DIE LINKE Saar hat auf ihrem Landesausschuss, dem kleinen Parteitag, einstimmig eine Resolution als Positionspapier auch zur Änderung des saarländischen Sparkassengesetzes verabschiedet, um Sparkassenschließungen zu verhindern.
Die Landesvorsitzende, Barbara Spaniol, dazu: „Derzeit werden immer wieder, vor allem im ländlichen Raum des Saarlandes, Sparkassenstandorte geschlossen, seitens der Kreissparkasse KSK Saarpfalz allein zehn im Saarpfalz-Kreis. Wir LINKE kritisieren diese Entwicklung scharf und fordern den Erhalt der Strukturen. Man darf gerade älteren Menschen nicht „ihre“ Sparkasse vor Ort wegnehmen.“
Sparkassen seien öffentlich-rechtlich, dem Gemeinwohl verpflichtet und gehören damit zur Daseinsvorsorge. Auch haben Kreissparkassen als große Kreditinstitute in den Landkreisen und im Regionalverband Saarbrücken eine besondere gesellschaftliche Verantwortung, der sie nachkommen müssen. Spaniol dazu: „Eine Ausdünnung des Filialnetzes zu Lasten älterer Sparkassenkunden ist ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen und die völlig falsche Antwort auf die wachsende Zahl älter werdender Menschen.“ Gerade die Senioren brauchen das persönliche Gespräch und seien in ihrer Mobilität oft eingeschränkt. Ihr Beratungs- und Versorgungsbedarf dürfe nicht vergessen werden.
„Sie sind oft nicht in der Lage, ihre Bankgeschäfte online abzuwickeln, zumal ohne oder mit schlechtem Internetzugang im ländlichen Raum. Die weiten Wege zur nächsten Filiale kosten Geld und belasten das Budget. Das ist in Zeiten von explodierenden Energiepreisen und Inflation für uns nicht hinnehmbar,“ so Spaniol. Auch seien die Zahlen als Grundlage für Standortschließungen zu hinterfragen. Spaniol weiter: „Erst das Angebot reduzieren und dann den Rückgang beantworten mit der Konsequenz: Sparkasse dicht machen! Ein solches Vorgehen lehnen wir mit Nachdruck ab.“ Schließungskonzepte müssten im Sinne der Menschen vor Ort rückgängig gemacht werden.
DIE LINKE Saar fordert:
1. Ein Moratorium
Die Schließungen müssen ausgesetzt werden, bis die Versorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum mit Bargeld und Bankservices gewährleistet ist.
2. Lösungen statt Schließungen
Gemeinsam mit den kommunalen Trägern soll erarbeitet werden, wie Sparkassen in der Fläche erhalten werden können. Denkbar wären wöchentliche Bankschalter oder Sparkassenbusse, die bereits in anderen Bundesländern wie in Thüringen erfolgreich erprobt wurden. Auch hier gilt: stimmt das Angebot, stimmt auch die Nachfrage.
3. Eine Änderung des Sparkassengesetzes zur Standortsicherung
Das Land soll prüfen, wie das Sparkassengesetz geändert werden kann, um Bankleistungen für alle Bürgerinnen und Bürger, insbesondere im ländlichen Raum, gesetzlich abzusichern.