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„Die wieder aufgelebte Diskussion um die B 423 zeigt die Befürworter in der Defensive. Doch kann das Motto „Augen zu und durch“ jetzt noch helfen?“, fragt die Ortsgruppe des Naturschutzbundes Homburg (NABU) in ihrer aktuellen Presseerklärung.

Während die Befürworter weiter auf Argumente aus der Vergangenheit setzen, heißt es weiter, hätten sich längst entscheidende Parameter verändert: Vier neue Lebensmittelmärkte im Bereich des Forum verringern die Einkaufsfahrten Richtung Globus erheblich. Auf dem ehemaligen DSD Gelände wird keine Gewerbefläche mehr, sondern ein Wohn und Arbeitsquartier entstehen. Die ökologische Wertigkeit der Mastau war früher so nicht bekannt. Die neue Trasse würde viel mehr kosten als ursprünglich gedacht.
„Dass Dreifachverglasung der Fenster an den Ortsdurchfahrten viel billiger wäre und effektiver als Straßenneubau, hat sich offenbar noch nicht herumgesprochen“, so Winfried Anslinger, Sprecher des NABU. Dieses Wissenslücke zeige sich darin, dass die Befürworter glauben, es gehe um Lärmschutzwände zwischen Fahrbahn und Trottoir – eine absurde Vorstellung.

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Die Verantwortung für diese schiefe Diskussionslage sieht der NABU bei der örtlichen Führung von SPD und CDU, denen der Mut fehle einzugestehen, dass man viel zu lange an einem verfehlten Verkehrs und Stadt – Entwicklungskonzept festgehalten hat. „Es war bequemer, die Betroffenen in der Illusion zu lassen, bald komme der erste Spatenstich, und der Globus siedle aufs DSD Gelände um. Dabei hätten vor Jahrzehnten schon Lärmschutzprogramme ganz konkret geholfen“, meint Winfried Anslinger. Außerdem habe der Landrat sich geweigert, wenigstens ein Nachtfahrverbot für LKW in Kraft zu setzen, was den Eindruck einer Vergangenheits fixierten Blockadehaltung komplettiere.

Jetzt sei Zukunft angesagt: „Zuschuss für Lärmschutz, zusätzlich Wohnungslüftungen, straßenabgewandt zu den Gärten hin, welche zugleich Wärme aus der Abluft zurückgewinnen. Entwicklung der Mastau als Naturschutz und Erholungsraum und Eingang zur Biosphärenregion. Reaktivierung der Bahn als schnelle, naturverträgliche und klimaneutrale Verbindung mit unserer Nachbarregion. Haltestationen mit Radstellplätzen und E- Ladepunkten,“ lauten die alternativen Vorschläge des NABU.

„Der Rest wird sich langfristig durch E–Mobilität und Schwerverkehr mit Wasserstofffahrzeugen erledigen und unsere ganze Stadt wird insgesamt an Lebensqualität gewinnen“, so Winfried Anslinger.

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