Das Projekt Familie plus – Zusammen gesund leben in Familie und Schule ist ein Präventionsansatz zur Förderung gesundheitsförderlicher Verhaltensweisen in den Lebenswelten von Kindern. Für das Gesundheitsamt des Saarpfalz-Kreises ist insbesondere die Übergewichtprävention seit vielen Jahren ein zentrales Handlungsfeld zur Gesundheitserhaltung. So gehört Übergewicht neben anderen Risikofaktoren wie Diabetes und Bluthochdruck auch zu den Vorerkrankungen, die das Risiko eines schwereren Krankheitsverlaufs bei COVID-19 erhöhen. Daher kommt der Prävention aktuell eine besondere Bedeutung zu.
„Die Lebenswelt Schule ist prädestiniert, um Kinder mit Bezug auf Gesundheitsförderung und Prävention zu erreichen. Erfolgreich sind unsere Programme jedoch nur, wenn es gelingt, auch die Familien miteinzubeziehen. Wir erhoffen uns durch Familie plus hier einen großen Schritt voranzukommen“, so Eva Schwerdtfeger und Karin Heid-Schuck, die Projektleiterinnen von Familie plus im Saarpfalz-Kreis, die aus jahrelanger Erfahrung in diesem Bereich schöpfen können.
So konnten jetzt endlich die Akteure zum ersten Netzwerkgespräch in Präsenz eingeladen werden, darunter die drei Modellschulen Grundschulen Langenäcker und Bruchhof in Homburg und die Grundschule Bexbach, weiterhin Akteure des Netzwerks Saarpfalz mit peb, die seit Jahren im Bereich der Adipositasprävention zusammenarbeiten, sowie Vertreter der Schulträger von Bexbach und Homburg als wichtige Ansprechpartner bei der Umsetzung von Maßnahmen. Bei der Vorstellungsrunde und im Rahmen eines kleinen Workshops konnten die Teilnehmenden ihre vielfältigen Erfahrungen zu Erfolgen und Hürden bei der Adipositasprävention einbringen.
Anja Kretzer von peb Berlin gab einen Überblick über das Projekt, das die vier Faktoren, Ernährung, Bewegung, Schlaf- und Medienverhalten, die für die Ausbildung einer Adipositas entscheidend sind, untersucht. Trotz Corona konnte das Projekt bisher durch Befragungen der Akteure sowie von Schulen und Lehrern vorangetrieben werden. Alexandra Ziegeldorf von der Uni Leipzig erläuterte die bisherigen Ergebnisse der Befragungen der Netzwerkpartner, Friederike Butscher von der TU München die der Schulen. Als Ergebnis aus den Projektzielen und der Bedarfsanalyse stellten sie einen Maßnahmenbaukasten vor, der niedrigschwellige, auf jede Schule anzupassende Angebote bereithält, die leicht in den Unterricht und das Schulleben integriert werden können. Zu jedem Paket für die Schulen gibt es parallel auch Handlungsempfehlungen für die Familien, wie Felix Arway von der Universität Konstanz erklärte. Nach den Sommerferien sollen die Maßnahmen in Schule und Familie umgesetzt werden. Es sollen weitere Ideen erarbeitet werden, wie die Familien erreicht und motiviert werden können. „Das Spannende an diesem Projekt ist das Miteinander von Kindern, Eltern und Grundschule. Das partizipative Konzept zur Gesundheitsförderung ist eine Chance für alle. Daher möchte ich zum Projektstart insbesondere auch die Eltern zum Mitmachen animieren“, unterstreicht Landrat Dr. Theophil Gallo.