Mit der Talk-Reihe „Altersbilder: neu denken“ startet die Städtische Akademie für Ältere in das neue Sommersemester. Mit dieser Veranstaltungsreihe werden Menschen vorgestellt, die ihre Jahre zwischen 60 und 90 anders und spannend gestalten, tradierte Altersbilder infrage stellen, indem sie ihre bisherigen Aufgaben entweder weiterverfolgen oder mit Neugierde gänzlich neue Wege für sich entdecken. Es geht also um Männer und Frauen, die überraschen, anregen, verblüffen – jedoch auf jeden Fall ermutigen sollen.
Die Veranstaltungen finden immer statt am Mittwoch um 19 Uhr im Vin!oh, Marktplatz 3 in Homburg. Moderatorin ist Barbara Wackernagel-Jacobs, ehemalige Sozialministerin im Saarland. Zum Auftakt im ersten Talk der Reihe „Altersbilder: neu denken“ am 12. März spricht Barbara Wackernagel-Jacobs mit Prof. Dr. Peter Theiss, dem Gründer der Dr. Theiss Naturwaren GmbH, sowie Jürgen Fried, Rechtsanwalt und Oberbürgermeister a.D..
Über 70 und über 80 sind beide Männer nach wie vor aktiv, haben neue Aufgaben oder setzen die alten fort, gestalten mit, mischen sich ein, schätzen die Tagesstruktur in ihrem Leben. Sie genießen auch Urlaube, aber nicht den „großen Urlaub des Dauerruhestandes“, sondern nutzen kleine Auszeiten in Abwechslung mit Herausforderungen und Projekten.
Eine Anmeldung zur Teilnahme an der Talkrunde ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist kostenfrei.
Hintergrundinfos:
EINE TALKREIHE ÜBER NEUE ALTERSBILDER IN HOMBURG
Warum?
Die Menschen leben länger und sie leben meist auch länger gesund! Und: es tut ihnen gut, aktiv zu bleiben, eine Aufgabe zu haben, in Kontakt mit anderen Menschen zu bleiben. Soziale Kontakte, Aufgaben – ehrenamtlich oder als bezahlte Arbeit, eingebunden sein in gesellschaftliches Leben, sind wesentliche Voraussetzungen für einen gelingenden Prozess des Älterwerdens.
Älterwerden verläuft heute oft anders als noch in den Zeiten der eigenen Eltern und Großeltern. Daher fehlen häufig den 60- oder 70-Jährigen gute Vorbilder oder persönliche Erfahrungen, die Ermutigungen für dieses „Neuland“ und für neue Lebensentwürfe sein könnten.
Diese Talkreihe hilft, sich umzuschauen und Anregungen zu holen. Es geht darum, neue Ideen aufzugreifen, neue Altersbilder zu diskutieren, sich mit Menschen auseinanderzusetzen, die bereits anders älter werden oder die eingeladen werden, um von ihnen Anregungen zu bekommen.
Diese Talkreihe spricht auch jüngere Menschen, solche im mittleren Alter und erst recht die Menschen an, die nun ab 60 auf ihre kommenden spannenden Jahre schauen.
Was?
Gespräche über neue Ideen zum Älterwerden, über den Wert von Arbeit, über den Sinn einer Aufgabe im Leben. Aber auch Themen wie Mode, Klima, ärztliche Versorgung, persönliche Aufbrüche sind möglich, immer vorgestellt von älteren Menschen, die dies für sich persönlich zum Thema gemacht haben. Es gibt keine abstrakten Debatten, keine Vorträge, sondern Gespräche über persönliche Erfahrungen im Mittelpunkt, spannende Themen und gute Vorbilder, Anregungen und Herausforderndes.
Eine solche Veranstaltungsreihe ist hochaktuell. Denn die demographischen Veränderungen, das längere und gesunde Leben der Älteren, aber auch die bevorstehenden Ruhestandseintritte der Babyboomer-Generation und der daraus verstärkt folgende Fachkräftemangel sind Themen, die alle beschäftigen.
Demgegenüber steht der öffentliche Diskurs über Ältere, der meist zu den Themen Pflege und Demenz, dem Personalmangel in der Pflege und in den Heimen geführt und mit sozialsprengenden Begriffen wie Überalterung unterlegt wird.
Zu wenig optimistische Ideen für all die Menschen, die weiterhin aktiv bleiben wollen, ob ehrenamtlich oder berufstätig, sind im Gespräch. Zu wenig Strategien in den Gemeinden und Stadtteilen, wie das Leben aller Generationen miteinander, nicht gegeneinander unterstützt werden kann.
Eine solche Veranstaltungsreihe bietet einen Perspektivwechsel, bietet einen positiven Blick auf das Älterwerden, bringt Wertschätzung in den Diskurs über längeres Leben und demographische Veränderungen, will Optimismus geben und Anerkennung für einen Teil der Bevölkerung, der mehr als 25 Prozent ausmacht, denn so hoch ist mittlerweile der Anteil der Über-60-Jährigen.
Die Altersbilder in der Gesellschaft und damit in den Köpfen haben diesen Perspektivwechsel noch häufig nicht übernommen. Es sind auch die Älteren selbst, die manches Mal noch Klischees folgen wie mangelnde Lernfähigkeit. Oder der Gleichsetzung, dass Älterwerden immer gleich Abbau ist. Oft kommen sie mit dem „Stand der Ruhe“, dem Ruhestand nicht zurecht, halten es aber für ihr persönliches Problem, ohne zu sehen, dass es strukturell und gesellschaftspolitisch grundiert ist. Aber auch Jüngere haben oft überkommene Bilder vom Alter, wie eine Ageismus Studie des Bundesfamilienministeriums auf dem Jahr 2022 zeigt.
Eine solche Reihe wird im Jahr 2025 Talkveranstaltungen bieten mit Themen, die positiv, konstruktiv, ermutigend sind, die im besten Sinne irritieren, auf Neues und bisher nicht Bekanntes aufmerksam machen.
Weitere Termine sind geplant für den 9. April, den 7. Mai, den 4. Juni und den 9. Juli.
Idee und Moderation: Barbara Wackernagel-Jacobs, Min. a.D..