Die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Mandelbachtal-Schmelzerwald brachten sich mit ein. - Foto: Beate Ruffing
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Mit den Schülerinnen und Schülern im Saarpfalz-Kreis über politische Themen diskutieren, offen über seine tägliche Arbeit sprechen – diese Ziele verfolgt Landrat Dr. Theophil Gallo mit „Landrat macht Schule“. Nach den Sommerferien setzte der er diese Reihe mit einem Besuch in der Gemeinschaftsschule Mandelbachtal-Schmelzerwald fort.

Die Dependance Schmelzerwald in St. Ingbert war nach dem Schuljahr 2018/19 ausgelaufen. „Wenn deine Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, gib ihnen Flügel.” Dieses Zitat von Johann Wolfgang Goethe hat die Gemeinschaftsschule Mandelbachtal-Schmelzerwald in ihr Leitbild aufgenommen. In einer von der Schule definierten neuen Lernkultur macht sie es sich zur Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern eine Lernumgebung zu bieten, in der sie sich wohl und sicher fühlen, in der sich ihre individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten entdecken und weiterentwickeln können. Davon machte sich Landrat Dr. Gallo gerne ein Bild und zählte etwa 50 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 zu seiner Zuhörerschaft. Doch ums bloße Zuhören geht es ihm nicht, er ermuntert die Teilnehmenden stets zum Fragen – und vor allem zum Hinterfragen. Dies gerade vor dem Hintergrund der immer stärker werdenden Stimmungsmache gegen die Europäische Union: Als Beispiele seien der „Brexit“, die Flüchtlingsfrage sowie nationalistische Töne aus verschiedenen Teilen Europas genannt…
Daher betont der Landrat auch immer wieder: „60 Jahre nach ihrer Gründung befindet sich die EU zweifelsohne in einer Krise. Die Gründungsväter erschufen damals nicht nur eine Wirtschaftsgemeinschaft, sondern legten auch den Grundstein für ein bislang beispielloses Friedensprojekt. Das darf niemals vergessen werden.“

Das Gegenteil von Frieden war der Holocaust, den der Landrat thematisierte. Er kam im Zuge dessen auch auf den neuen Partnerkreis Łańcut in Polen zu sprechen. Dort suchte der Landrat in diesem Jahr eine Gedenkstätte auf, die zu Ehren jener Menschen errichtet wurde, die aufgrund ihrer Solidarität zu ihren jüdischen Mitbürgern sterben mussten. Es freute den Landrat zu hören, dass die Gemeinschaftsschule Mandelbachtal-Schmelzerwald den Besuch einer Schule in Łańcut ankündigte. „Nur durch persönliche Begegnungen lernen wir unsere Nachbarn und Mitmenschen und ihre Lebensart zu verstehen. Nur auf diese Weise können wir Frieden halten“, sagte der Landrat und lobte das Engagement der Schule in dieser Sache.

Der Landrat sprach weiter von seiner täglichen Arbeit in der Kreisverwaltung über die Funktion und die Aufgaben des Kreistages bis zum Demokratieverständnis und zur Nachhaltigkeit in der Biosphärenregion.

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Natürlich wollten auch die Schülerinnen und Schüler so einiges von ihrem Landrat wissen, so zum Beispiel seine Meinung zum Thema Klimaschutz. „Man kann den Klimawandel nicht leugnen, wenn man sieht, was alles von Autos, Flugzeugen und Industrie in die Luft geblasen wird. Wir habe es mit einem Massenproblem zu tun. Wir müssen davon wegkommen, auf Kosten späterer Generationen zu leben. Wenn jeder sich etwas einschränkt, ist für viele etwas da. Wir müssen davon wegkommen, alles haben zu müssen. Wir haben nur eine Erde“, lautete die Antwort des Verwaltungschefs.

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