Foto: Rosemarie Kappler
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Bauzäune, Bagger, Erdhaufen, Baustellencontainer, Absperrbarken und provisorische Versorgungsleitungen weisen seit Tagen rund um die Höcherberg-Halle darauf hin, dass der lange vorbereitete und von vielen herbeigesehnte Abriss des seit 2018 vom damaligen Bürgermeister Thomas Leis (SPD) endgültig geschlossenen Sportzentrums in Gang gekommen ist.

Das angegliederte Hallenbad hatten Leis und die Stadtwerke GmbH bereits 2013 still gelegt. Zuvor hatte sich bereits 2008 die Politik Gedanken über eine notwendig gewordene Dachsanierung gemacht und hatte die Verwaltung beauftragt hierfür Mittel in den Folgehaushalt einzustellen. Dank Zuschüssen des Landes zur energetischen Sanierung wären rund 700.000 Euro für die Dachsanierung angefallen, zuzüglich Planungskosten. Dazu ist es nie gekommen. Stattdessen die sukzessive Schließung von Hallenbereichen bis hin zum engültigen Aus, weil die Feuchtschäden immens waren. Der Abriss der Immobilie hatte wegen des Umfanges europaweit ausgeschrieben werden müssen. Vorarbeiten hatte die Stadtverwaltung geleistet, indem sie ein Schadstoffregister erstellte aus dem die verbauten Substanzen hervorgehen. Dies bestimmt die Vorgehensweise beim Abriss.

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In Absprache mit der städtischen Bauverwaltung hat das Büro Umweltplanung Bullermann Schneble GmbH den Rückbau der Höcherberg-Halle in drei Phasen gegliedert: Rückbauvorbereitende Maßnahmen, Entkernung und Schadstoffausbau und zuletzt der Abbruch der Gebäude und Oberflächenbefestigungen. Von der Stadtverwaltung wollte unsere Redaktion wissen, was die Herausforderungen sind. In Abstimmung mit dem ausführenden Büro Schneble heißt es in der schriftlich vorliegenden Antwort: „Herausforderungen ergeben sich durch den Zeitplan und die teilweise beengten Platzverhältnisse im Gebäude.“ Die Rückbauarbeiten sollen bis Jahresende durchgeführt werden. Der Rückbau der mineralischen Bausubstanz (u. a. Wände und Dächer) erfolgt nach Abschluss der Entkernung und Schadstoffsanierung in den jeweiligen Bauteilen. Schadstoffsanierung meint dabei, dass die im Gebäude vorhandenen baujahrestypischen Schadstoffe wie etwa Asbest, PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe), KMF (künstliche Mineralfasern) oder HBCD (Hexabromcyclododecan)-Flammschutzmittel in Polystyrol entsprechend gültiger Regelwerke fachgerecht ausgebaut und entsorgt werden müssen. Erst dann wird das Dach entfernt und die Wände zum Einsturz gebracht. Zuguterletzt werden die Böschungen und die Bodenfläche so hergerichtet, dass sie in groben Zügen bereits die künftig vorgesehene Flutmulde erkennen lässt.

Die grobe Profilierung der Mulde nach dem Abriss (z.B. die Böschungen) ist in der Ausschreibung enthalten. Nach Auskunft der Stadtverwaltung wird der Abriss voraussichtlich mit 1,2 Millionen Euro abgerechnet werden. Die Stadt Bexbach kann allerdings mit einem Zuschuss von rund einer Million Euro aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) rechnen. Nach derzeitigem Stand geht die Bauverwaltung nicht von einer Kostensteigerung aus. Nach Abschluss der Abrissarbeiten und der Herstellung der Oberflächenbefestigungen soll als nächstes Projekt die Anlage einer Flutmulde zur Sicherung des Hochwasserschutzes angelegt werden. Hierbei geht die Stadt von weiteren 200.000 Euro Kostenvolumen aus.

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Was den Bau einer Ersatzhalle betrifft war der Stadtrat dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt hierzu erst einmal eine sachgemäße Bedarfsermittlung in Auftrag zu geben, auf deren Grundlage dann Größe und Funktionalität einer neuen Halle ermittelt werden. Dieses Bedarfsgutachten liege noch nicht vor, heißt es seitens der Verwaltung.

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