und dazu geführt, dass ein immer größerer Teil davon sehr wenig oder gar nicht getragen wird. Wenn man bedenkt, dass Kleidung auch heute im Regelfall unter schlimmen Arbeits- und Umweltbedingungen produziert wird, ist ein radikales Umdenken auf allen Ebenen notwendig. Hierzu möchten wir mit unseren Veranstaltungen und Angeboten im Rahmen der ‚Fashion Revolution Week 2021‘ sensibilisieren und gleichzeitig Lösungen aufzeigen“, so Peter Weichardt, Fairtrade Initiative Saarland.

Kleidung – vom Baumwollfeld bis in den Laden am 15. April

Impulse zum Thema „Kleidung – vom Baumwollfeld bis in den Laden“ setzen bei der ersten Veranstaltung Tamara Enhuber, Fachpromotorin für global verantwortliches Wirtschaften mehr Wert! e. V., Rita Monz, Mitglied im kfd-Diözesanvorstand, Hans Peter Schwarz von Grünstreifen, einem Fachgeschäft für ökologische, faire und nachhaltige Mode in Saarbrücken, Lisa Renz und Lars Schuffenhauer, Gemeinschaftsschule Mandelbachtal-Schmelzerwald des Saarpfalz-Kreises. Eine Diskussion mit den Teilnehmenden, wie man sich durch eigenes Konsumverhalten und/oder auch politisch engagieren kann, schließt sich an.

Kleidung fairwerten am 28. April

In einem Impulsvortrag wird ein Kurzfilmprojekt der Jungen Biosphäre mit der Fairtrade Initiative Saarland im Rahmen „der Fashion Revolution Week 2021 vorgestellt unter der Leitung von Carmen John, Projektleiterin Junge Biosphäre und Peter Weichardt. Eva Linsler, Charity-Shop des “SAARmariter e.V.“, im Saarbrücker Nauwieser Viertel, Dr. Christel Bernard, Projektleiterin beim Kirkeler Nähkästchen der AQuiS GmbH sowie Lisa König, Gründerin von UNFOLD, Wirtschaftsingenieurin und weltreisende Mutter aus Homburg stellen ihre Projekte zur Verwertung vor. Die Frage „Welche Wege können wir mit und für die nächsten Generationen gehen?“ stehen im Mittelpunkt der sich anschließenden Diskussion

Weitere Informationen zur Anmeldung, Teilnahme und Ablauf unter www.faires-saarland.de

 

 

 

 

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