Symbolbild

Investitionen in Arbeit zahlen sich aus – und das sogar noch mehr als bisher angenommen. Die von Arbeitsministerin Anke Rehlinger in Auftrag gegebene Studie zum „Social Return on Invest“ (SROI) weist in der Endfassung nach, dass bei öffentlich geförderter Beschäftigung im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten von je 100 investierten Euro wieder 73 Euro an die öffentliche Hand und Privatwirtschaft zurückfließen. Bisher ging man von einem Wert von 66 Prozent aus. 

„Dies ist ein nachdrücklicher Beleg dafür, dass öffentlich geförderte Beschäftigung nicht teurer ist, als Arbeitslosigkeit zu finanzieren“, so Arbeitsministerin Anke Rehlinger bei der Vorstellung der Studie am Donnerstag, 21. Juni, im ZBB Sozialkaufhaus Holzbrunnen. Dort befindet sich das vom Wirtschaftsministerium geförderte Projekt „KunterBuntes“, welches Beschäftigung und Training im kaufmännischen Bereich mit einem Secondhand-Shop für Bekleidung und Kinderbedarf kombiniert. Ziel des Projektes ist es, langzeitarbeitslose Menschen auf ihrem Weg in Ausbildung oder zur Aufnahme einer Beschäftigung im erforderlichen Maß zu unterstützen und zu begleiten.

Genau solche öffentlich geförderten Arbeitsgelegenheiten waren Gegenstand der von Prof. Dr. Dieter Filsinger von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) durchgeführten Studie. Neben den monetär messbaren Erträgen wie Rückflüsse durch Steuereinnahmen, Sozialversicherungsbeiträge, eingesparte Sozialleistungen und positive ökonomische Effekte in der Region bieten die durch das Landesprogramm ASaar geförderten Arbeitsgelegenheiten vor allem den Geförderten selbst einen hohen Mehrwert.

Die im zweiten Teil der Studie durchgeführten Interviews mit Teilnehmenden und Experten zeigen, dass die Arbeitsgelegenheiten zu einem deutlichen Anstieg der Lebensqualität der Teilnehmer beitragen. Die Ergebnisse stützen sich hierbei auf standardisierte Teilnehmerbefragungen, Interviews mit der Geschäftsführung und Leitungsebene der Träger und Gruppeninterviews mit dem sozialpädagogischen Betreuungspersonal. Die Befragten sollten den Nutzen ihrer Arbeit (soziale Teilhabe, sinnstiftende Arbeit, Zufriedenheit, Anerkennung oder auch Optimismus) einstufen. Das Ergebnis: Die Befragten schätzen den Nutzen der Arbeitsgelegenheiten zu 70 Prozent  als positiv ein.

Rehlinger: „Arbeit ist für fast alle Menschen Voraussetzung für Selbstbestimmung, Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe. Wir dürfen uns im Interesse der betroffenen Menschen und ihrer Familien niemals mit Arbeitslosigkeit abfinden. Arbeitsmarktpolitik muss darauf abzielen, Menschen in Arbeit zu integrieren. Sie muss auch für diejenigen Menschen Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen, die am allgemeinen Arbeitsmarkt wenige oder keine Chancen mehr haben.“ 

Weiterlesen auf Seite 2

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein