Im Mai lädt das Universitätsmedizinische Zentrum für Tumorerkrankungen (UTS) Betroffene, Angehörige und alle Interessierten zu zwei Vorträgen im Rahmen der Informationsreihe zu Krebserkrankungen ein.
Am 2. Mai liegt der Schwerpunkt auf Lungenkrebs, am 16. Mai geht es um Krebserkrankungen und deren Vorstufen speziell bei Frauen. Wie alle Vorträge der Reihe finden die Informationsveranstaltungen von 18 bis 19 Uhr im Zentralen Hörsaalgebäude (Geb. 35, Seminarraum 1) auf dem Campus des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) in Homburg statt, der Wochentag ist wie üblich ein Donnerstag. Eine Terminübersicht findet sich im Jahresprogramm.
Die Teilnahme ist kostenlos und kann vor Ort oder online stattfinden. Das Angebot wird von der Deutschen Krebshilfe gefördert.
2. Mai 2024, Lungenkrebszentrum: Lungenkrebs – neues Screeningprogramm und Rolle der Immuntherapie
Bereits 2017 wurde am Universitätsklinikum des Saarlandes ein Lungenkrebszentrum gegründet, um Patienten mit Lungentumoren immer optimal, interdisziplinär und auf höchstem Niveau zu versorgen. Der Bedarf ist leider sehr hoch, denn Lungenkrebs ist eine der häufigsten Todesursachen überhaupt. Gerade bei Frauen steigt die Zahl der Neuerkrankten seit vielen Jahren stark an, was auf ein geändertes Rauchverhalten zurückgeführt wird. Rauchen ist nicht der einzige Auslöser, aber nach wie vor ein Hauptgrund für Lungenkrebs, der auch als Lungen- bzw. Bronchialkarzinom bezeichnet wird.
Im Lungenkrebszentrum am UKS arbeiten alle an der Diagnostik, Behandlung und Betreuung beteiligten Kliniken und Institute des Universitätsklinikums des Saarlandes zusammen. Die medizinische Versorgung der Patienten mit Lungenkrebs wird konsequent und stetig verbessert. Es erfolgt immer eine Diagnostik und Therapie nach den aktuellsten Empfehlungen, darüber hinaus werden neueste und innovative Diagnostik- und Therapieoptionen aus den verschiedenen Fachdisziplinen angeboten. Das Therapiespektrum reicht von der operativen Entfernung des Tumors über die Strahlentherapie mit der Option einer Hochpräzisionsbestrahlung, der sogenannten Stereotaxie, bis hin zu systemischen Therapieverfahren wie der klassischen Chemotherapie, der Immuntherapie und der molekularen Tumortherapie. Oftmals und zunehmend werden diese Therapieformen auch kombiniert, um ein besseres Behandlungsergebnis zu erzielen. Durch die interdisziplinäre Tumorkonferenz, die Entwicklung verbindlicher Behandlungspfade sowie eine enge Verzahnung von Forschung und klinischer Versorgung wird die Behandlung optimiert. Um der Vielschichtigkeit der Erkrankung gerecht zu werden, stehen psychoonkologische Betreuung und gegebenenfalls palliativmedizinische Versorgung zur Verfügung.
Dr. Jan Stratmann ist Oberarzt der Klinik für Innere Medizin V – Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin des UKS und Leitung des Lungenkrebszentrums. In seinem Vortrag geht es u.a. um die Früherkennung bei Lungenkrebs und das neue Screeningprogramm, über das die Früherkennung systematisch geregelt werden soll. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Immuntherapie und ihre Rolle in der Behandlung von Lungenkrebs. Dr. Stratmann wird ebenso ganz allgemein auf die Erkrankung und die Arbeit des Homburger Lungenkrebszentrums eingehen. Der Experte beantwortet alle Fragen der Teilnehmer rund um diesen Themenkomplex.
16. Mai 2024, Gynäkologisches Krebszentrum und Gynäkologische Dysplasie-Einheit: Schmerztherapie und Komplementärmedizin bei gynäkologischen Malignomen und Dysplasie
Im Gynäkologischen Krebszentrum des UKS werden Patientinnen mit onkologischen Erkrankungen des weiblichen Fortpflanzungsapparats behandelt. Das sind Frauen mit Eierstock-, Gebärmutterhals- und Gebärmutterkörperkrebs sowie anderen selteneren gynäkologischen Tumorerkrankungen. Das Zentrum bietet Beratung, Therapieplanung und Behandlung sowie Verlaufskontrollen und Nachsorge. Die Patientinnen werden in enger Kooperation mit anderen Fachdisziplinen begleitet, in regelmäßigen interdisziplinären Tumorkonferenzen wird die Situation jeder einzelnen Betroffenen individuell besprochen. So wird eine optimale Behandlung auf den Weg gebracht, bei der das Zentrum die Patientinnen eng begleitet. Expertinnen und Experten des Gynäkologischen Krebszentrums stehen immer für die Patientinnen bereit und bieten am UKS stets die modernsten und besten Behandlungsmöglichkeiten an. Darüber hinaus kann über die Teilnahme an Studien der Zugang zu neuartigen, bislang nicht allgemein verfügbaren Therapieverfahren ermöglicht werden.
Dem Zentrum für Gynäkologische Krebserkrankungen angegliedert ist die ebenfalls zertifizierte Gynäkologische Dysplasie-Einheit. Als Dysplasien werden in der Medizin Gewebeveränderungen bezeichnet, die eine Vorstufe von Krebserkrankungen sind. Im Rahmen der Krebsvorsorge sollen diese abnormen, aber immer noch gutartigen Veränderungen in den Zellen des Gebärmutterhalses frühzeitig entdeckt werden, lange bevor sie sich zu Krebs entwickeln können. Die Gynäkologische Dysplasie-Einheit bietet modernste Verfahren zur Diagnose und gegebenenfalls zur Behandlung dieser Gewebeveränderungen.
Für die Informationsveranstaltung haben das Gynäkologische Krebszentrum und die Gynäkologische Dysplasie-Einheit eine Auswahl an Themen zusammengestellt. Experten der Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin des UKS informieren und stehen für Fragen bereit. Zum Auftakt begrüßen Prof. Dr. Julia C. Radosa, leitende Oberärztin der Klinik und Leiterin der Onkologie, und Dr. Lisa Stotz, Co-Leitung des Gynäkologischen Krebszentrums und Personaloberärztin der Klinik, die Teilnehmenden. Anschließend beleuchtet Dr. Pascal Schwarz, Leiter der Schmerzsprechstunde an der Klinik, welche Möglichkeiten des Schmerzmanagements es bei Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane gibt. Karen Schurig, Assistenzärztin der Klinik, erklärt danach, wie komplementäre Maßnahmen bei Nebenwirkungen helfen können. Schließlich spricht Dr. Ute Schmidt, Funktionsoberärztin der Klinik und Leitung der Dysplasie-Einheit, über Lichen sclerosus. Die nicht ansteckende, chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die vor allem im Intimbereich auftritt, ist selbst keine Krebsvorstufe – betroffene Patientinnen haben allerdings ein erhöhtes Risiko für bösartige Veränderungen an der Vulva.
Auch an diesem Termin geht es im letzten Programmpunkt um Selbsthilfe. Vertreterinnen des Bundesverbandes Frauenselbsthilfe Krebs e.V. stellen sich vor und beantworten Fragen der Teilnehmer.