Zum Abschluss der 111. Jahrestagung der Vereinigung Mittelrheinischer Chirurgie auf dem Campus des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) fand am vergangenen Freitagabend, 27. September, im Rahmen einer Akademischen Feier die Verabschiedung von Klinikdirektor Prof. Dr. Tim Pohlemann von der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie sowie dem Lehrstuhlinhaber für Unfallchirurgie statt. Zugleich erfolgte die Amtsübergabe an seinen Nachfolger, Prof. Dr. Emmanouil Liodakis.
Neben zahlreichen Teilnehmern und Gästen aus dem Hochschulbereich, der Bundeswehr, der medizinischen Versorgung sowie von überregionalen Organisationen und Verbänden nahm auch Bürgermeister Michael Forster an der Feier teil. Nach der Begrüßung der zahlreichen Gäste durch Dekan Prof. Dr. Michael Menger und die Grußworte des Vizepräsidenten der Universität des Saarlandes, Prof. Dr. Robert Ernst, hob Bürgermeister Forster die besonderen Verdienste von Prof. Dr. Pohlemann in den vergangenen 23 Jahren in Homburg hervor.
Er ging auch darauf ein, dass Prof. Dr. Pohlemann einen herausragenden Einsatz über mehr als zwei Jahrzehnte erbracht habe und in dieser Zeit eine exzellente Unfallversorgung für die gesamte Großregion aufgebaut. Auch habe er dazu beigetragen, für Homburg einen hervorragenden Ruf zu erarbeiten. Neben der Forschungsarbeit und der klinischen Exzellenz habe er sich schon früh der Weiterbildung gewidmet und so das führende Konzept zur Schulung und Fortentwicklung modernster Behandlungstechniken nach Beckenfrakturen entwickelt. Mehr als 1.650 internationale Medizinerinnen und Mediziner sind bisher zu diesen Kursen nach Homburg gekommen.
„Durch Fortbildungsmaßnahmen und klinikübergreifende Zusammenarbeit sind Netzwerke in der Großregion Saarland, Lothringen, Luxemburg und den angrenzenden Gebieten entstanden“, hob der Bürgermeister hervor. Er wies auch auf die überregionalen und internationalen Aufgaben von Prof. Dr. Pohlemann hin. So sei die „Task Force Terror Saar“ im Auftrag der Landesregierung entstanden, zudem war der Klinikdirektor Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie.
Aktuell ist Prof. Dr. Pohlemann Sprecher des Wehrmedizinischen Beirats der Bundeswehr und seit 2023 Präsident der internationalen AO Foundation. Michael Forster ging auch darauf ein, was Tim Pohlemann mit seinen Kollegen für Tausende von Unfallopfern geleistet haben.
Der Verwaltungschef wünschte dem scheidenden Klinikdirektor gutes Gelingen und Erfüllung in dem und aus dem, was nun komme, vor allem aber Gesundheit. Seinen Nachfolger, Prof. Dr. Emmanouil Liodakis wünschte er ebenfalls alles Gute und viel Erfolg – und das mindestens für die nächsten 23 Jahre.
In seiner Abschiedsvorlesung gab Prof. Dr. Pohlemann nicht nur einen informativen und emotionalen Überblick über seine 23 Jahre in Homburg, er ging auch auf wichtige Erfahrungen aus seiner Zeit in Hannover ein. Der Professor nannte auch beeindruckende Zahlen, die die Entwicklung in Homburg verdeutlichten, beispielsweise mehr als zwölf Mio. Euro Drittmittel für die Forschung, mehr als 65.000 Operationen und rund 30.000 Teilnehmende an Schulungen. Er dankte zum Abschied auch seiner Familie und seinem motivierten Team. Die Zusammenarbeit mit seinen Kolleginnen und Kollegen bezeichnete er als „Privileg“.
In seiner Antrittsvorlesung ging Prof. Dr. Liodakis, der den Lehrstuhl für Unfallchirurgie am 1. Oktober antritt, darauf ein, wie er sich künftige Schwerpunkte und Strategien vorstelle. Er bedankte sich bei seinem Vorgänger und den Verantwortlichen in Homburg für die guten Gespräche und die gute Zusammenarbeit im Vorfeld seiner Amtsübernahme.
Zu den Rednern der Veranstaltung im neuen Hörsaal des UKS gehörten auch der Präsident der Gesellschaft für Chirurgie, der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, Vertreterinnen der US-Army aus dem Krankenhaus in Landstuhl, Prof. Dr. Bergita Ganse aus dem Team der Unfallchirurgie sowie Prof. Dr. Stephan Sehmisch, der Direktor der Klinik für Unfallchirurgie an der Medizinischen Hochschule Hannover, wo sowohl Prof. Dr. Pohlemann als auch Prof. Dr. Liodakis deutliche beruflichen Spuren hinterlassen haben.