Im Homburger Stadtpark wurde am 26. März ein stilles, aber eindrucksvolles Zeichen gesetzt. Unter der Leitung des Gerontopsychiatrischen Netzwerks Demenz im Saarpfalz-Kreis verwandelte sich die Grünfläche an der Minigolf-Anlage für einen Vormittag in einen Ort des Innehaltens und Gedenkens. Mehr als 150 Vergissmeinnicht wurden dort gepflanzt – als Symbol für Erinnerung, Vergänglichkeit und das Bedürfnis nach Verständnis gegenüber Menschen mit Demenz.
Die Initiative war mehr als ein gärtnerischer Akt. Sie war Ausdruck eines gesellschaftlichen Anliegens, das oft im Verborgenen bleibt. Auf Einladung des Netzwerk-Vorsitzenden Horst Schneider griffen auch prominente Unterstützer selbst zum Spaten: Landrat Dr. Theophil Gallo, Homburgs Bürgermeister Manfred Rippel sowie Dr. Stefanie Zawar, Geschäftsbereichsleiterin für Arbeit, Soziales und Gesundheit, halfen bei der Pflanzung mit. Ebenso beteiligt waren zahlreiche Netzwerkpartner aus dem Saarpfalz-Kreis.
„Mit dieser Aktion möchten wir nicht nur auf das Thema Demenz aufmerksam machen, sondern auch das gesellschaftliche Miteinander stärken“, betonte Horst Schneider. Demenz sei ein Thema, das viele Familien im Saarpfalz-Kreis betreffe – oft still, oft überfordert.
Neben der Pflanzung wurden 15 Körbe mit Vergissmeinnicht an teilnehmende Vertreter der Netzwerkpartner übergeben. Diese sollen in ihren jeweiligen Einrichtungen als Symbol der Erinnerung weitergetragen werden – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Die zarten blauen Blüten stehen dabei sinnbildlich für den Wunsch, das Verständnis für Menschen mit Demenz wachsen zu lassen.
Die Pflanzaktion ist Teil einer ganzen Reihe von regionalen Maßnahmen, mit denen das Netzwerk ein demenzfreundliches Saarland aktiv mitgestaltet. Bereits im Januar hatte das Netzwerk gemeinsam mit der Katholischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz in Gersheim einen speziellen Gottesdienst für Demenzkranke, Angehörige und Pflegepersonen organisiert – ein Angebot, das auf große Resonanz stieß.
Ein weiterer Höhepunkt war der Memory Walk im vergangenen September, der in Homburg auf dem Christian-Weber-Platz und parallel in St. Ingbert stattfand. Bei dieser Informationsveranstaltung präsentierten sich zahlreiche Netzwerkpartner mit Infoständen, die praktische Hilfsangebote vorstellten und Einblicke in die tägliche Betreuungsarbeit gaben. Besonders eindrucksvoll: Ein Stadtführer nahm die Besucher mit auf einen “gedanklichen Spaziergang” durch die Geschichte Homburgs – ein symbolischer Brückenschlag zwischen Erinnerungskultur und gelebter Fürsorge.
Auch für dieses Jahr sind bereits weitere Veranstaltungen geplant. So wird aktuell ein Vortrag zur seltenen, aber besonders belastenden Form der Frontotemporalen Demenz vorbereitet. Referent wird Prof. Dr. Adler sein, der im Forum Homburg sprechen wird [Anmerkung für die Redaktion: Faktencheck erforderlich]. Darüber hinaus soll es auch 2025 wieder einen Memory Walk in Homburg und St. Ingbert geben.
Das Engagement des Gerontopsychiatrischen Netzwerks zeigt, dass Aufklärung und Empathie Hand in Hand gehen können – und dass es im Umgang mit Demenz auf mehr ankommt als auf medizinische Versorgung: nämlich auf Menschlichkeit, Verständnis und Gemeinschaftssinn.
Kontakt für weitere Informationen:
Gerontopsychiatrisches Netzwerk mit Schwerpunkt Demenz im Saarpfalz-Kreis
c/o Psychosoziale Projekte gGmbH
Goethestraße 2, 66424 Homburg
Telefon: 06841 / 93 43-0
www.psp-homburg.de