Das Rathaus in Homburg - Bild: Stephan Bonaventura
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Frauen fördern – das ist ein Ziel, das sich Bund, Länder und Kommunen auf die Fahnen geschrieben haben. Um die diesbezügliche Entwicklung nachvollziehen zu können und weitere Maßnahmen vorzuschlagen, erscheint auch in Homburg regelmäßig ein Frauenförderplan. Dieser wurde nun im Stadtrat vorgestellt. Dabei kam vor allem ein Problem zur Sprache, das sich in Homburg wie ein roter Faden durch politische Diskussionen zieht.

Genau 169 Frauen sind derzeit bei der Stadt beschäftigt, insgesamt arbeiten 426 Personen dort. Heißt im Umkehrschluss: Ein paritätisches Verhältnis ist nicht hergestellt. Frauen sind bei der Stadt weiterhin unterrepräsentiert. Diese Zahlen sind im Frauenförderplan für die Jahre 2021 bis 2023 nachzulesen. Dieser wurde nun im Stadtrat von der städtischen Frauenbeauftragten, Anke Michalsky, vorgestellt.

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Grundlage des Plans ist das Landesgleichstellungsgesetz, das vorsieht, eine paritätische Beschäftigung auf allen Ebenen der Verwaltung herzustellen. Nun ist es nicht so, dass im Rathaus in allen Abteilungen Frauen massiv unterrepräsentiert sind. So gibt es durchaus Besoldungsgruppen, in denen mehr Frauen als Männer beschäftigt sind. Doch gibt es für die Frauenbeauftragte weiterhin Bereiche, in denen nachjustiert werden muss.

Während es im Beamtenbereich mehr Frauen als Männer gebe, „sieht es im Angestelltenbereich leider Gottes deutlich schlechter aus“, so Michalsky. Das liege vor allem an einem bestimmten Arbeitsbereich: dem Baubetriebshof. „Es ist schwer, gerade im technischen Bereich Frauen zu finden, die Bewerberinnenlage ist da wirklich sehr mau.“ Fachkräftemangel lautet also ein Problem bei der Gleichstellung der Geschlechter. Durchaus keine Überraschung, sieht es doch auch wenn man über die Stadtgrenzen hinweg schaut diesbezüglich nicht anders aus.

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Doch es gibt auch einen Aspekt, der konkret Homburg betrifft und der sich auch in anderen Politikfeldern immer wieder bemerkbar macht. „Unsere Haushaltssituation und die Sparmaßnahmen erschweren es ebenfalls, eine paritätische Beschäftigung auf allen Ebenen herzustellen“, erläuterte die Frauenbeauftragte einen weiteren Faktor des Ungleichgewichts. Die Stellenbesetzung würden weniger, der Frauenanteil bleibe dabei jedoch gleich. Konkret nahm sie diesbezüglich die Führungskräfte in die Pflicht. „Bei allen Sparmaßnahmen und Umstrukturierungen müssen wir die Parität ständig im Auge behalten. Dieser Auftrag richtet sich primär an die Führungskräfte und dabei vor allem solche mit personeller Verantwortung.“

Was diese konkret tun können, ist im 20-seitigen Frauenförderplan beschrieben. So sollen beispielsweise durch gezielte Fortbildungsmaßnahmen teilzeitbeschäftigte Frauen zur Übernahme von Führungsaufgaben ermutigt werden. Schließlich sind von 19 Abteilungsleitungen derzeit nur 6 mit Frauen besetzt. Aber auch personelle Maßnahmen werden aufgeführt, zum Beispiel die Ausschöpfung aller Beförderungsmöglichkeiten in Bereichen mit Unterrepräsentanz. Daneben werden unter anderem eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten, alternierendes Arbeiten im Home-Office oder Maßnahmen zur Kinderbetreuung vorgeschlagen. Ein breiter Werkzeugkasten also, der dafür sorgen soll, dass Frauen bei der Stadt in Zukunft nicht mehr unterrepräsentiert sind.

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