Die SPD-Landtagsfraktion reagiert zudem mit Verwunderung auf die Meldungen über den geplanten Stellenabbau bei ZF. Angesichts der Großinvestitionen der vergangenen Monate sei ein Stellenabbau in dem genannten Umfang ein nicht nachvollziehbarer Schritt und für alle Betroffenen mehr als überraschend.

„An erster Stelle muss jetzt Klarheit zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung geschaffen werden. Sollte die Auslagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland sich wirklich bewahrheiten, so ist das ein Schlag ins Gesicht für alle, die den Saarbrücker Standort groß gemacht und zu dem international anerkannten Renommee beigetragen haben. Wenn der Neubau eines Werkes in Ungarn zum Abbau von Überkapazitäten notwendig war, dann muss im Umkehrschluss sichergestellt werden, dass frei gewordene Kapazitäten in Saarbrücken neu genutzt werden können“, sagt der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Hans-Peter Kurtz.

Umso wichtiger sei es nun, in ernsthafte Verhandlungen um stabile Zukunftsperspektiven für den Standort einzutreten. „Noch ist nichts verloren. Jetzt schlägt die Stunde der betrieblichen Mitbestimmung. Es müssen in den kommenden Wochen und Monaten alle an einem Strang ziehen, damit ein möglichst großer Teil des neuen Achtgang-Automatikgetriebes in Saarbrücken produziert wird und langfristig weitere Produkte für das Saarland erschlossen werden – die Ansiedlung der Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Saarbrücken ist dazu ein wichtiger erster Schritt.“

Auch die CDU-Landtagsfraktion will um Arbeitsplätze kämpfen. Marc Speicher, Sprecher für Industrie und Arbeit der CDU-Landtagsfraktion, kommentiert die bevorstehenden Restrukturierungsmaßnahmen in der saarländischen Stahlindustrie: „Die Meldung vom Arbeitsplatzabbau im Saarstahl-Konzern trifft jeden Saarländer bis ins Mark. Das Saarland ist ein traditionelles Industrieland. Der Stahl gehört zum Saarland und zu unserer Identität. Es gilt jetzt auf allen politischen Ebenen weiter dafür zu sorgen, dass sauber produzierter Stahl aus Deutschland Zukunft hat. Es kann nicht sein, dass unter schlechteren ökologischen Bedingungen hergestellter Billig-Stahl aus China die Weltmärkte flutet und damit nicht nur ganze Regionen wirtschaftlich schädigt, sondern auch das Weltklima beeinträchtigt.

Es braucht ein SOS-Paket, um die Industrie und den Stahl in der Bundesrepublik zu retten. Somit können entscheidende Zukunftsinvestitionen, wie zum Beispiel die weitere Reduzierung des CO2-Ausstoßes, durch staatliche Forschungs- und Entwicklungsförderung begleitet werden. Hier steht die Bundesrepublik als technologisch wie wirtschaftlich führende Nation in der Verantwortung, einen Beitrag zur Modernisierung der Stahlherstellung zu leisten. Klar ist: Wir müssen zusammen für jeden einzelnen Arbeitsplatz in der saarländischen Industrie kämpfen! Die CDU-Landtagsfraktion bekennt sich klar zur saarländischen Stahlindustrie. Wir rufen alle Beteiligten auf, sich in den kommenden Monaten für die Industrie an der Saar einzusetzen. Es geht um den Erhalt von Wohlstand, Wertschöpfung und Arbeit an der Saar.“ 

Weiterlesen auf Seite 4

Anzeige

1 Kommentar

  1. Dann muss man aber auch bereit sein mehr zu bezahlen. Dieses Ausschreibungssystem in vielen Fällen sogar EU weit, führt doch dazu dass anstatt auf Qualität Wert auf Quantität gelegt wird. Ein Unternehmen aus einem EU Drittland kann günstiger Fertigstellen, aber zu welchen Bedingungen?

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein