Symbolbild Foto: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes www.polizei-beratung.de

DIE LINKE im Saarländischen Landtag wirft Innenminister Bouillon vor, durch statische Tricks eine schönere Statistik zu den Wohnungseinbrüchen im vergangenen Jahr bewirkt zu haben und rechnet als Folge für die nächste Polizeistatistik mit einem deutlichen Anstieg der Fälle. 

Der Innenpolitiker Dennis Lander erklärt: “Auf meine Nachfrage hat das Innenministerium jetzt bestätigt, dass für das letzte Jahr 279 Wohnungseinbrüche mehr in der Statistik KRISTAL erfasst sind, als in der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik 2017 auftauchen. Dabei handelt es sich offenbar vor allem um Fälle der ‘einbruchsstarken’ Monate November und Dezember. Sogenannte ‘Überhänge’ aus dem Vorjahr, also Fälle, die in der Statistik eines Jahres auftauchen, obwohl sie eigentlich in einem der Vorjahre verübt wurden, sind normal. 

Nicht normal ist allerdings die Höhe dieser Zahl. Auch wenn davon auszugehen ist, dass bei der Aufarbeitung der Statistik im nächsten Jahr die Zahl der Fälle, die jetzt in der KRISTAL-Datenbank gespeichert sind, noch etwas sinken wird, müssen in der Statistik für 2018 wohl über 200 Fälle aus 2017 nacherfasst werden. Das ist ungewöhnlich viel. 

Nach Auskunft des Innenministers tauchten in der Statistik 2017 insgesamt 45 Wohnungseinbrüche auf, die 2016 verübt wurden und weitere 15, die 2015 verübt wurden. In einer ähnlichen Größenordnung bewegten sich die Überhänge ein Jahr zuvor. Es stellt sich schon die Frage, was im vergangenen Jahr so besonderes passiert ist, um diese sehr ungewöhnlich hohe Zahl zu erklären. 

Klar ist: Wären diese Überhänge zumindest so berücksichtigt worden, wie in den Vorjahren, hätte der Innenminister im März keinen derart deutlichen Rückgang der Wohnungseinbrüche vermelden können. Den Saarländerinnen und Saarländern helfen statistische Tricks aber nicht weiter, sie brauchen echte Sicherheit.”

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