Max Dombrowka (in weiß gegen den Bahlinger Rico Wehrle) kam mit dem FC Homburg über ein 0:0 beim Bahlinger SC nicht hinaus. Foto: Markus Hagen
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Ratlosigkleit und große Enttäuschung bei Trainer Danny Schwarz, nachdem er mit dem  FC Homburg vor 715 Zuschauern im Stadion Kaiserstuhl in einem mehr als schwachen Regionalligaspiel beim Schlusslicht Bahlinger SC nicht über ein mageres 0:0 hinausgekommen war. 

„Die schlechten Platzverhältnisse, die wir so erwartet haben, sind keinesfalls als Ausrede heranzuziehen für diese 90 Minuten. Wir waren nicht griffig genug, kein Zweikampfverhalten, kein Flügelspiel, das war trotz zweier Großchancen kein Offensivspiel von uns.” Schwarz schimpfte weiter: „Nicht einen einzigen Eckball hatten wir, obwohl wir fast eine ganze Halbzeit in Überzahl spielten.” Denn auch nachdem der Bahlinger Daniel Monga nach Foulspiel an David Hummel (52.) die Ampel-Karte Gelb/Rot gesehen hatte, fand der Tabellensiebte FC Homburg keine spielerischen Mittel um eine schwache Bahlinger Mannschaft so unter Druck zu setzen, um sich genügend Chancen für den Sieg zu erarbeiten. 

Schon in den ersten 45 Minuten boten beide Mannschaften Magerkost pur. Beide Torhüter mussten nicht ein einziges Mal eingreifen. Es dauerte sage und schreibe bis in die zweite Nachspielminute ehe die erste richtige Torchance zu notieren war. FCH-Innenverteidiger Michael Heilig hatte sie und was für eine, als er aus einem Meter freistehend einen Kopfball zu schwach genau auf den Bahlinger Torwart Benedikt Grawe platzierte. Die zweite Spielhälfte wurde nicht besser. Nach dem erwähnten Platzverweis für den Bahlinger SC hatte der FC Homburg zwar mehr Ballbesitz, doch nach vorne lief nichts zusammen. Fehlpässe aus dem Mittelfeld nach vorne zur einzigen Sturmspitze David Hummel, mit sieben Treffern bisher bester Torjäger des FCH, der aber seit Wochen auf einen Torerfolg wartet und bei dem das Spiel in Bahlingen vollkommen vorbei lief. 

Es dauerte sage und schreibe bis zur 71. Minute, ehe der FC Homburg erstmals wieder auf das Bahlinger Tor schoss! Und dies durch Innenverteidger Manuel Kober, der für den gesperrten Benjamin Kirchhoff (5. gelbe Karte) aufspielte. Aus 20 Metern schoss Kober und Bahlingens Torhüter Grawe musste erstmals in diesem dürftigen Spiel sein Können zeigen. Auf der Bank saß FCH-Trainer Danny Schwarz und war mehr als verzweifelt. Es lief nicht viel bei seiner Mannschaft zusammen, daran sollten auch fünf Auswechslungen kaum etwas ändern. Dem Bahlinger SC machte man es zu einfach in Unterzahl das 0:0 zu halten. Dazu ließ der FC Homburg sogar noch den einen oder anderen Entlastungsangriff des Gastgebers zu, der darüber hinaus selbst mit einem Spieler weniger auf dem Platz immer wieder zu – wenn auch ungefährlichen – Eckbällen kam. 12:0-Ecken hieß es nach 90 Minuten für den Bahlinger SC!

In der dritten von sechs Minuten Nachspielzeit hätte es dann aber doch noch fast im Bahlinger Kasten geklingelt. Eine Flanke des eingewechselten Nicolas Jörg und der Kopfball des erst kurz zuvor ebenfalls eingewechselten Jacob Collmann krachte aus 12 Metern an den Innenpfosten und von dort wieder aus dem Tor zurück. Hochkarätige Torchance Nummer zwei für den FC Homburg in 90 Minuten. Danny Schwarz ehrlich: „Den Siegtreffer hätten wir natürlich gerne mitgenommen. Aber verdient wären die drei Punkte für uns nicht, dazu waren wir einfach zu schlecht heute.” Innenverteidiger Manuel Kober: „Es wäre ein dreckiger Sieg für uns gewesen. Aber wie wir uns gegen zehn Spieler von Bahlingen angestellt haben und dazu den schlechten Rasenplatz angenommen habe, ist mehr als enttäuschend, genau so wie dieses 0:0.” 

Mannschaftskapitän Mart Ristl, Trainer Danny Schwarz und auch der sportliche Leiter Dieter Gerstung diskutierten noch länger nach dem Abpfiff mit den rund 40 mitgereisten FCH-Fans über das Gezeigte oder Nicht-Gezeigte der Grün-Weißen im Stadion-Kaiserstuhl. „Irgendwie mussten wir das Spiel schon gewinnen, aber es reicht halt nicht mit nur zwei klaren Torchancen in den 90 Minuten”, stellte Mart Ristl fest. „Den eigentlich dann dreckigen Sieg, wenn wir eine der beiden Chancen verwertet hätten, hätten wir dann gerne mitgenommen. Aber so war das überhaupt nichts.” Der sportliche Leiter des FC Homburg, Dieter Gerstung, fand zu dem Spiel seines FCH keine Worte. „Es war die Fortsetzung der mit 0:1 verlorenen Begegnung vor 14 Tagen beim SGV Freiberg.“

Der FC Homburg hängt weiter auf Platz sieben in der Regionalliga Südwest fest. Von einem Spitzenplatz sind die Grün-Weißen weit entfernt. Nur 24 Punkte aus den 16 Spielen der Vorrunde sind indiskutabel. Daran gibt es keinen Zweifel. In den nächsten Wochen und Monaten gibt es auch für den sportlichen Leiter Dieter Gerstung viel zu tun, damit das sportliche Ergebnis mit dem eingesetzten Etat (deutlich über 4 Millionen Euro) auch einigermaßen zusammenpasst. Man darf auf die notwendigen Veränderungen im Spielerkader gespannt sein, die man nun anstrebt.

Die Vorrunde endet für den FC Homburg übrigens am kommenden Samstag mit einem Heimspiel um 14 Uhr gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz vor sicherlich einer erneuten Minuskulisse im Homburger Waldstadion, nachdem im letzten Heimspiel gegen den Tabellenzweiten TSG Hoffenheim II mit nur 930 Zuschauern, die Besucherzahl schon schwach war.

FC Homburg: Kretzschmar – Dombrowka (71. Steinhart), Heilig, Kober, Steinmetz – Ristl, Jansen (90. Collmann) – Petö (61. Jörg), Weihrauch, Littmann (61. Nischalke) – Hummel (71. Suljic)
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 715
Schiedsrichter: Genthner
gelbe Karten: Monga / Petö, Heilig, Steinhart
gelb/rote Karte: Monga (52. wiederholtes Foulspiel)

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