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Sieben Jahre hat es gedauert – doch am Ende hat es sich gelohnt! Am Mittwoch wurde die europaweit erste altersübergreifende Palliativstation am Universitätsklinikum des Saarlandes offiziell eröffnet. Und an der proppenvollen Kirche des UKS, die Eröffnungsfeier wurde dort hin verlegt, wurde deutlich, welchen Stellenwert die Arbeit rund um das Team von Prof.Dr. Sven Gottschling genießt – aber auch welch dringender Bedarf an so einer Institution besteht.

Nein, „Sterben“ ist sicherlich kein Thema, mit dem man sich zu Lebzeiten gerne auseinandersetzt. Und doch gehört es zum Dasein des Menschen dazu. Allen Reden war eines gemein: über das Sterben muss man sich Gedanken machen. In seiner Begrüßung machte dies Dekan Menger deutlich: „Vor 30, 40 Jahren war es noch ein Tabu, über das Thema „Sterben“ zu sprechen. In den letzten Jahren haben wir hier in der Gesellschaft Stück für Stück eine Diskussion entwickelt. Heute darf es kein Tabu mehr sein. So wie wir eine Lebenskultur haben, müssen wir auch einen Anspruch an eine Sterbenskultur haben.“ Und gerade vor dem Hintergrund der Arbeit auf einer Palliativstation, waren auch optimistische und frohe Worte zu hören: „Heute ist ein besonderer Tag für uns alle hier, aber auch für mich persönlich als Ministerpräsidentin und Schirmherrin der „Arbeitsgemeinschaft Hospiz“. Es ist ein Tag der Freude, weil hier etwas umgesetzt wurde, was eine geraume Zeit gebraucht hat, um sich durchzusetzen. Danke an all diejenigen, die es ermöglichet haben, diese generationsübergreifende Palliativstation einzuweihen“, so Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer in ihren Grußworten. Nicht nur ihre eigenen persönlichen Erfahrungen im privaten Umfeld zeige die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung.

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Auch Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind würdigte den Start der Abteilung am Universitätsklinikum: „Die Station ist ein Meilenstein in Homburg und der Region. Daher gilt mein Dank auch den Unterstützern und der Arbeit des Fördervereins für altersübergreifende Palliativmedizin. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir in Deutschland das Thema Palliativversorgung noch deutlich ausbauen und politisch stärker in den Fokus rücken müssen.“ Die Eröffnung der Station sei dabei nur ein erster Schritt: in den nächsten Tagen soll ein Kooperationsvertrag zwischen UKS, AWO und Förderern unterschrieben werden, der sich die Errichtung einer altersübergreifenden Hospiz-Station zum Ziel gesetzt hat.

Mit einer privaten Spende den Richtigen helfen

Freuen durfte sich am heutigen Freitag Dr. Benjamin Gronwald, leitender Oberarzt der Palliativabteilung am UKS, über eine Spende des Ehepaars Thorsten und Sabine Schmitt aus Landsweiler. Am 12.12.2016 schloss der Landsweiler Hof in Lebach-Landsweiler mit einer Abschiedsveranstaltung seine Türen. Die Gastronomie wurde über 40 Jahre durch die Eltern von Thorsten Schmitt betrieben. “Wir haben am letzten Tag kräftig die Werbetrommel für den “Förderverein der altersübergreifenden Palliativmedizin” gerührt und unsere Gäste um eine freiwillige Spende gebeten”, erklärt Thorsten Schmitt den Hintergrund. Alle Einnahmen des Tages wurden gespendet und so sind 1800 Euro zusammen gekommen.

v.l.n.r.: Dr.Benjamin Gronwald, das Ehepaar Thorsten und Sabine Schmitt sowie Schwester Anja Becker sprechen über die Arbeit auf der altersübergreifenden Palliativstation

Dr.Gronwald und Schwester Anja Becker bedankten sich herzlich bei dem Ehepaar: “Wir haben einen hohen Bedarf in allen Bereichen, da wir Sonderanschaffungen, die aber gerade in der Palliativmedizin wichtig sind, über Drittmittel beschaffen müssen. Daher freuen wir uns über jede Unterstützung.” Im Gespräch erläuterten Dr.Gronwald und Schwester Anja die Arbeit, welche auf der Station geleistet wird und zeigten dem Ehepaar die unterschiedlichen Einrichtungen. So waren sich Thorsten und Sabine Schmitt auch sicher, den richtigen Adressaten für die Spende gefunden zu haben: “Gerade wenn man selbst gesund ist, muss man was machen. Uns war es wichtig, die Spende dorthin zu geben, wo es Wirkung hat.”

Hintergrund:

Zum Oktober 2016 ist die erste altersübergreifende Palliativstation am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg gestartet. Im Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie steht ein multiprofessionelles Team mit palliativmedizinisch weitergebildeten und erfahrenen Spezialisten zur Verfügung. Palliativmediziner und Schmerztherapeuten, Pflegefachkräfte, Sozialarbeiter, Physio-, Musik-, Kunst- und Ergotherapeuten, Psychologen, Seelsorger, Hospizmitarbeiter arbeiten Hand in Hand und werden durch ehrenamtliche Helfer unterstützt.

Mehr Informationen: 

Förderverein der altersübergreifenden Palliativmedizin

Arbeitsgemeinschaft Hospiz

Zentrum für Palliativmedizin am UKS

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