Nahezu alle islamistischen Terroristen sind im Gedankengut des Salafismus verwurzelt. Deshalb bildet die Beobachtung dieser besonders für junge Menschen attraktiven und daher schnell wachsenden Strömung neben der Verdachtsfallbearbeitung einen besonderen Schwerpunkt in der Arbeit des saarländischen Verfassungsschutzes. Dabei konnte festgestellt werden, dass sich die Gesamtzahl der Salafisten im vergangenen Jahr deutlich von 200 auf 250 erhöht hat; ein weiterer Anstieg ist wahrscheinlich. 

Die ganz überwiegende Zahl der Salafisten im Saarland lehnt allerdings Gewalt sowie Terrorgruppen wie „al-Qaida“ oder den sogenannten „Islamischen Staat“ strikt ab und tritt für eine Verbreitung ihrer Ideologie mit friedlichen Mitteln ein. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, wird der Verfassungsschutz seinen seit einigen Jahren geführten Dialog mit den salafistischen Moscheegemeinden fortsetzen.

Ein weiterer Bearbeitungsschwerpunkt ist die rechtsextremistische Szene. Nach Jahren der Stagnation oder des Rückgangs ist die Zahl der Rechtsextremisten im Saarland wieder leicht von 290 auf 310 angestiegen. Die NPD, weiterhin die größte Organisation im rechtsextremistischen Spektrum, konnte nicht davon profitieren, dass das Bundesverfassungsgericht ein Verbot der Partei abgelehnt hat. Die Zahl ihrer Mitglieder ist von 90 auf 70 gefallen.

Zwar sanken die Straftaten mit rechtsextremistischer Motivation im Jahr 2017 um rund 10 Prozent auf 226; dafür verdoppelte sich die Zahl der darin enthaltenen rechtsextremistisch motivierten Gewalttaten nahezu von acht im Vorjahr auf nunmehr 15. Erneut gilt: Die ermittelten Täter haben durchweg keinen Vorlauf in der rechtsextremistischen Szene; sie waren niemals Mitglied einer rechtsextremistischen Partei oder Organisation, sondern wurden dem Verfassungsschutz in aller Regel erstmals durch die begangenen Taten bekannt.

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