Die Arbeitskammer fordert von der Landesregierung deutlich höhere Investitionen in die Bildungspolitik. Nur so können auch jene Kinder und Jugendlichen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, die in schwierigen Lebenslagen aufwachsen und deren Eltern wenig Geld haben, so Jörg Caspar, Vorstandsvorsitzender der Arbeitskammer. „Wer hier am falschen Ende spart und Heranwachsenden die Zukunftschancen raubt, bekommt später die Quittung“, warnt Caspar. „Bildung muss beim von der Landesregierung versprochenen ,Jahrzehnt der Investitionen‘ Priorität haben.

Damit unterstützt die AK die Appelle von Bildungsgewerkschaften und -initiativen an die Landesregierung, im kommenden Doppelhaushalt deutliche Investitionssteigerungen im Bildungsbereich einzuplanen. „Auch wenn viele Reformen auf den Weg gebracht worden sind, sehen wir es aktuell mit Sorge, dass die Schere zwischen Bildungsgewinnern und -verlieren in einem unterfinanzierten Bildungssystem weiter auseinanderzugehen droht“, mahnt Caspar auch mit Blick auf die heute vorgestellte OECD-Studie „Bildung auf einen Blick“. Und noch immer geben saarländische Städte, Kreise und Gemeinden gut 230 Euro per Kopf weniger an öffentlichen Bildungsausgaben als im Schnitt aller Bundesländer aus, wie der jüngste Bildungsfinanzbericht bestätigt. Caspar: „Das kann so nicht bleiben“.

Die Kammer unterstreicht deshalb ihre Forderungen nach einer Qualitäts- und Fachkräfteoffensive in der Frühkindlichen Bildung und nach deutlich mehr Sozialarbeitern/innen an Schulen. Angesichts der besonderen Herausforderung gerade an jenen Schulen, die von vielen Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen besucht werden, müssten jetzt die Weichen für mehr Chancengleichheit gestellt werden, damit diese nicht ohne beruflichen Anschluss und Perspektive im Maßnahmendschungel des Übergangssystems verschwinden.

„Es geht uns im Schulsystem nicht schlichtweg nur um mehr Personal“, so Caspar. Die Kammer fordert einen grundlegenden Richtungswechsel, der die Zusammenarbeit unterschiedlicher Professionen wie Sozialarbeiter/innen, Erzieher/innen, Schulpsychologen/innen und Integrationshelfer/innen ermöglicht. Caspar abschließend: „Das von der Landesregierung versprochene ,Jahrzehnt der Investitionen‘ muss genau hier ansetzen.“

 

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