Foto: SV Kirkel/Frederik Brill
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Die Angst, einen geliebten Menschen an Leukämie zu verlieren – für eine Familie in Kirkel ist das gerade bitterer Ernst. Die Zeit drängt, doch es konnte noch niemand mit den passenden Gewebemerkmalen für eine Stammzelltransplantation gefunden werden. Die dringende Suche wollen die Kicker des SV Kirkel jetzt ankurbeln: In Zusammenarbeit mit der Stefan-Morsch-Stiftung organisieren sie für das Heimspiel am 13. März eine Typisierungsaktion.

Auf dem Spielfeld halten die Herren des SV Kirkel zusammen. Doch diesmal wird ihr Teamgeist weit über das Feld hinaus gebraucht, um ein Leben zu retten. Patrick Ulrich, erster Vorsitzender des Vereins erklärt: „Die Stammzelltransplantation ist die einzige Überlebenschance. Deshalb hoffen wir sehr, dass viele Menschen kommen und sich registrieren. Jeder Einzelne zählt!“ Die Typisierungsaktion im Mühlenweiher-Stadion, Kirkel-Neuhäusel, ist für das Spiel gegen den SC Blieskastel Lautzkirchen angesetzt: Sonntag, 13. März. Von 12 bis 17 Uhr kann man sich dann am roten Bus der Stefan-Morsch-Stiftung als potenzieller Lebensretter erfassen lassen. Dazu gibt man einfach seine Kontaktdaten an, füllt eine Einverständniserklärung aus und gibt dann eine Speichelprobe ab. Mitmachen können Menschen von 18 bis 40 Jahren.

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Wer bereits registriert ist oder sich, etwa aus gesundheitlichen Gründen, nicht typisieren lassen darf, kann trotzdem helfen – nämlich mit großem Appetit auf Süßes. Denn die Kirkeler Vereinsmitglieder bauen an diesem Tag ein großes Kuchenbüffet mit leckerer Auswahl auf. Der Erlös ist für die Stiftung bestimmt, die damit unter anderem die aufwändigen Laborkosten für jede Neuregistrierung finanziert. Darüber hinaus leistet die Stiftung auch finanziell Hilfe für Betroffene, wenn diese durch die Erkrankung in Not geraten sind. Patrick Ulrich appelliert: „Wir hoffen, dass sich ganz viele Leute am 13. März mit uns gemeinsam engagieren – Fußballfans, aber auch alle anderen!“

Jedes Jahr erkranken rund 13.500 Menschen in Deutschland an Leukämie. Wenn Chemotherapie und Bestrahlung nicht helfen, ist die Stammzelltransplantation eines nichtverwandten Spenders häufig die einzige Chance zu Überleben. Dafür müssen jedoch die genetischen Gewebemerkmale von Spender und Empfänger übereinstimmen. Da diese in unzähligen Varianten vorkommen, ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen als potenzielle Lebensretter typisieren lassen.

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Die Corona-Situation hat die Lage für Blutkrebskranke zusätzlich verschärft. Eine Sprecherin der Stammzellspenderdatei betont: „Termine vor Ort sind nur vereinzelt und zeitweise gar nicht möglich. Deshalb fehlen bereits mehr als 18.000 neue Spender und Spenderinnen, im Vergleich zu den Vorjahren. Dieser Rückgang kann für Betroffene lebensbedrohlich werden. Um das aufzufangen, ist das Engagement von Vereinen, Unternehmen, Schulen und von jedem Einzelnen entscheidend!“

Kommt vorbei und unterstützt den SV Kirkel!

Hintergrundinformation:

Die Stefan-Morsch-Stiftung ist Deutschlands erste Stammzellspenderdatei. Mitte der 1980er Jahre bewegte das Schicksal des 16-jährigen Stefan Morsch viele Menschen in Deutschland und weltweit. Er war der erste Europäer, dessen Leukämie durch die Übertragung von fremdem Knochenmark geheilt werden konnte. Leider starb Stefan nach einem halben Jahr an einer Lungenentzündung. Seine Idee, in Deutschland eine Datenbank für Stammzellspender aufzubauen, um anderen Leukämiepatienten eine Chance auf Heilung zu ermöglichen, ist mit der Gründung der Stefan-Morsch-Stiftung 1986 Realität geworden. Heute sucht und vermittelt die Stiftung Stammzellspender:innen für Transplantationskliniken im In- und Ausland und koordiniert Stammzellentnahmen in enger Absprache mit der transplantierenden Klinik. Im eigenen HLA-Labor werden die eingehenden Blut- und Speichelproben potenzieller Stammzellspender analysiert. Zudem fördert die Stefan-Morsch-Stiftung verschiedene Forschungsprojekte, berät und begleitet Patienten und ihre Familien und hilft, wenn Betroffene aufgrund der Erkrankung in eine finanzielle Notlage gekommen sind.

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