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Die Debatte um das Fashion Outlet Zweibrücken und die damit verbundenen potenziellen Auswirkungen auf die Einzelhandelsstrukturen in Homburg zeigt verschiedene Reaktionen.

Julian Brenner, Vorsitzender der Jungen Liberalen Saarpfalz, betont die dringende Notwendigkeit einer durchdachten Einzelhandelsoffensive für Homburg. “Anstatt sich über das Fashion Outlet Zweibrücken aufzuregen, sollten sich die Städte im Saarpfalz-Kreis lieber an die eigene Nase fassen. Homburg hat solche Maßnahmen jahrelang verschlafen. Es ist an der Zeit, proaktiv zu handeln und nicht nur auf externe Faktoren zu reagieren. Eine Einzelhandelsoffensive muss jetzt starten, um wieder attraktiv für Kundinnen und Kunden zu werden”, so Brenner.

Das kürzlich veröffentlichte Ecostra-Gutachten legt nahe, dass Städte wie Homburg in der Vergangenheit planerische Fehlentscheidungen getroffen haben könnten, die zu der aktuellen Situation der Innenstädte beigetragen haben. Auf Seite 97/98 heißt es: “ecostra ist der Auffassung, dass die Stadt Homburg den Schutz ihrer eigenen Innenstadt in den letzten Jahrzehnten selbst nicht konsequent verfolgt habe. Beispielsweise seien in Homburg Fachmärkte für Bekleidung und Schuhe an verkehrsorientierten, dezentralen Standorten außerhalb der Innenstadt (u.a. K+K-Schuhe sowie Takko an der Berliner Straße und am Standort des Globus-Warenhauses in der Neunmorgenstraße Cecil und Street One) angesiedelt worden. Ähnliche Entwicklungen habe es in der Stadt Neunkirchen gegeben. Es gebe also eindeutige Hinweise dahingehend, dass eigene planerische Fehlentscheidungen dieser Städte in der Vergangenheit mehr oder weniger Einfluss auf die Einzelhandelsentwicklung in der jeweiligen Innenstadt genommen haben und so die derzeitige Situation zumindest mitbeeinflusst worden sei. Zudem habe es Planungsbestrebungen des Shoppingcenterbetreibers ECE gegeben, ein Einkaufszentrum mit über 20.000 m² VK in Homburg zu errichten. Das Scheitern dieses Projektes sei hierbei nicht auf das Zweibrücken Fashion Outlet zurückzuführen, sondern auf die Verkaufsflächenreduzierung auf 16.500 m² im Zuge des Raumordnungsverfahrens. Die Betreiberfirma ECE habe also durchaus eine ausreichende Nachfrageplattform zur Errichtung eines Shoppingcenters gesehen. Auch ein Nachfolgeprojekt der Deutschen Immobiliengruppe sei an den Hürden des Genehmigungsverfahrens sowie an Normenkontrollklagen von Nachbarstädten gescheitert und nicht aufgrund des Zweibrücken Fashion Outlets (ecostra 2023, S. 30 f.). (Klick hier zum gesamten raumordnerischen Entscheid der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd über die geplante Erweiterung des Zweibrücken Fashion Outlet)

Vor diesem Hintergrund fordert Brenner sowohl sofortige Maßnahmen als auch einen langfristigen Plan für Homburg. Zu den Kernpunkten der Offensive gehören:

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  • Senkung der Gewerbesteuer: Diese Maßnahme soll den lokalen Geschäften sofortige Erleichterung bieten und mittelfristig neue Unternehmen anziehen.
  • Aktive Vermittlung von Leerständen: Ein proaktiverer Ansatz der Stadt Homburg ist erforderlich, um leerstehende Geschäftsräume wiederzubeleben und die Innenstadt attraktiver zu gestalten. Das bestehende Leerstandsmanagement-System muss effizienter und digitaler werden
  • Ausbau der Infrastruktur: Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Verbesserung und Modernisierung des ÖPNV, um den Zugang zur Innenstadt für alle zu erleichtern. Zudem ist eine ausreichende Anzahl an Parkplätzen notwendig, um die Erreichbarkeit mit dem Pkw zu garantieren.

“Nun liegt der Ball im Feld der Stadt Homburg, den Einzelhandel spürbar zu entlasten und eine echte Verbesserung der Innenstadt zu erreichen”, heißt es von den JuLis Saarpfalz.

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