HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN

Zu den Warnungen der Kassenärztlichen Vereinigung und des Sozialverbands VdK vor einem drohenden Ärztemangel im Saarland erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Klaus Kessler:

„Die Rahmenbedingungen für die Ansiedlungen von Ärzten im Saarland, besonders im ländlichen Raum, müssen dringend verbessert werden. Vor allem Hausärzte haben es immer schwerer, Nachfolger für ihre Praxen zu finden. Mittelfristig droht das Land, hier auf einen akuten  Mangel zuzusteuern, zumal bereits mehr als ein Drittel der Hausärzte das 60. Lebensjahr überschritten hat und kurz vor dem Ruhestand steht.
Hinzu kommt, dass durch die Alterung der Bevölkerung die Nachfrage nach medizinischen Leistungen, auch in den ländlichen Gebieten, künftig steigen wird. Es darf älteren Menschen und solchen mit eingeschränkter Mobilität nicht zugemutet werden, lange Anfahrtswege bis zum nächsten Hausarzt in Kauf nehmen zu müssen.
Die Landesregierung muss dem drohenden Ärztemangel daher jetzt mit einer neuen, effektiven Versorgungsplanung entgegensteuern. Ein Bestandteil dessen muss die Einrichtung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) sein, die Angebote der Gesundheitsförderung und -versorgung unter einem Dach vereinen. Damit würden auch mehr Anreize für die Niederlassung von Ärzten geschaffen. Denn der Trend zeigt, dass Nachwuchsmediziner häufiger auf der Suche nach einer Anstellung in einem Versorgungszentrum sind, als bereits früh den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.
Darüber hinaus sprechen wir uns dafür aus, den Kommunen ein Mitspracherecht bei der Versorgungsplanung und der Niederlassung von Ärzten zu geben, damit sie schnell auf mögliche Engpässe bei der ärztlichen Versorgung in ihrer Region reagieren können.“
Thesenpapier zur Gesundheitsversorgung im Saarland von Klaus Kessler und Markus Tressel:
http://gruene-fraktion-saar.de/tressel-und-kessler-stellen-papier-zur-gesundheitsversorgung-im-saarland-vor/
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