Grischa Walzer aus der U23 des FC Homburg (am Ball) absolvierte nicht nur sein erstes Punktspiel im Regionalligateam, sondern makierte auch sein erstes Tor für das Seitz-Team in der Regionalliga Südwest. Foto: Hagen
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Auch wenn der FC Homburg beim neuen Meister der Regionalliga Südwest TSG Hoffenheim II mit 2:3 (0:1) nach 90 Minuten vor nur 360 Zuschauern im Dietmar-HoppStadion in Sinsheim am Ende mit leeren Händen nach Hause fahren musste: der FCH hatte sich trotz zahlreicher Rotation in der Stammelf mehr als gut verkauft und die Partie eher unglücklich verloren. Trainer Roland Seitz: „Ich muss meiner Mannschaft trotz dieser Niederlage ein großes Kompliment machen, sie hat eine starke Leistung geboten und zumindest einen Punkt verdient.”

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Angesichts des wichtigen Halbfinal-Saarlandpokal-Spiels am Dienstagabend ab 19 Uhr im Homburger Waldstadion gegen den Drittligisten 1. FC Saarbrücken, hatte der FCH-Cheftrainer viele Stammspieler zunächst auf der Reservebank platziert. Dazu gehörten Benjamin Kirchhoff, Markus Mendler, Torjäger David Hummel, Niclas Anspach und Mannschaftskapitän Mart Ristl. Aus der eigentlichen Stammelf liefen dementsprechend nur Tim Steinmetz, Manuel Kober, Tim Littmann und Mino Gouras auf. Dazu kehrte Tom Kretzschmar nach über sechs Wochen Pause wegen muskulärer Probleme zwischen die Pfosten des Tores zurück. Der FC Homburg begann mit seiner „B-Mannschaft” stark, hatte durch Daniel Kalajdzic (4.) die erste gute Torchance der Partie, geriet aber dann mit dem ersten Torabschluss der Hoffenheimer in Rückstand. Milan Rehus traf nach neun Minuten für den Meister und Aufsteiger in die Dritte Bundesliga.

Doch spielerisch mehr bot der FC Homburg. Minos Gouras scheiterte aus fünf Metern (16.) am Hoffenheimer Torhüter Lukas Blöndal Petersen. Ein 18 Meter Schuss von Nicolas Jörg ging abgefälscht knapp am TSG-Torgehäuse vorbei. Dann haderte der FC Homburg erstmals mit der Entscheidung von Schiedsrichter Sebastian Hilsberg, der ein klares Handspiel im Strafraum der TSG Hoffenheim II übersah. Erst in der 24. Minute musst Kretzschmar im FCH-Tor gegen Luka Duric ernsthaft eingreifen, um den zweiten Gegentreffer der TSG zu verhindern. Nicolas Jörg (38.) hatte die nächste Großchance für den Gast aus dem Saarland. Nach einem Alleingang vergab er die Möglichkeit ebenso zum Ausgleich, wie drei Minuten vor der Halbzeitpause, als Kalajdzic aus drei Metern den Ball nicht unterbringen konnte. Auf der Bank raufte sich nicht nur Roland Seitz die Haare: „So viele klare Möglichkeiten für uns. Der 0:1-Rückstand zur Pause stellte den Spielverlauf auf den Kopf!”, klagte er später.

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Noch mehr verärgert war Seitz dann über zwei weitere Fehlentscheidungen des Schiedsrichters. Nicht nur in der 48. Minute übersah er ein klares Foul im Strafraum an Jörg, sondern auch drei Minuten später als Reisig den FCH-Mittelfeldspieler Jörg klar umsäbelte. Stattdessen sah der Schiri nach dem Foul, ein Vergehen von Jörg am Hoffenheimer Torhüter. Fassungslosigkeit auf der gesamten Homburger Bank und bei den mitgereisten Homburger Fans. In der 53. Minute glich der FC Homburg mehr als fällig verdientermaßen durch Grischa Walzer aus. Die Partie war nun offen. Niclas Anspach und David Hummel kamen neu dazu. In Führung ging aber erneut die TSG Hoffenheim, etwas überraschend zu diesem Zeitpunkt. David Ntusu Mokwa (82.) traf zum 2:1. Fünf Minuten später glich Dominic Schmidt (87.) zum 2:2 aus. In der zweiten Nachspielminute nochmals Freistoß für die TSG Hoffenheim II von der rechten Seite. Tom Kretzschmar unterlief den Ball bei der Freistoßeingabe und Mokwa setzte zum 3:2 den Matchpunkt für den Meister der Regionalliga Südwest der Saison 2024/25.

Kretzschmar, dem nach der langen Verletzungspause die Spielpraxis fehlte, war zerknirscht: „Schade, mindestens einen Punkt hätten wir hier verdient gehabt. Der Siegtreffer für die TSG ging natürlich auf meine Kappe.” U23-Spieler Grischa Walzer, der sein erstes Spiel für den FCH im Regionalligateam bestritt: „Klar freue ich mich über mein Tor, aber wir haben verloren, obwohl wir ein klares Chancenplus hatten. Die Niederlage war unnötig und unglücklich zugleich.”

Auch Minos Gouras sprach von einer mehr als bitteren Niederlage: „Wir haben es insgesamt sehr gut gemacht. Hoffenheim hätte sich nicht beklagen dürfen, wenn sie zur Halbzeit hinten gelegen hätten. Wir waren klar besser, ließen leider zu viele gute Chancen aus” Roland Seitz: “Letzten Endes muss ich festhalten, dass der Schiedsrichter uns benachteiligt hat. Einen Handelfmeter und gleich zwei klare Foulelfmeter für uns hatte er übersehen und nicht gepfiffen.”

 

 

FC Homburg: Kretzschmar – Walzer, Kober (66. Gilcher), Quirin, Littmann – Steinmetz (86. Pfeiffer), Schmitt –  Ontuzans (78. Hummel), Gouras (46. Ansprach), Jörg – Kalajdzic

Tore: 1:0 Rehus (9), 1:1 Walzer (53.), 2:1 Mokwa (82.), 2:2 Schmidt (87.), 3:2 Mokwa (90.+2)

Zuschauer: 360

Schiedsrichter: Hilsberg

gelbe Karten: Erlein, Hör, König / Anspach, Gilcher

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