Symbolbild

Vor 100 Jahren, am 12. November 1918, hat sich die Arbeit vieler engagierter Frauen ausgezahlt und das aktive sowie passive Wahlrecht wurden in Deutschland auch für Frauen eingeführt. Am 19. Januar 1919 konnten in Deutschland erstmals Frauen wählen und gewählt werden, dabei gingen 82 % der wahlberechtigten Frauen zur Wahl, 300 Frauen hatten sich selbst zur Wahl gestellt – tatsächlich gewählt wurden 37 von ihnen. 

„Auch heute ist die Zahl der Frauen in Parlamenten zu niedrig. Als ich 1994 in den Landtag gewählt wurde, waren wir dort in allen Fraktionen mit insgesamt 19 Frauen von 51 Parlamentariern vertreten. Heute sind es 16 Frauen in einem Parlament mit ebenfalls 51 Sitzen. Wir müssen Frauen wieder dazu animieren, ihre Interessen auch in der Politik zu vertreten.“

Ein in dieser Tendenz vergleichbares Bild zeichnet eine Studie im Auftrag der Gleichstellungsministerkonferenz. Diese besagt, dass lediglich 11,4 Prozent der 437 Verwaltungsspitzen in den Landkreisen, Stadtkreisen und kreisfreien Städten mit Frauen besetzt sind.

Wichtige Grundpfeiler zu mehr Gleichberechtigung sind jedoch gesetzt: seit 1949 ist im Grundgesetz verbrieft, dass „Männer und Frauen […] gleichberechtigt“ sind, dazu gab es 1957 das erste Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau, das zum Ziel hatte, die Grundgesetz festgeschriebene Gleichberechtigung von Frau und Mann im Bundesrecht umzusetzen, seit 2016 existiert die gesetzliche Frauenquote für Aufsichtsräte in den rund 100 größten Dax notierten mitbestimmungspflichtige Unternehmen und seit nunmehr 13 Jahren hat Deutschland eine Bundeskanzlerin. 

Der Frauenanteil in Bundes-, Landes- und kommunalen Parlamenten hat sich dadurch nicht nur quantitativ ausgeweitet, sondern es wurden auch neue Politikfelder für Frauen zugänglich. Mit dazu beitragen die festgeschriebenen Quoten, oder das Quorum für einen bestimmten Anteil an Frauen innerhalb der meisten demokratischen Parteien. Frauen in Politik und Wirtschaft zeigen, dass es eine reale Möglichkeit für Frauen gibt, Spitzenämter zu bekleiden und das Bild für Frauen in der deutschen Gesellschaft zu prägen. Bei den Bundestagswahlen 2017 waren von 61,5 Mio. Wahlberechtigten rund 31,7 Millionen Frauen und nur 29,8 Mio. Männer.

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