Am Ortseingang von Kirkel, aus RIchtung Rohrbach kommend, stellten die Vertreter von der Gemeinde Kirkel und der Stadt St. Ingbert die Zusammenarbeit vor. Bild: Bill Titze
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Interkommunale Zusammenarbeit – was sich kompliziert anhört, kann gerade für kleinere Gemeinden echte Erleichterungen zur Folge haben. So wie in Kirkel. Dort arbeitet man in Zukunft verstärkt mit der Stadt St. Ingbert zusammen. Dabei steht vor allem ein Arbeitsbereich im Fokus.

Am Ortseingang von Kirkel, von Rohrbach kommend, ist an diesem Donnerstagmittag einiges los. Auto um Auto rauscht dort vorbei. Keineswegs bei jedem Fahrzeug ist man sicher, dass hier mit den erlaubten 50 km/h gefahren wird. Doch während das bisher nicht unbedingt ein Risiko für den Fahrer darstellte, könnte sich das ab sofort ändern. Denn die Gemeinde Kirkel arbeitet bei der Verkehrsüberwachung nun mit der Stadt St. Ingbert zusammen. Außerdem bekommt man Unterstützung vom Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt.

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Bedeutet: Mehr Manpower für die Gemeinde, die bisher gerade einmal knapp drei Mitarbeiter zur Verfügung hatte, um die mannigfaltigen Aufgaben zu bewerkstelligen. „Wir sind daran interessiert die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer in unserer Gemeinde zu erhöhen“, sagt Kirkels Bürgermeister Frank John bei der Vorstellung der Zusammenarbeit an Ortseingang von Kirkel. „Von daher ist es wichtig, dass wir hier viel engmaschiger kontrollieren können.“

Die Hauptstrasse in Kirkel – Bild: Stephan Bonaventura

Das bedeutet für die St. Ingberter Bürger jedoch keineswegs, dass die Zügel in der Mittelstadt schleifen gelassen werden. Denn mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ werde man einen zweiten Blitzer-Anhänger anschaffen, wie Oberbürgermeister Ulli Meyer betont. „Es ist eine gute Sache, dass wir uns hier zusammentun. Dass Kirkel mit uns zusammenarbeiten will, ist natürlich auch ein Vertrauensbeweis für uns als Stadt.“

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Auf der Verkehrsüberwachung im ruhenden sowie im fließenden Verkehr liegt zwar das Hauptaugenmerk, doch auch andere Aufgaben sollen in Zukunft von St. Ingberter Kräften übernommen werden. So zum Beispiel, wenn es zu Beschwerden von Bürgern kommt. „Bisher hatten wir tatsächlich überhaupt keinen Außendienst und sind im Zweifel persönlich vorgefahren“, erklärt Udo Reis, der Leiter des Ordnungsamtes der Gemeinde Kirkel. „Das war natürlich suboptimal. Nun können wir bei Beschwerden viel besser reagieren. Gerade bei Veranstaltungen kann uns das doch sehr weiterhelfen.“

Natürlich ist das Ganze nicht umsonst für die Gemeinde. So muss der Personalaufwand von ungefähr einem Vollzeittag pro Woche ausgeglichen werden. Dieser kann jedoch mit den Einnahmen verrechnet werden, die durch die Verkehrsüberwachung in die St. Ingberter Stadtkasse fließen. Sollten diese Einnahmen die Kosten nicht decken, werden die zusätzlich nötigen Mittel von der Gemeinde Kirkel getragen. Dementsprechend lassen sich die Kosten für die Gemeinde erst nach einem Jahr Evaluationszeit tatsächlich bemessen.

Ob es auch so lange dauert, bis noch eine weitere Zusammenarbeit zwischen den Kommunen vereinbart wird? Das Interesse besteht in jedem Fall, wie Kirkels Bürgermeister John verrät. „ Beim Thema Personalabrechnung könnte es durchaus sein, dass so etwas kommt. Manchmal können aber auch kurzfristig solche Überlegungen auftreten, wenn beispielsweise ein Beamter nicht mehr zur Verfügung steht.“ Doch das ist noch Zukunftsmusik.

Erstmal wird der Verkehr in Kirkel besser kontrolliert. Ob sich das auch auf die Verkehrssituation am Ortseingang von Kirkel, aus Rohrbach kommend, auswirken wird, ist natürlich noch offen. Zumindest Bürgermeister John ist zuversichtlich. „Man kann schon sehen, wo ein bisschen stärker geschaut wird, da halten sich die Menschen auch eher an die Regeln.“

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