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Nachrichten aus Homburg
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Frühzeitige Hilfen und der Ausbau der Familienzentren zeigen Wirkung.
Der saarländische Landkreistag begann 2009 das Projekt „Integrierte Berichterstattung über die Hilfen zur Erziehung im Saarland“ in Kooperation mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie im Saarland. Das Institut für Sozialpädagogische Forschung in Mainz (ISM) vergleicht hierbei die Leistungsbereiche der Kinder- und Jugendhilfe der einzelnen Kreise, auch mit denen in Rheinland-Pfalz. 2014 bestätigt das ISM wiederholt die gute Präventionsarbeit des Saarpfalz-Kreises und deren Erfolg.
Diese integrierte Berichterstattung ist für die Planung, Steuerung und Qualitätsentwicklung im Bereich der Hilfen zur Erziehung eine gute Grundlage. „Wir haben so eine valide Datengrundlage, mit der eine Transparenz über den zentralen Leistungsbereich der Kinder- und Jugendhilfe sowie eine Wechselwirkung zu den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ermöglicht wird.“, skizziert Landrat Theophil Gallo.

Die Steuerungsmöglichkeiten der Jugendhilfeleistungen können aufgrund dieser Daten genauer in den Blick genommen werden, insbesondere dort wo ein fester, vom Jugendamt nicht beinflussbarer Rahmen vorgegeben ist wie bei schwierigen familiären Lebenslagen, einem Leben in Armut, dem Wandel der Familienformen oder generell dem demographischen Wandel. Klaus Guido Ruffing, Jugendamtsleiter des Saarpfalz-Kreises, weist jedoch darauf hin, dass es durchaus gelingen kann, durch Kooperation mit anderen Systemen präventive Erfolge zu erzielen. „Die engere Zusammenarbeit mit Kindertageseinrichtungen und Schulen sowie dem Gesundheitssystem in Kinderschutzfragen hat es ermöglicht, Eltern frühzeitig zu unterstützen, somit Kinder besser zu fördern und auch ihr Wohlergehen zu schützen.“ Ausgewählte Befunde aus der integrierten Berichterstattung zeigen auf, dass der Eckwert der Hilfen zur Erziehung pro 1.000 junger Menschen unter 21 Jahren im Saarpfalz-Kreis mit 34,5 Eckpunkten deutlich unter dem landesweiten Mittelwert liegt; nämlich um 9,3 Eckpunkte. Gleiches gilt für die stationären Hilfen zur Erziehung. Hier weist der Saarpfalz-Kreis den zweitgeringsten Eckwert aus. „Dies ist umso bemerkenswerter, da wir uns mit den sehr ländlichen Regionen im Saarland nicht vergleichen können.“, so Ruffing.

Das Gleiche setzt sich fort bei den Fremdunterbringungen, d. h. bei den Unterbringungen in heilpädagogischen Wohngruppen, bei intensiver Einzelfallbetreuung und bei der Unterbringung in Pflegefamilien. Hier liegt der Saarpfalz-Kreis unter dem Wert des gesamten Saarlandes. „An diesem Punkt zeigt sich die Arbeit der ambulanten Angebote im Saarpfalz-Kreis, von Clearing-Maßnahmen bis hin zur niedrigschwelligen sozialen Gruppenarbeit. Besonders hinweisen möchte ich auf die enge Zusammenarbeit mit allen Trägern der Jugendhilfe im Saarpfalz-Kreis, insbesondere im Forum für Erziehung. Eine solche vertrauensvolle Zusammenarbeit und der gemeinsame Anspruch, Gutes für Kinder und ihre Familien zu leisten ohne Konkurrenzdenken, trifft man sehr selten an.“, erläutert der Landrat. Dies schlägt sich natürlich auch in Heller und Pfennig nieder. So sind die Bruttoausgaben der Hilfen zur Erziehung im Saarpfalz-Kreis leicht unter dem Durchschnitt des Saarlandes.
Der Jugendamtsleiter unterstreicht: „Wir haben einen sehr deutlich unterdurchschnittlichen Wert der Inobhutnahmen, also der akuten Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche.“ Dies gilt auch für den Eingriff in die Elterliche Sorge. Der Saarpfalz-Kreis liegt mit nur 0,25 Sorgerechtsentzügen pro junger Menschen unter 18 Jahren nicht nur unter dem Durchschnitt der Landkreise, dies ist auch landesweit der niedrigste Eckwert. Sehr eng und intensiv arbeitet das Jugendamt mit den Familiengerichten zusammen. Hier liegen die Mitwirkungen in familiengerichtlichen Verfahren teilweise deutlich über dem Durchschnitt aller saarländischen Landkreise. Auch dies zeigt Wirkung.

Der Saarpfalz-Kreis kann seit 2009 durch die integrierte Berichterstattung feststellen, dass durch die enge Zusammenarbeit mit den kreisweiten Einrichtungen und Diensten sowie der gelungenen Koordination und Kooperation gute Erfolge durch die Jugendhilfeplanung zu verzeichnen sind. Durch den weiteren Ausbau der ambulanten Hilfen, beispielsweise durch das Familienhilfezentrum in St. Ingbert, will man diesen positiven Weg noch intensivieren.

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