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Die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann hat die Forderungen der Landtagsfraktion der Partei Bündnis 90/Die Grünen, nach einer Möglichkeit zur Einrichtung medizinischer Versorgungszentren (MVZ), als „irreführend“ zurückgewiesen. Die saarländische Grüne-Fraktion sprach sich gestern für ein Mitspracherecht der Kommunen bei der Versorgungsplanung und der Niederlassung von Ärzten aus.

„Ein Mitspracherecht der Kommunen würde der gesetzlich geregelten Autonomie der Kassenärztlichen Vereinigung widersprechen. Für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung ist grundsätzlich die Kassenärztliche Vereinigung zuständig. Diese stellt den Bedarf fest und richtet Kassenarztsitze in eigener Zuständigkeit ein. Darüber hinaus ist es den Kommunen bereits jetzt möglich nach dem GKV- Versorgungsstärkegesetz vom 23. Juli 2015 medizinische Versorgungszentren zu gründen“, so die saarländische Gesundheitsministerin heute. „Das was die Grünen fordern, kann schon heute umgesetzt und mit Leben gefüllt werden. Städte und Gemeinden können ein Versorgungszentrum in Abstimmung mit der KV gründen. Diese Möglichkeit muss aber auch von den Kommunen wahrgenommen werden“, so Bachmann.
Medizinische Versorgungszentren können die Attraktivität des Landarztberufes  steigern, da durch die Möglichkeit von Schichtdiensten die zeitliche Belastung des einzelnen Arztes sinkt. Dadurch wird die Vereinbarung  von Arbeit und Familie deutlich verbessert und eine Hausarzttätigkeit gerade für junge Mediziner attraktiver.
Darüber hinaus sei der in der Presseerklärung der Saar-Grünen angesprochene „drohende Hausärztemangel“ „reine Panikmache“, so Bachmann.
„Von einer Unterversorgung spricht man erst dann, wenn in einem Versorgungsbezirk unter 75 % der Kassenarztsitze besetzt sind. Davon sind wir im Saarland weit entfernt“, so Bachmann. „Die saarländische Landesregierung lässt ihre Bürgerinnen und Bürger nicht im Stich, sondern stellt auch in der Zukunft eine optimale Versorgung durch die Hausärzte sicher. Wir haben durch die Einrichtung eines Lehrstuhls für Allgemeinmedizin an der Universität des Saarlandes und der geplanten Erhöhung der Anzahl der Medizinstudenten bereits Schritte in diese Richtung unternommen“, sagte Monika Bachmann.
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