Bei der Verleihung der Fluthilfemedaille des Landes Rheinland-Pfalz im großen Sitzungssaal des Homburger Forums. Foto: Sandra Brettar
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140 Hilfskräfte aus dem Saarpfalz-Kreis haben für ihren vorbildlichen Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 im Ahrtal die Fluthilfemedaille des Landes Rheinland-Pfalz erhalten. Im Rahmen einer würdigen Feierstunde im Homburger Forum haben Landrat Dr. Theophil Gallo, der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Thomas Linnertz in Vertretung des rheinland-pfälzischen Innenministers Michael Ebling und Staatssekretär Torsten Lang in Vertretung des saarländischen Innenministers Reinhold Jost die Medaillen und Urkunden überreicht.

Auf vielfältige Weise brachten sie in ihren Reden ihren Dank und ihre Anerkennung für den unter hoher Anstrengung durchgeführten Einsatz jedes Einzelnen zum Ausdruck. Nicht zuletzt waren die Helfer in eine sicher wenig erprobte, auch für das eigene Leben höchst gefährliche Lage aufgebrochen, um den Menschen im Ahrtal zu helfen. Sie kümmerten sich um die Versorgung der Bevölkerung mit Trink- und Brauchwasser, die Bereitstellung von Notarztwagen, Transportfahrten, Fahrzeugbergungen, die Registrierung der Bewohner, den Koch- und Küchendienst, den Aufbau und Betrieb mobiler Kläranlagen. Sie beteiligten sich an der Vermisstensuche, an Aufräumarbeiten, an Koordinationstätigkeiten und am Sanitätsdienst, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Liste der Unterstützungsbereiche wird noch länger, würde man sie alle detailliert aufzählen.

Landrat Dr. Theophil Gallo ging nach seiner Begrüßung „zu einer einmaligen Veranstaltung, in der Hoffnung, dass sie einmalig bleibt“ auch auf die Bedeutung des Ehrenamtes ein. „Was Sie als Ehrenamtliche geleistet haben, ist alleine mit professionellen Strukturen nicht zu leisten. Es ist wichtig, dass wir heute zusammengekommen sind, um ausgehend von der Bereitstellung der Fluthilfemedaille von Rheinland-Pfalz dieser Tatsache Ausdruck zu verleihen. Wir müssen dankbar sein, dass wir funktionierende ehrenamtliche Strukturen haben.“ Sein Dank galt auch der Karlsberg Brauerei GmbH, die einen Getränkeanhänger zur Verfügung stellte, sowie der MEG (Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke) Kirkel GmbH, die loses Trinkwasser bereitstellte plus Trinkwasser auf Paletten. Landrat Dr. Gallo ging noch einen Schritt weiter, indem er betonte, dass zukünftig dringend noch deutlich mehr Bürger gebraucht werden, die sich insbesondere im Rettungswesen ehrenamtlich engagieren, um die aktuell Tätigen wirksam zu entlasten. 

Staatssekretär Torsten Lang, der Grüße von Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Innenminister Reinhold Jost übermittelte, erinnerte an den späten Abend des 14. Juli, als das erste Hilfeersuchen bei der Oberen Katastrophenschutzbehörde einging. Es sei von da an eine Bewährungsprobe für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz in einer bis dahin unvorstellbaren Lage im Nachbarland gewesen, der sich insgesamt 1700 Saarländer im Rahmen der Hilfsmaßnahmen stellten. „Sie alle haben Außergewöhnliches geleistet, um Leben zu retten, Not zu lindern und Schäden zu beseitigen. Sie zeigten beispiellose Hilfe für die betroffenen Menschen vor Ort. Es wird auch für die Zukunft wichtig sein, dass wir uns aufeinander verlassen können und gegenseitig helfen. Ihr seid Vorbilder und es ist gut zu wissen, dass es Euch gibt“, wandte sich Staatssekretär Torsten Lang an die Einsatzkräfte.

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Und auch Thomas Linnertz fand die passenden Worte: „Es ist mir eine Ehre, heute zu Ihnen sprechen zu dürfen, in Vertretung des Innenministers von Rheinland-Pfalz, aber auch um persönlich von ganzem Herzen Danke zu sagen für die Unterstützung, die Sie den betroffenen Menschen gewährt haben.“ Es sei seitens des Saarlandes oder der Kreise nicht lange nachgefragt worden, man habe unbürokratisch Einheiten zusammengestellt und diese losgeschickt. „Das war schon etwas Besonderes, denn es war eine Fahrt ins Ungewisse“, räumte Thomas Linnertz ein. Er brach eine Lanze für alle, die an ihre Grenzen und darüber hinaus gingen, ihre Familien zu Hause zurück- und ihren Job ruhen ließen und Ausstattung sowie Know-how in diesen Einsatz einbrachten. 

Nach den ausführlichen Ansprachen kamen die Einsatzkräfte gruppenweise nach vorne, um die Auszeichnung entgegenzunehmen: das DRK KV Homburg e. V., das DRK KV St. Ingbert e. V., die Johanniter-Unfall-Hilfe, die Freiwillige Feuerwehr Bexbach, Freiwillige Feuerwehr Homburg, Freiwillige Feuerwehr Mandelbachtal und Freiwillige Feuerwehr Gersheim. Dabei zollten auch die anwesenden Vertreter aus den Kommunen, aus dem saarländischen Feuerwehrverband und aus der Kreisverwaltung ihren Respekt.

Die würdige Veranstaltung fand mit einem Umtrunk einen geselligen Ausklang, wobei sich Landrat Dr. Theophil Gallo, Thomas Linnertz und Torsten Lang Zeit nahmen, mit den Einsatzkräften ins Gespräch zu kommen. 

Die Flut hat das Ahrtal, aber auch weitere Kreise im Norden von Rheinland-Pfalz schwer getroffen. Tausende Kräfte haben über Wochen hinweg maßgeblich zur Bewältigung des Einsatzes im Juli 2021 beigetragen. Als Zeichen der tiefen Dankbarkeit und Anerkennung für die außergewöhnliche Hilfeleistung und Solidarität stiftet die Landesregierung die rheinland-pfälzische Fluthilfemedaille 2021. 

Fast 43000 Einsatzkräfte aus Rheinland-Pfalz und dem gesamten Bundesgebiet erhalten für ihren Einsatz während und nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 die Fluthilfemedaille des Landes. Anfang Februar hatte die Landesregierung die ersten Medaillen verschickt. In Rheinland-Pfalz erhalten insgesamt rund 25000 Einsatzkräfte eine Fluthilfemedaille und eine dazugehörige Urkunde. Aus den anderen Bundesländern werden rund 18000 Einsatzkräfte ausgezeichnet. 

Die Auszeichnung erhalten beispielsweise Helfer der Feuerwehren, der Hilfsorganisationen, der Integrierten Leitstellen, der ADAC Luftrettung, der Psychosozialen Notfallversorgung sowie der Polizei. Einsatzkräfte des Bundes, etwa von THW, Bundeswehr und Bundespolizei, erhalten eine Würdigung seitens der Bundesregierung.

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