Die Bosch-Betriebsräte Armin Zöllner und Axel Busch stellten SPD-Direktkandidat Esra Limbacher und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil neue Technologien vor. - Bild Bill Titze
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Die Arbeitswelt steht auch im Saarland vor einem tiefgreifenden Wandel. Unter anderem in Homburg, wo viele Menschen in der Automobilindustrie beschäftigt sind. Nicht zuletzt um sich die Situation vor Ort genauer anzuschauen, war Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zu Gast in unserer Region. In Kirkel traf er sich zum Austausch mit zahlreichen Betriebsräten. Sein Credo: „Wir brauchen Realismus und Zuversicht!“

„Transformationstour“- so nannte Bundesarbeitsminister Heil seine kleine Reise durch das Saarland. Tatsächlich ist der Begriff recht passend, schließlich befindet sich unsere Region mitten in einem Transformationsprozess. Vor allem, was die Industrie angeht und dabei in erster Linie die Automobilzulieferer, von denen in der Region um Homburg tausende Existenzen abhängen.

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Bei einem Treffen mit rund einem Dutzend Betriebsräten im Bildungszentrum der Arbeitskammer des Saarlandes in Kirkel wurde auch mehr als deutlich, wie existentiell dieser Wandel eigentlich ist. „Wir erleben derzeit tagtäglich, dass ein Automobilhersteller nach dem anderen Ausstiegsszenarien aus dem Verbrennungsmotor verkündet“, machte der Betriebsratsvorsitzender von Schaeffler, Salvatore Vicari, die Dramatik der Situation deutlich. Doch die Beschreibung der Lage ist das Eine. Die Frage, die daraus folgt, ist mindestens ebenso wichtig: Was tun, damit die Menschen nicht um ihre Zukunft fürchten müssen?

In großer Runde wurde in der Arbeitskammer in Kirkel distutiert. – Bild: Bill Titze

Arbeitsminister Heil stellte diese Frage in den Mittelpunkt seiner Ausführungen und betonte, dass man keine „Angst“ vor der Zukunft haben dürfe. „Die Beschäftigten von heute müssen auch die Chance haben die Arbeit von morgen zu machen“, so der Leitsatz des Ministers. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Heil vor allem auf Qualifizierung und Weiterbildung. „Es muss klare Rechtsansprüche auf Weiterbildung geben. Dabei geht es auch um Beratung und Umschulung, damit die Menschen im Zweifel auch im höheren Alter noch neue Berufe erlernen können.“

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Ein weiterer Schwerpunkt der Runde lag auf dem Thema Innovation und Weiterentwicklung des Standorts. „Wir brauchen hier einfach noch mehr Impulse, was die Infrastruktur angeht, und die müssen auch von öffentlicher Hand erfolgen“, forderte der SPD-Direktkandidat im Bundestagswahlkreis Homburg, Esra Limbacher. Limbacher schlug in diesem Zusammenhang unter anderem ein “Technologiezentrum” in Homburg vor, das neue Innovationen begleiten solle.

Auch Arbeitsminister Heil forderte einen Ausbau der Infrastruktur. „Wir müssen einfach schauen, wie wir von A nach B kommen. Das betrifft aber auch die Energiepolitik, wo wir schauen müssen, dass der Strom bezahlbar bleibt.” Der Betriebsratsvorsitzende Vicari wies konkret auf „Leuchtturmprojekte“ hin, die es vor Ort anzugehen gelte. „So müssen wir beispielsweise die Wasserstofftechnologie im Saarland konsequent vorantreiben.“

Möglicherweise eine der Möglichkeiten, um Industriebrachen, wie man sie nicht nur aus den USA kennt, auf Dauer zu verhindern. „So etwas müssen wir unter allen Umständen vermeiden. Und ich will meinen Beitrag dazu leisten, dass Menschen vor so etwas keine Angst haben müssen“, so der Bundesarbeitsminister.

 

 

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