Die Rahmenbedingungen für Öko-Bauern sind derzeit so gut wie lange nicht. Die Nachfrage nach Bio-Produkten steigt, das Sortiment wächst, und die Preise sind stabil. Auf dem saarländischen Umstellertag für Landwirte berichten praktizierende Biobetriebe umstellungswilligen Landwirten über ihre Erfahrungen im Prozess der Umstellung auf den Ökolandbau und stellen ihre Betriebskonzepte vor. Organisiert wird der Informationstag „Umstellen auf den Biolandbau“ von dem Landesverband Bioland Rheinland-Pfalz/Saarland.
„Der saarländische Umstellertag ist ein fester Bestandteil in dem Beratungsangebot für unsere Landwirte. Er stellt die Optionen für konventionelle Betriebe dar, die nach unternehmerischen Alternativen suchen. Durch die Expertise aus Praxis und Theorie erfahren die umstellungswilligen Landwirte eine kompetente Begleitung im Verlauf der Entscheidungsfindung. Wir unterstützen die fundierte Beratung der Landwirte, ohne die wirtschaftlichen Risiken einer Umstellung auf Öko zu verschleiern“, betont Umweltstaatssekretär Roland Krämer.
Im Vergleich zu landwirtschaftlichen Riesen wie Niedersachsen schränke die Größe des Saarlandes die Entwicklungen im Bio-Bereich keinesfalls ein: „Als Saarland liegen wir mit 16 Prozent an der bundesweiten Spitze, was den Öko-Flächenanteil an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche angeht. Die Zahl der Ökobauern steigt. Wir wollen durch solche Info-Tage noch mehr Landwirte von Ökolandbau überzeugen, um an den Erfolg unserer Bio-Offensive vom vergangenen Jahr anzuknüpfen.“
Die Zahl der Landwirte, die auf Öko umstellen wollen, ist im Jahr 2015 enorm angestiegen. Aufgrund dieser Entwicklung entschied Umweltminister Reinhold Jost im November des vergangenen Jahres, die Fördersumme von 9 auf 11 Millionen Euro zu erhöhen. Damit sind über die Hälfte der insgesamt 20 Millionen Euro
ELER-Mittel, die in der Förderperiode 2014 bis 2020 für die Landwirtschaft bestimmt sind, dem ökologischen Landbau zugewiesen worden.
Im Ergebnis ist die Öko-Fläche im Saarland innerhalb von 2 Jahren um 2.900 ha angewachsen. Während im Saarland somit der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche 16 Prozent der Gesamtagrarfläche einnimmt, liegt der Bundesdurchschnitt bei gerade mal 6 Prozent. 138 Betriebe bewirtschaften auf einer Fläche von etwa 12.000 ha nach ökologischen Vorgaben. Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Ökologischer Landbau Rheinland-Pfalz/Saarland (AÖL) sollen in Zukunft Instrumente entwickelt werden, die den Einsatz der Fördermittel noch zielgenauer lenken.
Die Informationsveranstaltung findet in diesem Jahr auf dem Wackenberger Hof der Familie Dörr in Wiesbach statt. Seit 2015 bewirtschaftet die Familie nach Bioland-Richtlinien.
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