Bild: FC 08 Homburg.
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Wiedergutmachung hatte FCH-Trainer Timo Wenzel nach der verdienten Niederlage in Freiberg angekündigt. Und zumindest was das Ergebnis anbelangt, lieferten die Grün-Weißen. Vor 1650 Zuschauern im Waldstadion rang man den VfR Aalen durch zwei Last-Minute-Treffer nieder. Die Leistung beim 2:0-Erfolg war jedoch alles andere als eine Wiedergutmachung.

Bei Ablauf der regulären Spielzeit hätte wohl kaum jemand darauf gewettet, dass der FC 08 Homburg an diesem Sonntagnachmittag den dritten Sieg im vierten Spiel feiern würde. Zu einfallslos war die grün-weiße Elf von Anpfiff weg gewesen, zu viele Spielanteile hatte man dem Gegner aus Aalen überlassen. Doch dann stand plötzlich der eingewechselte David Hummel frei vor dem Gäste-Tor, überlupfte Torwart Michel Witte und schob zum 1:0 ein. Riesenjubel bei den 1600 Homburgern im Stadion, die 90 Minuten zuvor waren vergessen.

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Im Grunde war das Spiel bis zu diesem Zeitpunkt für den Homburger Anhang auch genau das gewesen: Eine Partie zum Vergessen. Kaum etwas gelang den Homburgern, deren Formation Wenzel im Vergleich zum ebenfalls enttäuschenden Auftritt in Freiberg auf vier Positionen verändert hatte. Für Lukas Hoffmann, Luca Plattenhardt, Joel Gerezgiher und Hummel durften Jose Matuwila, Tim Steinmetz, Arman Ardestani und Thomas Gösweiner zum ersten Mal von Beginn an ran. Gut taten die Wechsel dem Homburger Spiel aber nicht unbedingt. Im Gegenteil hatte man das Gefühl, dass in der neuformierten Mannschaft oftmals die Abläufe nicht passten. Einen geordneten Spielaufbau gab es kaum zu sehen und auch defensiv wirkte das Ganze mehr als wacklig.

Das lag aber natürlich auch an einem guten Gegner. Aalen stand hinten sicher, machte in der Mitte die Räume eng und schaffte es immer wieder, für Gefahr vor dem Homburger Kasten zu sorgen. Das vor allem durch Weitschüsse. Von diesen musste Torwart David Salfeld in der ersten halben Stunde gleich drei parieren. Und in der 26. Minute konnten die Grün-Weißen von Glück sagen, dass Aalens Stefan Wächter per Kopf nur den Innenpfosten traf. So hätten sich die Hausherren durchaus nicht beschweren dürfen, wenn die Gäste in Führung gegangen wären. Stattdessen kamen die Grün-Weißen gegen Ende der Hälfte doch noch etwas besser in die Partie und hatten durch einen Lattenknaller von Fabian Eisele eine große Gelegenheit. Als Witte einen weiteren Versuch des Homburger Stürmer kurz vor der Pause im Nachfassen parierte, ging es schließlich mit einem 0:0 in die Kabinen.

Aus der kamen die Aalener deutlich besser als die Gastgeber. Die Schwaben setzten den FCH von Beginn an unter Druck; Laien hätten meinen können, die eigentliche Heimelf hieße VfR Aalen. Die ganz in Rot spielenden Gäste hatten mehr Ballbesitz, kontrollierten die Partie und ließen die Homburger kaum zur Entfaltung kommen. Einzig das Herausspielen von Torchancen klappte bei den Gästen nicht. So hatte der FCH in der zweiten Hälfte trotz Aalener Feldüberlegenheit die größte Chance, als Michael Heilig nach einem Eckball Aluminium traf (72.). Nur eine Minute später wechselte Wenzel dreifach, brachte Hummel, Plattenhardt und Tim Stegerer für Ardestani, Gösweiner und Philipp Schuck. Und wechselte so den Sieg ein.

Denn gleich zwei der Joker trafen in der Nachspielzeit. Zunächst Hummel, der nach einem langen Ball von Matuwila cool blieb und das Waldstadion in einen Hexenkessel verwandelte. Schließlich Plattenhardt, der den aufgerückten Gästen nach einem mustergültigen Konter noch einen zweiten Treffer einschenkte. Die Freude auf den Tribünen war entsprechend groß, die Leistung zuvor nur noch eine Randnotiz. „Ich glaube, dass wir durch die Einwechslungen Energie freigesetzt haben, was wir so im letzten Jahr nicht konnten“, freute sich Wenzel über die beiden Joker-Tore. Letztlich sei es ein „dreckiger Sieg“ gewesen. Dreckig oder nicht, am Ende steht der dritte Sieg im vierten Spiel und Tabellenplatz 2 für die Grün-Weißen. Will man in einigen Wochen weiter da oben stehen, braucht man jedoch in den nächsten Spiel eine deutliche Leistungssteigerung. Am besten bereits am kommenden Freitag beim TSG Balingen.

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