Archivbild - Kollegen der Lungen-Intensivstation waren bei den ersten Impflingen. Den Auftakt machte Jessica Hemm-Doerfert vom Pflegeteam dieser Station, auf der am UKS die schwerkranken Corona-Patientinnen und -Patienten primär versorgt werden. - Foto: Rüdiger Koop/UKS

Um 9.30 Uhr starteten gestern im Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg (UKS) die ersten Covid-19-Schutzimpfungen für 84 Bedienstete des Klinikums. Das UKS hatte zuvor bereits eine interne Priorisierungsliste erstellt, die sich nach den Vorgaben der STIKO-Impfempfehlung, der Corona-Impfverordnung des Bundes sowie der saarländischen Priorisierungsliste „Impf-Priorisierung des Personals in Krankenhäusern“ richtet.

„Unsere bereits im Dezember gegründete Impf-Arbeitsgruppe hat hier hervorragende Vorarbeit geleistet, so dass wir unmittelbar nach dem Startsignal des Gesundheitsministeriums als erstes der saarländischen Krankenhäuser mit der Impfung bei uns beginnen konnten“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Reith, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKS.

Geimpft wurde gestern zuerst medizinisches Personal des UKS, das unmittelbar Covid-positive Patientinnen und Patienten versorgt oder in den Notaufnahmebereichen arbeitet. Die Impfung erfolgte durch ein mobiles Impf-Team des Saarlandes, unterstützt von dem Betriebsärztlichen Dienst des UKS. Es ist vorgesehen in der nächsten Zeit am UKS zuerst rund 300 Personen zu impfen. Die weiteren Impftermine im Klinikum hängen von der Impfstoff-Verfügbarkeit ab.

Das Universitätsklinikum des Saarlandes ist das erste von 6 saarländischen Krankenhäusern in denen in dieser Woche priorisiertes Personal erstmals vor Ort geimpft wird.

Das UKS stellt eine Rund-um-die-Uhr-Notfall- und Akutversorgung für die gesamte Region sicher. In der Corona-Pandemie ist das UKS im Saarland das Zentrum, in dem Corona-Patienten durch hochqualifiziertes Personal und mit modernster intensivmedizinischer Technik versorgt werden. Unter anderem steht hier die extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) zur Verfügung. Im Notfall wird mittels dieser intensivmedizinischen Medizintechnik die Atemfunktion des Patienten übernommen. Gleichzeitig gehen vom Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg mehrere vielversprechende Corona-Forschungsprojekte aus.

Kolleginnen und Kollegen der Lungen-Intensivstation waren bei den ersten Impflingen. Den Auftakt machte Jessica Hemm-Doerfert vom Pflegeteam dieser Station, auf der am UKS die schwerkranken Corona-Patientinnen und -Patienten primär versorgt werden. „Ich freue mich sehr darüber, dass wir den ersten Kolleginnen und Kollegen nun die Impfung am UKS anbieten können. Wir hatten heute einen sehr guten Auftakt und ich hoffe, dass wir die Impfungen am UKS bald weiterführen können. Auch ich persönlich werde mich sehr gerne impfen lassen, sobald genügend Impfstoff verfügbar ist und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meiner eigenen Klinik und ich auf der Priorisierungsliste an der Reihe sind“, so Prof. Reith, der den Impfauftakt am Universitätsklinikum persönlich begleitete.

„Wir danken der Landesregierung für diese Anpassung der Impfstrategie sehr. Alle Verantwortlichen im Klinikum haben sich seit Wochen für diese Lösung der Impfung der Bediensteten vor Ort eingesetzt. Aufgrund der dynamischen Situation konnten diese Wünsche zu Beginn der Impfungen aber nicht umgesetzt werden. Aus organisatorischen und logistischen Gründen wurde auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der entsprechenden Prioritätsgruppe die Anmeldung in den drei Impfzentren empfohlen. Diese Anmeldungen in den Impfzentren laufen nun zumindest in der Anfangsphase der Impfungen im UKS parallel weiter,“ erläutert Professor Wolfgang Reith, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKS.

Am 7.01.2021 hatte das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie in einer Presseinformation angekündigt, dass das Saarland sein Impfangebot für medizinisches Personal in Kliniken erweitert. „Ich bin froh, dass die Impfbereitschaft bei den Saarländerinnen und Saarländern groß ist und alle dazu beitragen, dass wir die Corona-Pandemie eindämmen. Doch leider ist der Impfstoff aktuell nur in geringen Mengen verfügbar, sodass aktuell lediglich Personen mit höchster Priorität einen Anspruch auf eine Schutzimpfung haben. Aufgrund der momentanen Impfstoffknappheit hat die Landesregierung eine zweigleisige Strategie für die Impfungen der Krankenhausmitarbeiterinnen und -mitarbeiter der höchsten Priorität entwickelt“, erklärt Gesundheitsministerin Monika Bachmann.

Die Impfstrategie für Krankenhäuser ermöglicht dem priorisierten Personal eine Impfung in den Impfzentren über den durch die Krankenhäuser übermittelten Priorisierungscode. Zum anderen werden im Rahmen eines Stufenkonzeptes auch in den Krankenhäusern selbst Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der höchsten Priorität geimpft.

„Der Umfang der zur Verfügung stehenden Impfdosen ist von der Lieferung weiterer Dosen abhängig. Deswegen ist es zunächst nur möglich in sechs saarländischen Krankenhäusern die Impfungen des priorisierten Personals vorzunehmen. Heute haben wir zuerst in unserem Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg begonnen und sind dann täglich mit dem Impfteam in einer der anderen Kliniken. In einer zweiten Stufe soll dieses Impfangebot dann auf alle an der Versorgung von COVID-19-Patientinnen und Patienten eingebundenen Krankenhäuser ausgedehnt werden“ erklärte Ministerin Bachmann weiter. Die sechs Krankenhäuser, in denen in dieser Woche mit den Impfungen des priorisierten Personals begonnen wird, sind die Krankenhäuser, denen bereits im Dezember 2020 die Verschiebung oder Aussetzung planbarer Operationen, Eingriffe und Behandlungen vorgegeben wurde, um betreibbare intensivmedizinische Behandlungskapazitäten zu erhöhen. Damit tragen sie in besonderer Weise zur Versorgung von COVID-19-Patientinnn und Patienten bei. Die Impfdosen werden aktuell entsprechend der Größe des Krankenhauses, der Versorgung von COVID-19-Patienten und dem speziellen Versorgungsauftrag vergeben.

 

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