Die Grundschule in Jägersburg wird derzeit noch vom Senioren- und dem Jugendtreff genutzt - bald soll darin aber eine Kita entstehen. Bild: Bill Titze
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In Jägersburg steht ein Mammutprojekt vor der Tür: Für rund 3,2 Millionen Euro sollen die alte Schule sowie die alte Kita umgebaut werden. Ein entsprechendes Vergabeverfahren für die Planungsleistungen wurde nun vom Ständigen Vergabeausschuss der Stadt beschlossen. Doch weder kommen in die Schule wieder Schulkinder, noch werden in Zukunft in der Kita Kinder im Vorschulalter betreut.

Als vor rund drei Monaten im Jägersburger Ortsrat über den Umbau der alten Schule diskutiert wurde, da war das Chaos groß. Grund war damals, dass sich der dort beheimatete Seniorentreff die Frage stellte, wo er in der Zeit des Umbaus unterkommen wird. Tatsächlich gibt es momentan darauf noch keine Antwort. Aber dass sich die Jägersburger Dorflandschaft in den nächsten Jahren deutlich ändern wird, steht nun mehr oder weniger fest.

Denn der Ständige Vergabeausschuss der Stadt billigte bei nur einer Enthaltung die Einleitung eines Vergabeverfahrens für die Planung des Umbaus der Schule hin zu einer Kita. 2,7 Millionen Euro soll diese Maßnahme ungefähr kosten. Für weitere rund 500.000 Euro ist geplant, die Katholische Kita St. Josef zu einer Art Ortstreffpunkt umzuwidmen. Letztlich wird eine Art Ringtausch stattfinden.

Während die Kita-Kinder bei Abschluss der Baumaßnahmen im Gebäude der alten Schule unterkommen sollen, ziehen Senioren- sowie Jugendtreff mit jeweils eigenen Räumlichkeiten in die Kita. Dazu soll es in der Kita dann eine Art Dorfgemeinschaftsraum geben, in dem beispielsweise der Ortsrat tagen kann. Grund dafür ist letztlich, dass die Räumlichkeiten in der Kita in Zukunft kaum mehr für die voraussichtlich wachsende Zahl an Kindern ausreichen werden.

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Nun bestünde theoretisch natürlich auch die Möglichkeit, die Kita abzureißen und ein komplett neues Gebäude an der Stelle zu errichten. Doch dies hätte den Nachteil, dass die Kinder während der Bauarbeiten, die anderthalb bis zwei Jahre dauern dürften, höchstwahrscheinlich nach Homburg umziehen müssten. Das wäre mit viel Fahrerei für die Eltern verbunden. Dagegen kann die jetzige Kita selbst während der Bauarbeiten weitergenutzt werden. Deshalb sollen nun während der Bauarbeiten an der Schule der dort beheimatete Seniorentreff und der Jugendtreff in andere Räumlichkeiten umziehen. Wohin, steht derweil offenbar noch nicht fest.

Etwas anderes dürfte bei dieser Planung jedoch ziemlich sicher sein: Die auch von Ortsvorsteher Jürgen Schäfer avisierte Wiederinbetriebnahme der Schule wird kaum noch möglich sein. Das liegt jedoch nicht in erster Linie an der Stadt, sondern am saarländischen Bildungsministerium, das im Januar diesen Jahres bekräftigte, dass eine Grundschule in Jägersburg in Zukunft nicht geplant ist. Auch nicht als Dependance der Erbacher Luitpoldschule. „Die Lehrer dort sagen, das bringe Kommunikationsprobleme mit sich. Außerdem fehlen dann auch die Stellen“, so die Sozial-Beigeordnete der Stadt, Christine Becker, im Vergabeausschuss. So wird die Grundschule in absehbarer Zeit nur noch Vorschulkinder beherbergen.

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